eight

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Vielen Dank für die Kommentare und Votes zum letzten Kapitel ♥
Viel Spaß x

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Durch das schrille Geräusch seines Weckers wurde Niall aus seinen Träumen gerissen. Außer Atem fuhr er hoch und schlug planlos- noch im Halbschlaf-  auf seinem Nachttisch herum, bis er den kleinen grauen Wecker erwischte und ihn mit einem heftigen Hieb stumm schaltete.
Tief atmete er durch. Er wollte nicht in die Schule. Er wollte nicht noch einen Tag voller Qualen durchstehen, dann nachhause kommen und jetzt neuerdings auch noch auf Zayn treffen.

Zwar hatte er gehofft, Zayn wäre sein Freund. Ein aufrichtiger Mensch, der sich um ihn Sorgte. Jemand, dem er vertrauen könnte. Falsch gedacht, schoss es Niall durch den Kopf. Wie konnte er auch nur so naiv sein und es Zayn abkaufen, dass sich dieser um ihn kümmerte?
Die knochigen und verdammt kalten Hände hatte Niall in seine dünne Decke gekrallt und sein Atem ging stoßweiße. Allein der Gedanke, dass er gleich wieder in das Höllenloch gehen musste, machte ihn verrückt und drehte ihm den Magen um, sodass er das Gefühl hatte, sich gleich zu übergeben.

Widerwillig schlug er die Decke beiseite und somit entwich die wohlige Wärme unter ihr und verpasste Niall einen kühlen Luft stoß, der ihn erzittern ließ. Auf dem glatten Parkettboden seines Zimmers klangen seine kleinen Schritte mit den nackten Füßen, unglaublich laut und Niall zuckte zusammen.
Sein Gewissen sagte ihm, wäre er nicht so fett, würde man ihn auch nicht hören. Er wollte nicht den Rest seiner Familie wecken, wobei er sich eigentlich ziemlich sicher war, dass seine Eltern schon zur Arbeit verschwunden waren und nur noch Louis mit Greg und seinen Freunden zuhause war.

Planlos zog er sich eine frische Jeans und einen dicken Pullover aus dem Schrank, schmiss somit den ordentlichen Stapel an Kleider um und schloss die Tür mit einer schnellen Handbewegung wieder, bevor ein Kleidungsstück drohte aus ebendiesem rauszufallen.
Lustlos schlenderte er ins Bad, erledigte seine Morgenroutine und verließ ebendieses mit halbnassen Haare und einem nicht ganz so glücklichem Gesichtsausdruck.
Wären seine Eltern da, hätte er bestimmt wieder die: ‚Mir geht es nicht so gut und ich bin krank‘- Masche abgezogen, allerdings hatte er schon die meisten Fehltage in seiner Klasse und er wollte nicht noch mehr Stoff verpassen, da seinen Noten auch darunter litten.

Schnell packte er noch seine Schultasche, nur um dann runter zu gehen und einen müden Zayn in der Küche vorzufinden, der ihn – gekleidet in Boxershorts und einem einfachen T-Shirt – überrascht ansah und ihm einen ‚Guten Morgen‘ wünschte.
Etwas irritiert davon, dass der Schwarzhaarige schon so früh wach war, warf er ohne ihm auch nur zu antworten, einen Blick in den Kühlschrank und verzog kaum merklich das Gesicht.
Sein Blick schweifte anschließend auf die Theke, die ihm eine Auswahl zwischen Gummibärchen, Keksen, Obst und Gemüse bot. Doch nichts davon sprach ihn sonderlich an. Sein Magen fühlte sich einfach leer an und er hatte keinen Hunger, er wollte nichts essen.

Niall war dabei die Küche wieder zu verlassen, um sich auf den Weg zur Schule zu machen, als Zayn ihn mit einem festen Griff an seinem Oberarm zurück hielt.
„Willst du nichts frühstücken?“, fragte er den Iren, welcher nur den Kopf schüttelte und sich dazu zwang ein glaubwürdiges Lächeln aufzusetzen.

„Ich kauf mir in der Schule etwas.“, meinte er und seine Stimme zitterte etwas. Er hatte nicht vor, sich etwas zu kaufen. Er wollte nur Zayn so schnell wie möglichst loswerden und dieser würde sich sicherlich nicht mit der Wahrheit zufrieden geben, sondern weiter nach hacken und ihm auf die Nerven gehen.
„Hm.“, machte Zayn nur und schnappte sich kurzerhand einen roten frischen Apfel aus dem Obstkorb, um ihn dann Niall in die Hand zu drücken. Dieser ignorierte die Tatsache, dass sich Zayns Hände wohlig warm waren und ihm eine leichte Gänsehaut bescherte.
„Hier.“, meinte er lächelnd setzte gleich etwas nach:
„Hast du vielleicht Lust nach der Schule mit mir etwas zu unternehmen?“
Der Ältere wollte sein Verhalten gegenüber Niall wieder gut machen und ihm  zeigen, dass er ihm immer noch so wichtig war, wie vor zwei Jahren.
„Nein.“
„Nein?“, fragte er etwas ungläubig. Bisher hatte man ihm noch nie ein Treffen abgeschlagen, schon gar nicht Niall. Dieser hatte sich immer wie ein Kleinkind darüber gefreut, etwas mit ihm zu unternehmen.

Cracked » ZiallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt