no. 24

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"Así... ¡hasta entonces!", riefen Alváro und Reno in den Hörer, ehe mein Vater wieder das Telefon nahm. "Sí, hasta entonces... nosotros cuatros queremos visitarte cuanto antes... si tu y ti familia lo queríamos" [Ja... bis dahin... wir vier würden dich gerne so früh wie möglich besuchen... wenn du und deine Familie damit kein Problem habt] , man hörte ihn fast lächeln. Sofort nickte ich "¡Sí, con mucho gusto! Os esperamos..." [Ja, sehr gerne! Wir freuen uns auf euch]. Paulo und ich einigten uns noch darauf, dass wir demnächst einmal per Skype telefonieren würden, sodass auch meine Eltern und Brüder dabei sein konnten und wir ein Datum ausmachen konnten, an dem sie uns besuchen kamen.

Mit einem Kribbeln im Bauch sah ich raus und entdeckte Nadine, die schon vor meiner Tür wartete. Sofort lief ich zu ihr, "Hey! Sorry, das hat länger gedauert als gedacht. Wie lange stehst du denn schon hier?". "Ach, alles gut", sie lächelte und umarmte mich zur Begrüßung. Wir hatten uns auf Leons Geburtstag Anfang des Monats gesehen und direkt gut verstanden. Sie zählte neben Mila zu einer der sympathischsten Spielerfrauen - insofern ich das beurteilen konnte. (A/N: Ja, ich hab das Kapitel über Leons Geburtstag vergessen, aber es wär nur noch verwirrender, dass jetzt zu veröffentlichen... sorry dafür :D)

Als das Spiel vorbei war - es ging 2:1 für Schalke aus und Leon hatte überraschenderweise durchgespielt - gingen wir gemeinsam hoch in den VIP-Bereich. Ein Junge aus meiner Stufe hatte mir geschrieben, wie krass er es finden würde, dass ich mit Nadine befreundet sei. Mit einem ironischen Grinsen auf den Lippen antwortete ich, dass sie und Ralf auf nur Menschen seien. Dann steckte ich mein Handy weg, ehe auf den Fernsehern schon die Zusammenfassung des Spiels gezeigt wurde. Einen Moment lang war Leon im Großbild zu sehen und mir stockte kurz der Atem. Nicht vor Schock. Nein, mir wurde erst jetzt so richtig bewusst, dass mein Freund mit der Abstand best aussehenste Fußballspieler ist. Und, dass ich eine Spielerfrau war.

Nach einer Weile piepste mein Handy in meiner Hosentasche, "Kommst du runter? Lass uns woanders hinfahren". Ein Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen und ich verabschiedete mich schnell von den anderen Spielerfrauen, ehe ich mich auf den Weg runter macht. Den Weg zum Parkplatz hatte ich mir noch gerade so merken können, doch im Dunkeln übersah ich eine Stufe und purzelte direkt runter. "Putain!" [Scheiße!], fluchte ich im Fallen und versuchte irgendwie, meinen Sturz zu stoppen. Mit überraschendem Erfolg. Mit einer Hand hatte ich das Geländer greifen und mich festhalten können. Mit pochendem Herzen richtete ich mich auf und sah mich um.

Bitte lass das keinen gesehen haben...

Ich atmete einmal tief durch und richtete meine Klamotten. Scheinbar war nur ich Zeuge meines unfreiwilligen Purzelbaumes geworden. Es war alles menschenleer. "Elegant, elegant, Madame", ertönte es plötzlich aus einer dunklen Ecke. Geschockt sah ich auf und beobachtete, wie eine große und eine kleine Person aus dem Schatten traten. Leon und Max. War klar. Grinsend verdrehte ich die Augen und kam auf die beiden zu. Ironisch fragte ich, "Ihr beide noch zur so später Stunde hier?". "Also ich warte nur auf dich, was der Kurze hier macht, weiß ich nicht. Vielleicht will er Mila ganz romantisch den Ort zeigen, wo er ihr den Ball vor den Kopf gedonnert hat", lachte mein Freund und zog mich an sich.

Ich stimmte in sein Lachen mit ein, doch Max verdrehte nur die Augen und wurde leicht rot. Aufgeregt weihte er uns in seinen Plan ein, "Jaja, lacht ihr nur. Aber ich warte auf Mila und möchte ihr nen Heiratsantrag machen". Sofort wurde ich ernst und grinste, "Aww, wie süß". "Und wo?", Leon grinste immer noch leise, "Aufm Trainingsplatz?". "Man Leon!", ich boxte ihn gegen den Arm, "Lass ihn doch. Es ist doch voll süß". Dann kuschelte ich mich wieder an ihn. Es war doch kälter als ich dachte. Wie überraschend, so Ende Februar. Mein Freund bedachte mich mit einem undefinierbaren Blick und murmelte leise in mein Ohr, "Also deinen Heiratsantrag bekommst du garantiert nicht da, wo wir uns kennengelernt haben... im Club muss man sich ja anschreien. Ich weiß auch schon wo".

Zuerst wollte ich ihm erneut boxen, doch da sickerte es etwas bei mir durch, was mich schlucken ließ. Ein Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Leon wollte mich heiraten. Also, zumindest plante er es. Mir war auch klar, dass ich mir durchaus sehr gut vorstellen konnte, ihn eines Tages zu heiraten, jedoch war ich eher der Mensch, der höchstens von Tag zu Tag dachte, weshalb mich dieser Satz sehr überraschte. Glücklich lächelnd drehte ich mich zu ihm um und legte meine Arme um seinen Nacken. Seine Hände legten sich auf meine Hüfte und er sah mich liebevoll an. Leise hauchte ich "Dann bin ich ja gespannt", ehe ich unsere Lippen sanft vereinte.

Da ließen Schritte uns zusammen fahren. Sofort zog Leon mich wieder ins Dunkel, als wir Mila sahen, die auf die Treppe zu lief. Max kam langsam zum Fuß der Treppe, die Mila leicht runter humpelte. Sie hatte sich zwar gut an ihr künstliches Bein angepasst, aber es war irgendwie doch nicht das gleiche wie mit dem echten. "Wollen wir gleich los?", fragte sie und strich sich eine Strähne ihrer hellbraunen Haare hinters Ohr. Max räusperte sich und nickte langsam. Man sah ihm an, wie nervös er war. Auch seiner Freundin entging das nicht.

Als sie unten bei ihm war, strich sie ihm sanft über die Wange und küsste ihn zärtlich, ehe sie ihn genau musterte, "Babe, ist alles in Ordnung?". Der Mittelfeldspieler nickte langsam und kniete sich vor Mila. Seine Hände zitterten, als er die schwarze Schachtel mit den Ringen öffnete. Mit vor Aufregung zitternder Stimme fragte er "Mila Nadlissek, willst du mich, Max Meyer, heiraten?". Reflexartig griff ich nach Leons Hand und drückte sie sanft. Mein Freund erwiderte den Druck. Überrumpelt sah Mila erst Max und dann die Ringe an, ehe ihr Tränen in die Augen stiegen und sie heftig nickte. "Ja... Ja, ich will", schluchzte sie vor Freude und zog Max zu sich hoch, um ihn stürmisch zu umarmen. Der beste Freunde von Leon erwiderte die Umarmung und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsgrube.

Erleichtert atmete ich aus und legte meinen Kopf auf Leons Brust. "Komm, lass uns den beiden gratulieren", flüsterte er und zog mich sanft zu dem frisch verlobten Paar. Max steckte Mila gerade den schlichten, aber schönen Ring an den Finger und sah auf. "Herzlichen Glückwunsch", sagten Leon und ich gleichzeitig und lächelten die beiden an. "Ich freu mich so für euch", ich nahm erst Mila und dann Max in den Arm. "Danke", sie strahlten um die Wette. "Naja, wir gehen dann auch mal, nh?", Leon griff meine Hand, "Euch viel Spaß noch". Dann gingen wir zu seinem Auto und stiegen ein.

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