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ENDLICH habe ich es geschafft das dritte Kapitel fertig zu stellen :)
Zweieinhalb Monate, 12 mal neu geschrieben und endlich zumindest soweit, dass ich es veröffentlichen kann ^^Allerdings bin ich noch immer nicht ganz zufrieden, daher kann es gut sein, dass dieses Kapitel noch einmal überarbeitet wird in Zukunft :)
Have fun reading ;)
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Bardock konnte nicht genau sagen wie viel Zeit insgesamt vergangen war seit diesem ersten Tag auf dem Trainingsplatz, zum Einen, weil er über die Missionen und die damit verbundenen Reisen den Überblick verloren hatte und zum Anderen, weil es ihm mehr oder weniger egal war. Teufel, er konnte zumeist nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, welches Jahr aktuell war, aber auch das spielte für ihn – wie für die meisten Saiyajin – keine wirkliche Rolle. Gäbe es nicht die alljährliche Regenzeit, in der sturzbachähnliche Wassermassen vom Himmel kamen und die Wüstenlandschaft teilweise überfluteten, hätte er nicht einmal einen Anhaltspunkt dafür, dass wieder ein Jahr vergangen war.
Dass sich also jemand, der nicht einmal sein genaues Alter nennen konnte ohne vorher zu überlegen und nachzurechnen, ausgerechnet die genaue Anzahl von so etwas banalem wie Trainingseinheiten genau im Kopf hatte, war also nicht unbedingt zu erwarten.
Dennoch war es so.
Mit einem genervten Seufzen ließ Bardock sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und atmete mit geschlossenen Augen tief ein, bevor er in der nächsten Sekunde seine Ellenbogen auf die Tischplatte vor ihm stützte und mit beiden Händen seine Schläfen gegen den Uhrzeigersinn massierte. Mit einem frustrierten schnauben stieß er ruckartig die Luft aus, die er in seinen Lungen für einen Moment gesammelt hatte, bevor er ruckartig die Augen öffnete und mit mit starrem Blick beinahe durch den Tisch hindurch starrte.
Vierzehn.
Diese so unscheinbare Zahl hatte sich auf penetrante und signifikante Weise in seinem Kopf manifestiert und war dabei so dominant, dass sie sich immer wieder in seine Gedanken schlich, genau wie die 13 es zuvor getan hatte und die 15 es höchstwahrscheinlich auch tun würde.
Ein weiteres, deutlich frustriertes Seufzen entfuhr dem Saiyajin während er seine Augen auf die Handballen stützte. Es war schon nervig genug, dass er sich jeden Morgen mit diesen beschissenen Trainingsstunden auseinandersetzen musste, wieso also hielt es sein Hirn für notwendig ihm die Anzahl der Tage bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase zu reiben?! Wieso wusste er überhaupt, wie viele Trainingstage insgesamt vergangen waren?
Es war immerhin nicht so, dass er bewusst gezählt hatte oder dass er überhaupt irgendeinen Wert darauf legte die genaue Anzahl zu kennen ... und doch kannte er sie.
Diese Tatsache allein war zwar ... nennen wir es ungewöhnlich, würde ihn aber im Grunde genommen auch nicht sonderlich stören, sofern es einfach nur eine stinknormale Zahl wäre.
Doch diese Zahl – diese beschissene Zahl, die wie eine wild blinkende Neonreklame immer wieder in seinen Gedanken auftauchte – war alles, aber ganz sicher nicht einfach nur eine Zahl. Sie war ein manifestierter Alptraum. Natürlich war dieser Gedanke ein wenig kindisch und lächerlich, darüber war Bardock sich vollkommen im klaren, trotzdem war es für ihn in solchen Momenten genau das. Ein Albtraum.
Denn jedes Mal, wenn diese verschissene Zahl seine Gedanken auch nur für den Bruchteil einer Sekunde kreuzte, erinnerte sie ihn auf brutale und sarkastische Weise an all die zurückliegenden Trainingsstunden und damit untrennbar verbunden an all das, wofür er einfach keine Erklärung finden konnte – was ihn ironischerweise nur dazu brachte, noch mehr darüber nachzudenken.
Und genau das war das Problem. Seine Gedanken drehten sich immer wieder im Kreis und ganz gleich wie viele tausend Male sie es taten, er fand einfach keine Antworten.
Mit einem genervten Grollen atmete Bardock scharf auf, bevor er mit geschlossenen Augen seine Stirn auf die kühle Tischplatte legte und die Arme über dem Hinterkopf zusammenschlug.
Was sollte er noch machen? Natürlich hatte er gewusst ... geahnt ... befürchtet, dass es nicht einfach werden würde diesem Weib irgendwelche Techniken beizubringen und er hatte auch nicht erwartet, dass sie plötzlich ihre Leidenschaft für die Schlacht entdecken würde, auch wenn er vielleicht die minimale und naive Hoffnung hatte, das genau das passieren würde.
Doch die Realität sah anders aus. Genauer gesagt, sie war viel dunkler und grausamer als seine schlimmsten Befürchtungen es prophezeit hatten, denn der Fortschritt war ... ja, er war tatsächlich NULL.
Nach 14 Trainingstagen war unter dem Strich nicht die kleinste Verbesserung zu erkennen – und das war wirklich noch geprahlt. Tatsache war, dass sich ihre Ausgangshaltung zwar verändert hatte, doch das bedeutete nicht automatisch, dass diese ‚neue' Haltung besser war als die davor. Eigentlich war sie sogar noch schlimmer, berechenbarer und offener als zuvor, aber das behielt der erfahrene Kommandant lieber für sich – aus welchem Grund auch immer.
Fakt ist, dass es in diesen 14 Tagen war immer mal wieder sichtbare Fortschritte gegeben hatte, doch schon beim nächsten Training war davon nichts mehr zu erkennen – JEDES VERDAMMTE MAL! Wenn Bardock es beschreiben müsste, könnte man sagen, dass es sich anfühlte wie ein gezielter, harter und schmerzhafter Tiefschlag auf die Nüsse. Ein Schlag, den man nicht abwehren konnte, obwohl er vorher angekündigt war.
Es war nervenaufreibend, frustrierend und versetzte ihn jedes Mal wenn er genötigt war daran zu denken, in einen regelrechten mentalen Stresszustand.
Seine Gedanken drehten sich genauso im Kreis wie der Inhalt der Trainingseinheiten und genau wie letzteres, blieb sein Gedankenmarathon ohne jedes greifbare Ergebnis – was nur noch mehr Frust mit sich zog.
Inzwischen allerdings, machte sich zusehends Resignation in ihm breit.
Bardock hatte einfach keine Erklärung dafür, warum es diesem Weib nicht möglich war Fortschritte zu erzielen, beziehungsweise diese beizubehalten. Er würde zwar gerne sagen, dass sie einfach zu dumm ist um irgendwas zu lernen, doch zu seinem eigenen Leidwesen hielt er Gine nicht für dumm. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass sie nicht dumm war, woher auch immer diese Überzeugung kommen mochte. Das wiederum machte es noch unverständlicher für ihn.
Glücklicherweise war Bardock mit genug Selbstbewusstsein ausgestattet um nicht an seinen eigenen Fähigkeiten zu zweifeln, denn diese waren wirklich bemerkenswert gut. Es wäre ja auch noch schöner, wenn er anfangen würde sich selbst zu hinterfragen, nur weil dieses kleine Weibsbild es nicht geschissen bekam eine auch nur ansatzweise passable Kampfhaltung einzunehmen!
Tatsächlich tobte in Bardocks Kopf ein regelrechter Kleinkrieg, wobei die eine Seite ganz klar dafür ist die Flinte ins Korn zu werfen und dieses Unterfangen zu beenden,, während die andere Seite ganz versessen darauf ist, die momentane Situation als eine zusätzliche Herausforderung zu betrachten, die es zu meistern gilt. Das schlimmste an diesem ‚Kleinkrieg' war übrigens, dass Bardock genau wusste, welche Seite die Schlacht gewinnen würde, denn da war es wieder, dieses unschöne Wort namens Herausforderung, was es quasi unmöglich machte, diese zu ignorieren.
Doch so sehr sein Ehrgeiz auch geweckt war, dieses Gefühl der inneren Zerrissenheit zermürbte seine Gedanken immer mehr und würde irgendwann dazu führen, dass ihm eine Sicherung durchbrennt und er Gine unangespitzt in den Boden rammt, wobei Bardock nicht einmal eine Garantie abgeben könnte, das dies ausschließlich auf verbaler Ebene erfolgen würde. Dazu kannte er sich selbst einfach zu gut. Zwar würde er auch nicht direkt physisch auf sie losgehen, aber es bestand eine sehr gute Chance, dass er sie zumindest hart anpacken und ihr damit vermutlich diverse Knochen brechen würde. Nicht zuletzt deswegen war der junge Kommandant fest entschlossen, es gar nicht er so weit kommen zu lassen.
Gedankenversunken löste sich sein dunkelbrauner Schwanz von seiner Taille und begann in einem Metronomähnlichen Rhythmus hinter ihm hin und her zu pendeln. Etwas, was er schon seit sehr langer Zeit nicht mehr getan hatte, denn im Normalfall behielt er das Fell überzogene Anhängsel stets fest um seinen Torso gewickelt, doch er konnte sich gut dran erinnern, dass es eine Angewohnheit aus Kindertagen war. Sie half ihm damals sich zu konzentrieren und beruhigte ihn gleichzeitig auf seltsame Weise und scheinbar hatte sich an dieser Wirkung in all den Jahren der strikten Selbstdisziplin hinsichtlich seines Muzuhara nicht geändert.
Ein reflexartiges kurzes Lächeln zuckte bei dieser Erkenntnis über seine Lippen, bevor er sich wieder auf sein eigentlichen Problem fokussierte.
Was sollte er tun? Was sollte er noch anstellen, dass diese lernresistente Anti Kriegerin endlich irgendwelche sichtbaren Fortschritte erzielte? Was konnte er noch machen?
Er hatte es ihr erklärt, gezeigt, und mit Beispielen untermauert. Er hatte es mit Kritik versucht, dann auf die Kritik verzichtet und sich sogar dazu durchgerungen ihr zu erläutern inwiefern sie diese Haltung ausrechenbar und angreifbar machte. Für seine Verhältnisse hatte Bardock sich beinahe den Mund fusselig gequatscht, doch nichts davon hatte etwas gebracht. Was um alles im Universum musste er denn noch anstellen? WAS?!
Doch so oft er sich diese Frage auch in den letzten Tagen gestellt hatte, die Antwort blieb auch an diesem Abend die selbe wie zuvor: Er hatte keine Ahnung.
Er, der so gelobte, brillante und zweifelsohne erfahrene Taktiker war mit seinem Latein am Ende. Im ganzen Universum gab es keine Worte die ausdrücken konnten, wie sehr ihn diese Tatsache wurmte, ganz zu schweigen davon, dass ihn ausgerechnet eine zierliche und schwache Frau an diesen Punkt brachte.
Bardock seufzte zum wiederholten Male.
Machte es überhaupt noch Sinn weiter zu trainieren? Der Gedanke ans Aufgeben löste einen regelrechten Shitstorm in seinen Gedanken aus und entlockte seiner Kehle ein genervtes Knurren. Aufgeben kam einer Niederlage gleich, doch aus Erfahrung wusste er auch, dass es manchmal klüger war den Rückzug anzutreten, bevor man sich an einer Sache aufrieb.
Es musste doch eine Lösung geben ... oder besser gesagt: Natürlich gab es eine Lösung, nur diese zu finden glich beinahe der Quadratur des Kreises.
Wenn er doch nur wüsste, warum diese verdammte Frau es nicht schaffte ....
Warum landete sie immer wieder bei ihrer albernen Unfallpose?
Was war es, was er an der ganzen Sache übersehen hatte?
Das Bardock scheinbar mitten während der Fahrt in seinem Gedankenkarussell weg gedöst und eingeschlafen war, bekam er gar nicht mit. Erst als er irgendwann ruckartig hoch schnellte, waren sein schmerzender Nacken und die vorherrschende Dunkelheit der Nacht ein ziemlich gutes Indiz dafür, dass er mindestens drei Stunden in dieser Position auf seinem Stuhl, beziehungsweise der Tischplatte verbracht hatte. Mit einem gequälten Knurren streckte der Saiyajin seinen Kopf nach rechts und links, wobei ein ziemlich deutliches Knacken zu hören war. Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass er in einer solch unnatürlichen und ehrlich gesagt ziemlich unbequemen Pose eingeschlagen war und mit einem mehr oder weniger steifen Nacken aufgewacht war. Während er sich mit den Fingerspitzen die schmerzenden Muskeln massierte, machte Bardock sich ein weiteres Mal die mentale Notiz unbedingt die Augen offen zu behalten, wenn er schon seinen Schädel auf der Tischplatte parken musste. Immerhin war er dieses Mal aufgewacht, sodass er nicht die gesamte Nacht in dieser Position verharren musste, immerhin stand noch vor der Mittagszeit eine neue Mission an und dabei war ein verspannter und schmerzhafter Nacken nicht unbedingt eine Motivationsschub – um es vorsichtig auszudrücken.
Mit trägen Schritten schleppte der Saiyajin sich die wenigen Meter zu seinem Bett und ließ sich rücklings auf die gepolsterte Matratze fallen, bevor er die Arme über dem Gesicht verschränkte. Er konnte sich zwar nicht mehr daran erinnern, was ihn so abrupt hatte hochschrecken lassen, aber eigentlich war es ihm auch schnurz-piep-egal, denn so konnte er wenigstens für kurze Zeit noch alle Viere von sich strecken und hing nicht die gesamte Nacht wie ein nasser Sack halb auf dem Stuhl, halb auf der Tischoberfläche.
In der Hoffnung, dass diese verbleibenden Stunden wenigstens ein wenig erholsam sein würden, schloss Bardock seine Augen. Es dauerte nicht lange, bis er teils zufrieden, teils erleichtert feststellte, dass seine in letzter Zeit so rastlosen Gedanken tatsächlich zur Ruhe kamen und er langsam aber sicher wieder in einen Dämmerschlaf abdriftete. Doch in der Millisekunde, wo sein Körper von diesem Dämmerzustand in einen echten Schlaf übergehen sollte, schoss exakt derselbe Gedanke, der ihn zuvor schon relativ unsanft geweckt hatte, erneut durch seinen Kopf und sorgte ein weiteres Mal dafür, dass Bardock instinktiv hochschreckte.
»KONZENTRIEREN. FOKUSSIEREN. REKAPITULIEREN. IMITIEREN. ANALYSIEREN.«
Wie ein Mantra hämmerten diese sechs Worte immer wieder auf ihn ein – und das mit einer solchen Intensität, das sie alles andere aus seinem Bewusstsein zu verdrängen wussten.
Mit einem fast erschrockenen Ausdruck im Gesicht, die Lippen leicht geöffnet und die Augen ein Stück weit aufgerissen, saß er kerzengerade und vollkommen erstarrt in seinem Bett. Jeder Muskel seines Körpers schien unter Spannung zu stehen und obwohl sein Blick in weite Ferne entrückt war, funkelten seine dunklen Augen vor Klarheit und Leben.
Konzentrieren. Fokussieren. Rekapitulieren. Imitieren. Analysieren.
Konnte die Antwort denn wirklich so einfach sein?
Bardock war so perplex und erstaunt, fast schon schockiert, von diesem plötzlichen Einfall, dass er nicht einmal registrierte, wie sich sein eigener Herzschlag beschleunigte. Seine Gedanken überschlugen sich mit einer Intensität und Energie, wie er es in den letzten Wochen selten erlebt hatte, bis ihn ein ziehendes, reißendes und irgendwie brennendes Gefühl in seinem Brustkorb zurück in die Realität riss.
Es dauerte tatsächlich einige Sekunden, bis der Saiyajin diese plötzliche und unbehagliche Enge in seinem Brustkorb zuordnen konnte und kaum war er sich dieser Ursache bewusst, regierte sein Körper wie von selbst auf das Problem. Ruckartig und mit einem deutlichen Keuchen platzte die bis dahin angehaltene Luft aus seinen Lungen und schüttelte ihn mit einem nicht unerheblichen Hustenanfall, den Bardock nur mit einem deutlich amüsierten Kopfschütteln und schiefem Grinsen quittierte.
Teufel noch mal, er hatte endlich diese eine zündende Idee, wie er hoffentlich endlich dafür Sorgen konnte, dass dieses verquere Weibsbild endlich Fortschritte erzielte!
Mit wenigen blitzschnellen und gezielten Bewegungen sprang er von seinem Bett und in schob rekordverdächtigem Tempo sämtliche Möbelstücke in seinem Appartment zur Seite um einen gewissen Freiraum zu bekommen.
Ein schiefes und irgendwie dreckiges Grinsen umspielte Bardock's Mundwinkel, als er sich in aufrechter und straffer Haltung mitten in dem Raum positionierte, bevor er für einen kurzen Moment die Augen schloss und tief durchatmete.
Die Müdigkeit, seine verspannten Muskeln und selbst die kurz bevorstehende Mission wurde von einem einzigen Gedanken vollkommen aus seinem Bewusstsein gedrängt.
»KONZENTRIEREN. FOKUSSIEREN. REKAPITULIEREN. IMITIEREN. ANALYSIEREN.«...
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Soooo ... an dieser Stelle mache ich einen Break, auch wenn ursprünglich weitaus mehr 'Fortschritt' für dieses Kapitel angedacht war :/
Allerdings kann ich sagen, dass das nächste Kapitel schon fast fertig ist und dementsprechend auch nicht mehr lange auf sich warten lassen wird :)
Ich hoffe dennoch, dass es euch zumindest ein wenig gefallen hat.Bis zum nächsten Mal,
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I N D U L G E N C E .
FanfictionDie Geschichte von Bardock und Gine erscheint auf den ersten Blick wie ein Märchen. Der stolze Krieger rettet die junge Frau in Nöten, sie verlieben sich und Leben glücklich bis an ihr Ende. Richtig? ... FALSCH! Zugegeben, wenn man gewisse Details...