Kapitel 5 - Sweet Sixteen (Teil 3)

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Gwendolyns Sicht:
Wir fuhren gerade durch die Einfahrt der Werkstatt. Die Jungs hatten ganze Arbeit geleistet. Im ganzen Hof verteilt standen Bierbänke und Tische. In der Mitte des Hofes stand eine große Feuerschale, daneben drapierte sich ein großer Stapel Holz. Ma stand mit Chibs, Tig, Bobby und Dad vor dem Büro. Sie schien ihnen Anweisungen zu geben. Wir hatten diese Party wochenlang bis ins kleinste Detail geplant. Carter wurde von meinen Dad mitgeschleppt. Sie sollten alle möglichen Getränke aus dem Van ausladen. Savannah, Avery, Ma und ich kümmerten uns gerade um die Dekoration, als Jax auf uns zu kam.

"Hey Schwesterchen, hast du kurz Zeit?" Ich nickte und folgte ihm zum Picknicktisch.
"Was ist denn Jax?"
"Wer war denn dieser komische Typ vorhin?"
"Oh... du meinst Jace. Er ist mein Partner für Englisch dieses Jahr. Und er ist neu an unserer Schule."
"Er kommt Sonntag vorbei?"
"Ja und wir wollen ganz entspannt unsere Projekte machen. Also lass ihn gefälligst in Ruhe!"
"Oh! Da steht wohl jemand auf den kleinen Sweetboy. Wir werden sehen, ob er auch noch so nett ist, wenn er mich und Clay kennenlernt."
"Jax", rief ich ihm nach. Er lief lachend davon. So ein Mistkerl. Jax und Dad werden ihn vermutlich verscheuchen. Ich sollte Jace vorher schreiben, dann konnte er sich wenigstens schon einmal darauf vorbereiten. Ich sah es schon kommen, ich durfte dieses Jahr wieder alleine arbeiten. Na toll. Aber vielleicht war Jace ja anders? Vielleicht könnte er mit meiner Familie umgehen... Savannah, Avery und ich pusteten gerade Ballons auf. Ma hatte sich Carter zurück geschnappt. Die beiden hingen im Clubhaus und an der Außenfassade Girlanden auf. Die Partyvorbereitungen liefen auf Hochtouren.
Wir machten gerade Pause, als Ma auf uns zu kam. "Den Rest schaffen wir alleine. Jax fährt euch nach Hause und ihr  könnt euch dann fertig machen." - "Danke Ma. Du bist die Beste." Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Wir trafen uns alle vor dem schwarzen Mazda. Jax und ich stiegen vorne ein, die anderen machten es sich hinten gemütlich. Die Fahrt verlief schweigend. Ich war immer noch mächtig sauer auf Jax. Er will alle Jungs vergraulen, die sich ansatzweise mit mir treffen. Es ist ihm egal, ob ich mich mit ihnen treffe, weil wir Sachen für die Schule machen müssen oder ob ich mich privat mit ihnen treffe. Er ist zwar mein Bruder aber das gibt ihm nicht das Recht über mich zu bestimmen und mir mein Leben kaputt zu machen.
Jax fuhr in unsere Einfahrt. Die anderen sprangen regelrecht aus dem Auto, um ihre Sachen aus dem Kofferraum zu holen. Sie hatten die miese Stimmung gemerkt.
"Hey Gwenny", fragte Jax.
"Ja?"
"Du weißt, ich mach dass alles nur weil ich dich sehr liebe und du meine kleine Prinzessin bist."
Ich verdrehte meine Augen. Er will natürlich nur das Beste für mich.
"Ja schon aber Jax ich bin sechszehn und will mich ganz normal wie andere Teenager mit Jungs treffen."
Bei dem Wort "Jungs" verengten sich Jaxs Augen. Ich wusste genau, dass Jax nicht meiner Meinung war. Wenn es nach Dad und Jax gehen würde, würde ich für immer Jungfrau bleiben. Ich war sowieso spät dran. Alle aus meiner Jahrgangsstufe hatten schon ihr erstes Mal, nur ich nicht... Aber meine Mitschüler hatten auch keine übertrieben beschützerische Familie. Aber Liebe und Familie gingen im MC über alles.
"Bitte Jax. Lass Jace in Ruhe. Wir arbeiten nur an unseren Schulprojekten. Versprochen." Jax sah nicht überzeugt aus.
"Komm schon Jax. Ich kenne ihn seit einem Tag, da steig ich doch nicht mit ihm ins Bett!" Langsam wurde ich richtig sauer. Jax tat gerade so, als würde ich mit jedem ins Bett steigen.
"Du solltest langsam mit den anderen ins Haus gehen. Ihr wollt doch pünktlich fertig werden, sonst kommen die Gäste und der Gastgeber ist nicht da."
Ich warf Jax noch einen bösen Blick zu und warf die Tür hinter mir ins Schloss. Seine Familie kann man sich eben nicht aussuchen. Avery war so lieb und hatte meine Tasche ebenfalls aus dem Kofferraum geholt. Die drei warteten geduldig vor der Haustür. Wir hatten nur noch knapp drei Stunden zeit. Ich sperrte die Tür auf und wir liefen sofort nach oben in mein Zimmer.

Savannah packte ihr komplettes Make-up aus. Sie hatte diverse Foundations, Concealer, Puder, Bronzer und vieles mehr dabei. Carter schaute entsetzt auf das nun volle Bett. "Wozu braucht man so viel Zeug?"

Tochter eines SONSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt