Dieser Text enthält Boyslove. Don't like it, don't read it.
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~Charaktere: Jonah und Mika~
Da hinten steht er also. Jonah. So wie jeden Tag um Punkt 16:00 Uhr. In ein paar Minuten wird sein Bus kommen. Dann werde ich ihn wegen der Sommerferien Wochenlang nicht sehen können...
Ich lehne mich an die Häuserwand hinter der ich mich momentan verstecke. Aber... warum verstecke ich mich eigentlich?! Habe ich wirklich solche Angst davor wieder mit ihm zu reden?
Ja hab ich.
Und habe ich Angst davor ihm meine Gefühle zu gestehen?
Ja. Das auch.
Ich seufze und lasse meine linke Hand durch meine kurzen dunkelbraunen Haare streichen, mit der Rechten umklammere ich einen Kugelschreiber den ich vergessen hatte in meine Tasche zu packen. Ich stoße mich wieder von der Wand ab. Schiele um die Ecke.
Jonah wartet immernoch. Sieht auf sein Handy. Warum ist mir früher eigentlich nie aufgefallen wie schön er ist? Seine gelockten, dunkelblonden Haare, sein Haarschnitt, seine atemberaubend schönen braunen Augen. Braune Augen gibt es viele auf dieser Welt, aber seine... sind irgenwie besonders. Ich kann es nicht wirklich erklären. Es ist, als könnte ich in ihnen versinken. Jedesmal wenn ich in seine Augen sehe, verschwimmt alles um mich herum und dann gibt es nur noch ihn und mich.
Stop! Halt, da ist was falsch!
Ich drehe mich wieder weg und schlage mir eine Hand an den Kopf. Seit wann denke ich so über ihn?! Gefühle hin oder her! Ich habe mir zwar schon eingestanden, dass ich mich in ihn verliebt habe, aber... Wie ist es eigentlich möglich? Ich bin ja nicht einmal schwul!
Bis vorgestern hatte ich noch eine feste Freundin. Was also hat mich dazu gebracht mich in IHN zu verlieben? OK. Mag sein, dass er schön ist... sehr schön... und talentiert ist, musikalisch und eine wunderschöne Stimme hat, aber ist das wirklich schon ein Grund sich in ihn zu verlieben? Wir haben nur so wenig Zeit miteinander verbracht und das nicht einmal freiwillig!
Oder... ist es vielleicht, weil er mir zuerst die Liebe gestanden hat?
Ich seufze erneut. Nervös beginne ich mit dem Kugelschreiber zu klicken.
Es bringt nichts. Nachdenken hilft nicht, es zu leugnen auch nicht. Wenn ich JETZT nicht mit ihm rede... wann dann? Aber wenn ich mit ihm rede wie würde er darauf...-
Ein lautes Geräusch unterbricht meine Gedanken. Der Bus! Ich sehe wieder hastig um die Ecke. Suche die Straße ab. Da hinten kommt er! Jonahs Bus! SCHEISSE!
Ohne nachzudenken sprinte ich plötzlich los. Lasse vor Schreck den Kugelschreiber fallen. Ich weiß nicht was geschieht. Meine Beine Tragen mich von ganz alleine. Ich renne über die Straße, höre Autos hupen und quietschende Reifen, einen wütend schreienden Autofahrer. Alles egal. Jetzt hebt er den Kopf. Sieht mich an. Seine Augen weiten sich.
"Mika Achtung!!!"
Was?! Im nächsten Augenblick bin ich wie erstarrt. Ich sehe zur Seite. Ein Auto kommt auf mich zu. Ich kann das entsetzte Gesicht des Fahrers durch die Frontscheibe sehen. Mein Herz überspringt einen Schlag. Erneut handelt mein Körper wie von selbst. Plötzlich kann ich mich wieder bewegen und mache einen Satz nach vorne. Nun stehe ich direkt vor Jonah. Mein Puls rast und mein Atem ist schwer, aber das Adrenalin lässt mich alles vergessen.
"Jonah ich-....", fange ich nach Luft schnappend an.
" Was war das eben Mika?! Das war verdammt gefährlich! Was hast du dir dabei gedacht?!"
Der Verkehr hinter uns lockert sich wieder. Der Bus hält an seiner Haltestelle. Die Türen öffnen sich.
Jonah seufzt und streicht sich durch seine blonden, weichen Locken. Was ich nicht geben würde um selbst einmal mit meinen Händen durch sie hindurch fahren zu können. Sein Blick wandert zur offenen Tür. "Pass in Zukunft bitte besser auf. Ich muss dann Mal. Man sieht sich. " Ein sanftes lächeln umspielt seine wunderschönen Lippen, dann dreht er sich um.
Ich muss es tun. JETZT! Sonst ist es zu spät!
Ich packe ihn am Arm. Er dreht sich um. Mustert mich fragend.
"Ich liebe dich."
Sein Gesichtsausdruck ändert sich in Verwirrung. "Was?"
"Ich liebe dich Jonah! "
Er bleibt stehen. Dreht sich zu mir und beginnt mich ungläubig zu mustern, als könne er nicht glauben, was er gerade gehört hat.
Sanft nehme ich seine beiden Hände in meine. Ich muss es einfach nochmal sagen. "Ich liebe dich Jonah. Ich habe mich in dich verliebt!"
Hinter ihm schließen sich wieder die Türen des Buses mit einem lauten zischen und er fährt ab.
"Mika ich...-" Jonahs braunen Augen fixieren meine grünen. Es passiert wieder. Alles um mich verschwimmt. Nur er ist noch da. Mein Herzschlag nimmt noch mehr an fahrt auf.
"Woher dieser plötzliche Sinneswandel? Du hast doch gesagt du stehst nicht auf Jungs... Wenn du mich irgendwie ver-"
"NEIN!", mein Griff um seine Hände verfestigt sich. Sie sind so warm und zart. "Ich meine es ernst. Ich... weiß auch nicht, wo das so plötzlich herkommt, aber ich bin mir dabei wirklich ganz sicher! Vielleicht empfinde ich auch schon länger so für dich und ich wollte es mir nur nicht eingestehen. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß sicher, dass es jetzt anders ist! Das was ich für dich fühle ist keine Freundschaft. Es ist... mehr." Langsam lasse ich meinen Blick sinken. Ich kann ein leichtes kribbeln in meinem Bauch fühlen. Ich bin aufgeregt, nervös, aber irgendwie auch erleichtert und glücklich. Sind das die berühmt-berüchtigten Schmetterlinge im Bauch?
Was wird er wohl von mir denken? Wird er mein Geständnis annehmen, oder gar erwidern? Oder wird er mir einen Korb geben, so wie ich damals? Als Rache vielleicht? Wenn ja, was tu ich dann?!
Die Nervosität in mir wird immer schlimmer. Mein gesamter Körper spannt sich an.
Was tu ich, wenn er nichts mit mir zu tun haben will?
Plötzlich bewegt er sich. Mein Blick schnellt wieder nach oben und trifft den seinen. Er löst seine Hände von meinen. Er lässt mich los. War's das jetzt...? "Jonah bitte ich... Ich habe so lange darüber nachgedacht, aber jetzt bin ich mir wirklich sicher und... ich musste es dir jetzt einfach sagen! Wegen der Sommerferien! Ich hatte solche Angst davor dich nicht wieder sehen zu können!" , meine Stimme wird immer lauter. "Ich will mehr Zeit mit dir verbringen!"
Plötzlich beginnt er zu lächeln.
Warte, er lächelt?!
"Ich auch."
Sprachlos starre ich ihn an. Hat er gerade wirklich DAS gesagt was ich verstanden habe?! Niemals! 'Ich auch'. Das heißt, dass er mich auch sehen will, oder?! Nicht? "Ich... ähm..."
"Ich will auch mehr Zeit mit dir verbringen. Ich bin echt glücklich, dass du mich angesprochen hast. "
Das Kribbeln in meinem Bauch wird stärker. Ich kann fühlen wie sich mein Körper langsam wieder entspannt. Alles fühlt sich plötzlich viel leichter an.
"Meine Gefühle haben sich seit damals nicht geändert. Ich liebe dich Mika." Langsam macht er einen Schritt auf mich zu, nimmt wieder eine meiner Hände. So weich. So unglaublich schön.
"Wirklich?", ich kann fühlen wie sich mein Gesicht erhitzt. Werde ich gerade rot?
"Ja, wirklich."
Ich beginne zu lächeln. Freudentränen, Tränen der Erleichterung bilden sich in meinen Augenwinkeln. Es fühlt sich an, als hätte sich eine riesige Last von meinen Schultern gehoben. Ich hole tief Luft. Einatmen, ausatmen. Alles ist gut. "Gott ich bin so erleichtert. "
Jonah beginnt zu lachen. Wie unglaublich schön es sich anhört. Mir wird sofort warm ums Herz. Ich will es nochmal hören. Ich will sein Lachen noch viel öfter hören.
Plötzlich fühle ich eine leichte Berührung an meiner Wange. Sanft streichelt mir Jonah über's Gesicht, streicht ein Paar Haare beiseite. Ein warmer Schauer läuft mir den Rücken runter. Ich bin gefangen im Meer seiner Augen. Ein so wunderschönes Gefühl. Ich kann es nicht beschreiben. Dieses unsagbare Gefühl der Geborgenheit. Liebe.
"Mika..." Seine Stimme ist ganz leise. Nur ich kann sie hören. Nur ich kann hören wie liebevoll er meinen Namen gehaucht hat.
Ein sanftes Lächeln umspielt meine Lippen.
Eine erneute Berührung an meiner Wange. Ganz vorsichtig, als wolle er meine Reaktion testen wollen. Aber ich liebe die Berührung. Sie fühlt sich so richtig, so natürlich an.
Wieder streicht er mir ein paar Haare zurück. Er macht einen kleinen Schritt näher auf mich zu. Seine Hand wandert an meinen Hinterkopf.
Ich glaube in seinen Augen ein leichtes funkeln zu sehen, als würden sie sich sehnsüchtig nach mir strecken. Hat er mich wirklich von Anfang an so sehr geliebt..?
Ein leichter Druck an meinem Hinterkopf. Ich werde näher an Jonah herangezogen. Lasse es zu. Fast automatisch greife ich nach seinen Armen. Vergrabe meine Finger im rauen Stoff seiner Jacke und ziehe mich noch näher an ihn. Der Abstand zwischen uns wird immer kleiner.
Will er mich küssen? Wird es wirklich passieren?
Ich schließe meine Augen und lasse mich von seiner Hand führen. Und dann kann ich sie fühlen. Ich kann fühlen wie sich unsere Lippen berühren. Anfangs noch ganz vorsichtig. Ganz sanft.
Eine wohlige Wärme breitet sich in mir aus. Sie macht mich so glücklich. Ich liebe Jonah. Ich tu es wirklich. Aus ganzem Herzen. Da bin ich mir jetzt endgültig sicher.
Nun lässt Jonah meine eine Hand los. Langsam lösen wir und wieder voneinander. Ich öffne meine Augen. Lächle. Auch er lächelt mir verliebt entgegen.
Ich kann deutlich meinen Herzschlag fühlen und unendlich viele Glücksgefühle schweben durch meinen Körper.
Nochmal. Ich will ihn nochmal küssen!
Ich beuge mich wieder zu ihm vor. Schließe meine Augen. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und unsere Lippen berühren sich ein zweites Mal. Dieses Mal sicherer. Seine weichen Hände streichen über meine Wangen, hinterlassen ein wohlig, warmes Gefühl.
Ich wünschte dieser Moment könnte noch ewig andauern. Ich will bei Jonah bleiben. So lang es nur geht.
Wieder lösen wir uns voneinander. Im nächsten Moment werde ich in eine enge Umarmung gezogen. Ich lasse seine Jacke los und lasse endlich meine Hände durch seine dunkelblonden Haare streichen. Es fühlt sich so schön an. Ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab und atme seinen Geruch ein. Alles an ihm ist so perfekt. Und nun gehört er mir. In diesem Moment gehört Jonah allein mir. "Ich liebe dich Jonah." flüstere ich und drücke ihn noch fester an mich.
Er erwidert mit einem "Ich dich auch. So sehr. " und lockert dann seinen Griff.
Ein lautes Zischen holt uns aus unserer Zweisamkeit.
Ich mache einen Schritt zurück und sehe wie ein Bus neben uns hält. Der letzte der für heute fährt.
"Sollen wir gehen?", ich sehe zu Jonah von dem diese Worte stammen. Ein freudiges Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht. "Wenn du willst kannst du zu mir kommen, dann kann ich dir auch einen neuen Song zeigen. Du wärst der Erste der ihn hört. "
" Ja! Klar gerne!", ich erwidere sein Lächeln und in meiner Stimme ist meine Freude heraus zu hören.
Er streckt mir eine Hand entgegen und ich nehme sie an. Hände haltend steigen wir in den Bus und am Liebsten, würde ich diese Hand niemals wieder loslassen.
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Daydreamer
Short StoryEinige Kurzgeschichten und One Shots zu meinen Büchern, oder einfache Ideen. ♡ Klickt euch Mal durch, es gibt hier viel verschiedenes zu lesen. Ich wünsche viel Spaß! ☆