Noah ist vollkommen fasziniert von all den Menschen um ihn herum. Manche von ihnen eilen durch die große Eingangshalle. Andere sitzen bei einem Café beisamen und unterhalten sich und dann sind da noch Menschen, die sitzen in Stühlen mit Rädern. Von ihnen ist Noah besonders fasziniert.
Lange kann er sie mit seinen neugierigen Kinderaugen jedoch nicht beobachten. Sein Vater nimmt den kleinen Jungen auf den Arm und gemeinsam machen sie sich auf den Weg in ein oberes Stockwerk. Bei einer Tür mit der Nummer 221 machen sie Halt.
Im Inneren erwartet sie eine junge Frau mit wirrem, kurzen Haar. Sie sieht müde und glücklich zugleich aus. Als er seine Mutter sieht, ist auch Noah glücklich. Er hat sie in den letzten drei Tagen schrecklich vermisst. Sein Vater setzt den Jungen vorsichtig neben seiner Mutter auf das Krankenhausbett ab.
"Hallo, mein Liebling." Noahs Mutter richtet sich etwas auf - auf den Lippen ein liebevolles Lächeln - und nimmt ihren kleinen Jugen schließlich in die Arme. Sofort fühlt sich Noah sicher und geborgen.
"Noah, sieh mal her", fordert sein Vater ihn mit ruhiger, sanfter Stimme auf. In den Händen hält er nun ein kleines Bündel, mit dem er sich dem Bett nähert. "Das hier ist deine kleine Schwester Leana. Jetzt bist du ein großer Bruder", verkündet er stolz.
Noah versteht noch nicht ganz den Sinn hinter den Worten seines Vaters. Das hindert ihn jedoch nicht daran, sich vorzubeugen und einen neugierigen Blick auf das Bündel zu werfen.
Ein kleines, runzliges Gesicht kommt zum Vorschein. Die Augen des Babys sind geschlossen, doch es vergehen keine zehn Sekunden, da öffnen sie sich. Noah sieht direkt in die blauen Augen seiner kleinen Schwester. Und lächelt.
Noah und Leana sind durch ihr Blut für immer miteinander verbunden.