Noah. Der Zettel. Kitty Joy. Schwul. Noah.

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Bas

Ihre Lippen trafen auf meine. Doch mein Kopf schaltete sich diesmal nicht aus. In mir tobten die Gedanken. Noah. Der Zettel. Kitty Joy. Schwul. Noah. Das kann doch nicht sein! Ich bin doch nicht schwul! Verdammt, ich bin doch kein scheiß Schwuchtel.

Um die Gedanken endlich loszuwerden, verlangte ich mehr. Meine Hände fuhren unter ihr T-Shirt, zogen sie näher an mich. Doch es half nicht, da waren immer noch die Gedanken. Noah. Der Zettel. Kitty Joy. Schwul. Noah. Ich wollte das es aufhört, küsste sie noch heftiger, fordernder. Es ging nicht. Noah blieb in meinem Kopf. Sein Blick, seine grünen Augen. Dachte er das gleiche wie ich? Hatte Kitty Joy ihm vielleicht auch einen Zettel in den Rucksack gesteckt? Weiß er auch, dass sie meint, es könnte mehr zwischen uns sein? Oh, man! Fuck!

Seitdem ich den kleinen Zettel in meinem Rucksack gefunden hatte, ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich glaube zwischen dir und Noah könnte mehr sein ~ KJ, stand darauf. Diese kleine Nachricht hatte mich total aus dem Konzept, sodass ich erstmal zu ihr fuhr. Zu Es. Und hier stand ich nun mit ihr. Unsere Lippen lagen aufeinander, meine Hände lagen auf ihren nackten Hüften und ihre auf meinen Wangen. Doch ich spürte sie diesmal nicht. Diesmal war es anders. Diesmal waren meine Gedanken so laut. Noah. Der Zettel. Kitty Joy. Schwul. Noah. Noah. Noah. Noah. Noah. Noah. Verdammter Noah!

Es klopfte, die Tür öffnete sich und der ältere Bruder von Es schaute durch den Türspalt. Wir sprangen auseinander und Es zog schnell ihr T-Shirt runter. Ein schiefes Grinsen tauchte auf Ryans Gesicht auf. "Ähmm...also, ich wollte nicht stören. Viel Spaß noch...", sagte er mit dem breitesten Grinsen und verließ das Zimmer. Daraufhin folgte eine peinliche Stille. Die Stimmung war zerstört und ich hatte keine Lust mehr, sie weiterhin zu küssen. Mit Noah wäre das bestimmt nicht passiert. Oh Gott, was dachte ich denn da! Jetzt drehte ich völlig durch.

Schnell verabschiedete ich mich von Es und machte mich auf den Weg. Ich nahm den nächst besten Bus und stieg ein. Wie immer hörte ich Musik und war tief in meinen Gedanken versunken. Da ich noch keine Lust hatte, nach Hause zu fahren, stieg ich beim Park aus. Ich setzte mich auf eine Bank und versuche, mir über meine Gedanken klar zu werden. Noah. Der Zettel. Kitty Joy. Schwul. Noah. Ich konnte einfach nicht aufhören zu denken. Ich bin nicht schwul. Ich bin nicht schwul. Ich bin nicht schwul. Ahhhh! Frustriert schlug ich auf die Bank ein und sprang auf.

Doch weit kam ich nicht, da ich mit jemanden zusammenstieß. Ich stolperte zurück, doch starke Hände umfassten mein Handgelenk und hielten mich fest. Ich blickte hoch. Vor mir stand ein Mann, einem Kopf größer als ich und geschätzte zwei Jahre älter. "Oh, sorry...", stammelte ich, doch der Mann unterbrach mich einfach: "Ja klar, kein Problem. Entspann dich, Kleiner." Warte was?! Kleiner?! Der hat sie doch nicht mehr alle! "Hey! Ich bin nicht klein!", widersprach ich ihm. "Ja ja...wie heißt du eigentlich? Ich bin Theo", sagte er. "Ja also ähm...ich bin Bas", antwortete ich ihm. Wieso unterhielt sich dieser Theo jetzt mit mir? Ich kannte ihn doch gar nicht! "Cool! War ist nett mit dir zu reden, aber ich muss jetzt los. Vielleicht treffen wir uns ja nochmal!" unterbrach Theo meine Gedanken.

Er drehte sich um und ging, doch als er nochmal über seine Schulter schaute, rief er mir noch etwas zu:" Bis Bald, Süßer!" Was?! Das hatte er jetzt noch wirklich gesagt oder? Heute war echt ein scheiß Tag! Jeder musste mich irgendwie daran erinnern, dass ich vermeintlich "Schwul" bin. Wieso passiert das jetzt plötzlich alles?! Ich bin schon mein Leben lang hetero!

Scheiße, Scheiße, Scheiße!!!

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Rosen für dich ~ Noah und Bas. Bas und Noah. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt