Kapitel 8

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Nächster Morgen

Jana's Sicht:

Ich wurde wach, weil sich etwas neben mir bewegte. Was ist passiert? Und wo bin ich? Ahja Hotel. Aber wer ist neben mir. Ich versuchte die Augen zu öffnen, aber mein Kopf tat zu weh. Wieviel hab ich denn getrunken? Scheisse, was ist hier passiert? "Jana?" Wer war das? Jemand drehte mich an meiner Schulter auf den Rücken. Ich konnte meine Augen immernoch nicht öffnen. Mein Kopf drohte zu explodieren. "Jana alles gut?" Wer immer das war, er meinte es sicherlich gut mit mir. Ein leises 'Nein' verließ meine Lippen. "Ich ruf unsern Mannschaftsarzt, bleib so liegen." Witzbold. Warte, Mannschaftsarzt. Scheisse. Stimmt, ich bin ja Praktikantin hier. Achja und das war Marco. Marco. Scheisse, Marco Reus! Hä? Ich hatte doch nur einen Kater und warum will der jetzt den Mannschaftsarzt rufen? Gut, dass letzte mal, das ich so gesoffen hab, da war ich gerade mal 14. Ich hab mir auch geschworen, dass nie wieder zu machen. Naja, 6 Jahre hab ich mich dran gehalten. "Hey ich bins, Marco. Kannst du mal bitte mit kompletter Montur zu mir kommen? Jana, ihr geht's richtig beschissen!" Eine Pause, vermutlich sagte der am anderen Ende gerade etwas. "Ja genau die Jana. Ich hab so eine Vermutung, was mit ihr passiert ist. Komm doch bitte schnell." Wieder eine Pause. "Gut danke, bis gleich!" Jetzt vermutete ich das Telefonat zu ende. Langsam versuchte ich nun meine Augen zu öffnen. Aber nach einem kurzen Blinzeln schloss ich sie wieder. Scheisse, war das Hell! Ich legte mir die Hände vor die Augen und öffnete sie jetzt ganz. Langsam zog ich sie weg und blickte einen verwirrten Marco an. "Was machst du da?", fragte er leicht belustigt. "Mich an das Licht gewöhnen." "Achso, verstehe.", er lachte einmal auf. Setzte sich danach aber wieder zu mir aufs Bett. "Weißt du was gestern passiert ist?" "Naja, wir waren feiern, haben einiges gesoffen und so." "Und so?" "Naja, also ich habe da sowas in Erinnerung, ich weiß nicht, ob ich es geträumt hab oder es wirklich passiert ist." Du bist so doof. Ich hatte es nicht geträumt, ich habe die Nacht überhaupt nichts geträumt. Ich weiß ja nichtmal wie ich hierhin kam. "Ja, also wir haben uns geküsst.", sagte Marco. "Öfters.", gab er noch kleinlaut dabei. "Und auch mit Zunge.", jetzt grinste er etwas. Idiot. "Hast du sonst keine Ahnung?" "Nö.", zu mehr war ich nicht in der Lage. "Naja, du warst ziemlich angepisst, weil Erik so voll war und uns eine unnötige Szene mitten im Kuss gemacht hat. Ich fand das witzig, du aber ganz und garnicht. Du warst ziemlich wütend und bist dann an die Bar. Ich weiß garnicht wieviel du in dich gekippt hast, aufjedenfall kam ich zu dir und du meintest ich wäre unwiderstehlich. Dann haben wir uns wieder geküsst. Ich vermute, dass dir in der Zwischenzeit jemand was ins Glas gemischt hat. Denn wir wollten nach dem Kuss wieder tanzen gehen, aber du bist direkt zusammen gegangen. Mario hat uns dann hierhin gefahren und ich hab dich hierhin gelegt, ich wollte dich nicht allein lassen. Hätte ja was weiß ich was passieren können. Ich habe auch gegooglet. Auf leeren Magen wirken die Tropfen schneller und extremer. Hast du gestern nichts gegessen?" Zuviel Information auf einmal. Ich sortierte mich kurz. Also wir haben uns gestern öfters als einmal geküsst und mir wurde was ins Getränk gemischt. Das wäre logisch, dann erklärt sich auch, warum es mir so verdammt beschissen geht. Gerade als ich antworten wollte, klopfte es an der Tür. Marco stand auf und öffnete sie. "Danke, dass du so schnell kommen konntest." "Ist ja kein Problem!" Ein Herr mitte 50 kam ins Zimmer. "Hallo, ich bin Hans und du bist wohl Jana.", er lächelte mir aufmunternd zu. "Ja.", verließ nur meine Lippen. Er kam auf mich zu und musterte mich intensiv. "Hast du dein Getränk gestern außer acht gelassen?" "Mhh.", murmelte ich. "Ich nehm dir jetzt Blut ab und spritze dir ein leichtes Schmerzmittel, dann geht's dir gleich schon wieder besser, ja?" "Okay." "Warum Blut abnehmen?", fragte Marco nun. "Sonst kann ich nicht feststellen ob ihr was ins Getränk gemixt wurde. Wenn, ist es vielleicht noch im Blut." "Achso, okay. Sorry, ich bin noch nicht ganz fit." Ich sah, dass Hans schmunzeln musste. Er nahm die Nadel aus seiner Tasche und 3 Röhrchen. Er streckte meinen Arm aus und suchte nach einer Vene. Ich schloss wieder die Augen. Ich konnte sowas nicht sehen. Als er die Nadel in die Vene drückte, verließ eine kleine Träne meine Wange. Direkt nahm Marco meine andere Hand. Ich stellte mich da immer ein bisschen an. Aber ich habe wirklich Angst vor spritzen und Nadeln und dem ganzen Scheiss. "So Blut ist da, ich spritze dir jetzt noch was!" Ich ließ ihn einfach nur machen, natürlich wäre mir eine Tablette lieber. Aber ich denke, die spritze ist besser. So ist das Schmerzmittel direkt im Blutkreislauf. Ich spürte die Flüssigkeit in der Ader. Dieses Gefühl ist so eklig. "So, dann bleib noch eine Stunde liegen und steh dann mal langsam auf. In ein paar Stunden, kann ich dir sagen, ob etwas in deinem Blut war." "Danke!", kam mir Marco zuvor. Ich war immernoch müde und hörte garnichtmehr hin, was die beiden noch beredeten. Ich schlief direkt ein. Allerdings nicht allzu lange.

Marcos Sicht:

"Kein Problem. Pass gut auf sie auf Junge!", sagte Hans zu mir. Warum sagt er sowas zu mir? Denkt er da läuft was? "Ehm..ja klar, mach ich." "Ach komm, man sieht, dass sie dir gefällt." "Ja du hast ja recht. Aber ich hatte auch einfach diesen Beschützerinstinkt. Ich hätte sie nicht allein lassen können." "Marco, es macht dir niemand einen Vorwurf. Ihr könnt ja beide nichts dafür. Du hast alles richtig gemacht.", er lächelte mir zu und ging zur Tür. "Ja ich weiß, danke." "Kein Problem, bis später dann." "Ja bis später." Ich schloss die Tür hinter ihm und ging zurück ins Zimmer. Jana lag auf meinem Bett und war am schlafen. Sie sieht so fertig aus. Ich gehe nachher mal was mit ihr essen. Ich schaute auf die Uhr auf meinem Handy. 12:00 Uhr. Nee, ich hatte jetzt noch keinen Hunger. Bin ja gerade erst wach geworden. Ich entschloss mich dazu, meinen Laptop rauszuholen. Ich surfte im Internet und skypte noch mit Marcel.

Skypegespräch

M: Hey alter.

Ma: Hey Marco. Alles gut? Du siehst so fertig aus.

M: Naja, wir haben eine Praktikantin bei der Physiotherapie. Ich versteh mich richtig gut mit ihr. Aber gestern waren wir feiern und haben einiges getrunken. Ich hatte nach 'ner Zeit genug, aber sie hat weiter gesoffen und irgendwann waren wir tanzen und haben uns dann geküsst. Erik der Idiot, hat uns dann gestört und auseinander gerissen. Sie war dann wütend und ist zur Bar. Ich weiß nicht wieviel sie sich da reingekippt hat, aufjedenfall als ich zu ihr gegangen bin, hat sie mich angeschmachtet und mit mir rungeknutscht. Wir wollten dann nochmal tanzen gehen, sie hat noch ihren letzten Shot getrunken, sich umgedreht und ist direkt umgekippt. Ich vermute, dass ihr jemand K.O. Tropfen ins Glas geschüttet hat.

Ma: Boa Krass! Naja, klingt ja nach 'nem besonderen Mädel.

M: Das ist sie auch irgendwie. Weisst du, sie ist so verdammt hübsch und nett und alles. Bei ihr bin ich nur Marco. Sie sieht all das gute in mir und nimmt mich so wie ich bin. Ich fühl mich so wohl in ihrer Gegenwart.

Ma: Ui, da ist aber jemand verliebt. Versuch dich doch mal ihr zu nähern! Sonst bist du doch nicht so schüchtern? Das wird schon, trau dich einfach.

M: Ja ich versuchs. Sie ist wirklich klasse.

Ma: Na also, das wird!

M: Danke alter. Ich muss jetzt duschen, wir haben nachher noch Training und ich wollte noch was mit Jana essen.

Ma: Ja kein Ding, wollte eh mit Robin in die Stadt.

M: Sag ihm liebe Grüße, bis dann.

Ma: Bis dann.

Ich legte auf, loggte mich aus und fuhr meinen Laptop runter. Ich schaute nochmal kurz auf die Uhr und entschied mich dazu, duschen zu gehen. Ein kurzer Blick und ich musste lächeln. Sie hatte einfach was einzigartiges an sich. Dabei kenne ich sie ja nichtmal so lange. Wobei dass ja nichtmal schlecht war. Ich nahm meine Sachen und ging ins Bad duschen.

Janas Sicht:

'N-n-now that don't kill me

Can only makes me stronger.

I need you to hurry up now

'Cause I can't wait much longer.'

Ich wurde durch das Klingeln von einem Handy wach. Ich machte meine Augen auf und setzte mich auf. Doch was ich dann sah, war unbeschreiblich!

Can it be real?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt