no. 20

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"Warum weiß ich das noch nicht?!", Leon sah mich böse an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Immerhin bin ich mit involviert und sollte wissen, wann wer weiß, dass wir zusammen sind!", er kochte vor Wut. "Leon, bitte...", ich sah ihn flehend an, "ich wollte es dir doch sagen...". "Aber?", er hob herausfordernd eine Augenbraue, "Jetzt bin ich mal gespannt, womit du dich diesmal rausreden willst, Ms. Ich-begehe-keinen-Fehler". Jetzt wurde ich wütend. "Jetzt hör mir doch mal zu!", schrie ich ihn an und schlug mit der Hand auf meinen Schreibtisch, an dem wir standen. "Ich höre dir zu, Fräulein! Ich höre ganz genau zu!", fauchte er zurück und ich erschrauderte. So böse hatte ich ihn noch nie gesehen. Stotternd versuchte ich ihm zu erklären, doch er unterbrach mich zum wiederholten Mal. Seine Augen funkelten mich drohenden an, als seine Hand ausholte und mir eine saftige Ohrfeige verpasste. "Und dass du mit diesem Domifick was hast, wolltest du mir wohl auch nicht sagen, huh?!". Wo war nur der Mann, den ich kennen und lieben gelernt hatte? Der, der für viele Dinge Verständnis und eine Lösung hatte? Wo war mein Freund? Entgeistert starrte ich ihn an und stammelte perplex "Domifick?". "Ja, Dominik aus deiner Stufe! Deine Kindergartenliebe, wie man sich erzählt!", er baute sich bedrohlich vor mir auf. Der Raum um uns herum wurde immer dunkler. Ich wollte mich gerade erneut rechtfertigen, als er erneut ausholte und...

"Hey Schatz", eine weiche Hand strich mir zaghaft über die Wange, "Es war nur ein Traum, es ist alles in Ordnung". Ich zuckte zusammen und blinzelte überrascht, "w-was...?". "Du musst nicht weinen und schreien", Leon sah mich besorgt an und nahm sich ein Taschentuch, um die Tränen zu trocknen, die mir im Traum über die Wange gelaufen waren, "Ich bin doch da". Sanft und behutsam zog er mich hoch und drückte mich an seine Brust, während er mir zärtliche Küsse auf die Haare drückte.

Mein Herz raste wegen des Traums und ich zitterte am ganzen Körper, so intensiv war es gewesen. Langsam entspannte ich mich und kuschelte mich leicht an ihn - wie ein nach Geborgenheit suchendes Känguru-Baby. Seine Arme legten sich um mich und gaben mir ein Gefühl von Sicherheit. "Wie spät ist es?", murmelte ich leise und sah langsam zu ihm hoch. "Es ist erst vier... lass uns weiter schlafen", er strich mir behutsam über den Rücken und legte sich wieder mit mir hin, "Ich bin bei dir, alles ist gut"

Wie ein kleines Baby schlief ich mit dem Kopf auf Leons Brust ein und hatte den tiefsten Schlaf, den man haben konnte. An meine Träume kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber die schienen gut zu sein, den als ich aufwachte, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Mein Freund schlief noch und da ich ihn nicht aufwecken wollte, verharrte ich in meiner Position und schmulte vorsichtig auf die Uhr. 11:07 Uhr. Verdattert blinzelte ich. Als ob wir insgesamt - wenn man von der Traumunterbrechung absieht - 13 Stunden geschlafen haben.

Unauffällig versuche ich, mich zu recken. Ohne Erfolg. Leon blinzelte verschlafen und sah mich mit schweren Augenlidern an. "Is was?", grummelte er mit seiner tiefen Morgenstimme und strich mir sanft über den Rücken. Ich musste grinsen, "Nein, es ist alles in Ordnung". "Nicht mehr schlecht geträumt?". "Nicht mehr schlecht geträumt". Mein Freund lächelte verschlafen, "So mag ich das... wie spät ist es?". "Zehn nach elf", ich musterte ihn. Ein leichter 3-Tage-Bart zierte sein Gesicht. Seine braunen Locken standen ihm in alle Himmelsrichtungen ab und seine braunen Augen strahlten trotz Müdigkeit. Die Lippen waren wie immer voll und verzogen sich jetzt zu einem Lächeln. Wie die Augen.

Belustigt sah er mich an. Mittlerweile war er vollkommen wach. "Gefällt dir, was du siehst?", flüsterte er und zog mich auf sich. Ich legte mein Kinn auf seiner Brust ab und mhm-te bestätigend, während ich mir unbewusst über die Lippe leckte. Seine Arme legten sich um mich und zogen mich ruckartig höher zu ihm, sodass ich unsere Lippen sanft vereinen konnte. Seine Hände krallten sich leicht in mein Shirt und schoben es mir hoch, doch ich stoppte ihn. Nicht nur, weil ich keine Lust hatte. Seine Hand kann ja auch auf meiner nackten Haut liegen, ohne, dass wir wie wilde Tiere übereinander herfielen. Nein, ich stoppte ihn, weil ich eine Sache hatte: Hunger.

"Leon...", begann ich und wurde direkt wieder unterbrochen. "So sollte das nicht rüber kommen", fing er sofort an klarzustellen. Ich lachte und wuschelte durch seine Haare, "Ich weiß, aber ich hab Hunger". Mein Freund sah mich an, ehe sich seine Miene aufhellte: "Ich auch! Hat deine Familie wohl schon gefrühstückt?". "Keine Ahnung", gab ich schulterzuckend zu, "Die sind alle nicht da". "Dann mach ich uns Pancakes zum Frühstück!", strahlte er und küsste mich sanft, ehe er mich von sich runter schob, "Komm! Zack Zack! Aufstehen angesagt!". Murrend drehte ich mich um und setzte mich auf meine Bettkante.

Die Liebe zum Essen ist nun mal größer als alles andere.

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EIN DICKES FETTES SORRY, dass ich die Uploadzeiten nich eingehalten hab. In den nächsten Wochen wird's wegen Abi-Stress etc. leider auch nich besser werden... aber danach komm ich wieder mit viel "Material", versprochen :)
Sorry nochmal :(

school drama.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt