Kapitel 25 - Emma

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Wir schwammen nun etwas nebeneinander her. Plötzlich zog er mich am Bein zu sich und platzierte seine Hände in meine Kniebeugen und an meine Schultern. Er trug mich nun also im Brautstil durch das Wasser zum Beckenrand. Dort ließ er mich lachend selbst wieder stehen. Spielerisch boxte ich ihn leicht gegen seine Schulter. Er lachte daraufhin nur.

Hinter mir sprang plötzlich jemand vom Beckenrand ins Wasser, woraufhin ich aus Schreck näher zu Leo wich, der automatisch seine Arme um mich legte. Meine Hände waren auf seine Brust gelegt und ich fing laut an zu lachen. Auch er lachte herzlich und machte sich über mich lustig, dass ich mich dadurch so sehr erschrocken habe. Mit einem Male wurde mir klar, wie nah ich ihm war und sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Auch ihm schien das gleiche plötzlich aufzufallen, denn sein Lachen verstummte und wich einem schüchternen Lächeln, gefolgt von roten Wangen. Doch wir beide schienen nicht aus dieser Position zu wollen, im Gegensatz, ich konnte spüren, wie er mich noch etwas näher zu sich zog. Angespannt betrachtete ich seine braunen Augen, die mich zu fokussieren schienen. Ich war dabei, alles um uns rum zu vergessen, als ich von einer hohen Stimme von Wolke 7 runter gerissen wurde.

Sofort lösten Leo und ich uns aus dieser Position und guckten das Mädchen an, von dem diese Stimme stammte. Es war Elena, die Freundin von Emma. Sie hatte einen Sonnenbrand im Gesicht, doch worum ich mich noch viel mehr sorgte, war ihr Gesichtsausdruck. Sie schien aufgebracht, angespannt. Mit hoher Stimme berichtete sie mir schnell: "Lina, Emma ist hingefallen. Ihr Knie blutet und ihr Kopf auch!" Schon bei den ersten Worten machte ich große Augen. Mein ganzer Körper spannte sich an. "Wo ist sie?", fragte ich schnell und folgte Elena, die voran ging. Mit fragendem Blick folgte Leo uns nur. Schnell erklärte ich ihm auf Englisch, was Elena mir gesagt hatte und sofort beschleunigten sich seine Schritte. Sein Blick war ernst und besorgt.

Wir kamen bei Emma an, die in der Nähe des Beckenrandes am Pool auf dem Boden saß, sich das Knie hielt und weinte. Schnell und trotzdem vorsichtig, um auf dem rutschigen Freibadboden nicht zu fallen, ging ich zu ihr und kniete mich neben ihr hin. Elena kam vor Emma zum Stehen und Leo kniete sich neben mich. "Emma, alles ist gut, ich bin hier", versuchte ich sie zu beruhigen, während ich ihre Hand von ihrem Knie entfernte. Darunter kam eine blutige Wunde zum Vorschein. Leo betrachtete derweil die Wunde, die sich auf Emmas Stirn breit gemacht hatte. "Was ist denn überhaupt passiert", fragte ich ruhig, wobei es mir alle Mühe kostete, nicht allzu besorgt zu klingen, um Emma nicht noch mehr zu beunruhigen. Schluchzend fing Emma an zu erklären: "Ich bin gelaufen und auf dem Boden ausgerutscht. Ich bin nach vorne gefallen und habe nicht rechtzeitig meine Arme benutzt, um den Fall weniger schlimm zu machen. Also bin ich auf den Kopf und auf meine Knie gefallen. Aber nur ein Knie ist blutig." Ich nickte und fragte Leo, ob er sie zu einer Liege tragen könnte. Also hob Leo Emma hoch und trug sie zu einer Liege, während ich einen der Rettungsschwimmer holte. Dieser brachte die nötigen Utensilien mit.

Der Rettungsschwimmer versorgte die Wunden und klebte Pflaster auf. Da Emma berichtete, dass ihr Bein weh tat, wenn sie versuchte es zu bewegen, riet uns der Rettungsschwimmer zum Arzt zu gehen und das röntgen zu lassen. Ich packte all unsere Sachen ein, sagte Elena, sie solle sich keine Sorgen mehr machen und verabschiedete mich von ihr und ging dann zu Leo, der Emma etwas näher zum Ausgang getragen hatte. Zusammen gingen wir zum Krankenhaus, wo wir sie untersuchen ließen. Auf dem Weg dorthin rief ich unsere Mum an, die schließlich schon vor uns im Krankenhaus war, als wir dort ankamen. Es war inzwischen schon später Nachmittag.

Leo und ich warteten im Wartezimmer, während Mum mit Emma bei der Untersuchung war. Ich gab mir selbst die Schuld für diesen Unfall. Komplett in Gedanken bemerkte ich nicht, dass Leo mich die ganze Zeit besorgt anguckte. "Es ist nicht deine Schuld, Lina", sagte er, als könnte er meine Gedanken lesen. Kurz vor den Tränen guckte ich ihn an.





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Cut!

Das war es mit diesem Teil! Ich hoffe, er hat euch gefallen.

Love, Hanna <3

Nur Freunde..? (Leondre Devries FF [Bars and Melody]) ~german~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt