Epilog

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Lächelnd ließ ich die kleine Flamme auf meiner Hand tanzen. Die vor Faszination funkelten Augen der Kinder, fixierten sie. Immer wieder raunte es von ihnen und ein anderes kicherte.

,,Luna, das ist so schön!" rief ein junges Mädchen und strahlte mich an. ,,Ja? Findest du?" fragte ich sie sanft und lächelte sie schief an ,,Oh ja! Das ist sooooo schön" kicherte ein Junge und funkelte mich an.

,,Paris" meine Aufmerksamkeit legte sie auf Xander, der hinter den Kindern stand. Lächelnd richtete ich mich auf, ehe ich entschuldigend zu den Kindern sah und mich zu ihm begab. ,,Beeindruckst du mal wieder die Kinder?" fragte er und schlang seinen Arm um mich. ,,Sie sollen keine Angst vor Feuer bekommen. Es ist doch euer Instinkt, dass ihr Angst vor Feuer habt" lächelte ich und lehnte mich an ihn.

,,Ob unser Kleines auch so fasziniert sein wird?" fragte er und legte seine beiden Hände auf meinen, noch flachen Bauch. ,,Vielleicht, vielleicht auch nicht" murmelte ich und legte meine Hände auf seine. Mein Bauch war noch flach, bloß eine kleine Wölbung war zu spüren. Es wuchs in mir heran, mein Kind.

Sanft nahm er meine Hand, führte mich zu unserem Haus. ,,Schwesterchen! Ich werde doch der Patenonkel! Saphira meint die ganze Zeit, sie wird die Patentante!" begrüßte uns sofort ein aufgebrachter Kiran.

,,Kiran du Trottel. Es gibt immer einen Patenonkel und eine Patentante" lachte mein Vater und klopfte Kiran auf die Schulter. Ungläubig erstarrte er, sah zu unserem Vater auf und dann zu mir. Das belustige Lachen von Saphira ertönte, als sie auf uns zu hüpfte. ,,Ich habe es dir ja gesagt, ich werde Patentante"

Grinsend sah ich zu Xander auf, der ebenso zu mir runter sah. ,,Wer sagt denn, dass wir euch zu Patenonkel und Patentante machen?" fragte Xander belustigt. Schockiert schrie Saphira auf und starrte ihren Bruder an, ebenso wie Kiran Xander anstarrte.

,,Vielleicht möchte ich ja, dass Charlie die Patentante wird" meinte ich und legte meinen Kopf schief. ,,Pah!" rief sie und drehte mir ihren Rücken zu. ,,Wenn das so ist, dann wird Kiran auch kein Patenonkel!" sagte sie ernst und schnaubte wütend.

,,Stimmt. Vielleicht will ich auch Merlin zu dem Patenonkel machen" sagte Xander und drückte meine Hand. Belustigt verzog ich mein Gesicht, musterte die beiden schockierten Personen. ,,Kommt schon, als ob wir das machen würden" lachte ich.

Hinter mir ertönte ebenfalls ein ähnliches Lachen ,,Die beiden streiten deshalb schon die ganze Zeit" lachte meine Mutter und kam auf uns zu. Ihre blonde Haare waren wie immer zu einem Zopf zusammen gebunden. Ihr Körper hatte Form angenommen und der anfängliche Schmerz, der sich noch Jahre nach dem Krieg in ihren Augen wieder gespiegelt hatte, war nun verschwunden.

Lächelnd schlang mein Vater seine Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie hatten sich beide zur Ruhe gesetzt. Am Rande des Waldes, hatten sie ein kleines Haus bauen lassen, indem sie wohnten. Oft, fast täglich, besuchte ich sie und verbrachte Zeit mit ihnen.

Die Bewohner des Waisenhauses lebten ebenfalls in der Siedlung, der Lykaner. In der Schlacht hatten viele Kinder ihre Eltern verloren. Diese fanden ein neues Zuhause bei ihnen.

Laut fingen die Schwarzhaarige und der Blonde an zu streiten. Lachend wanden meine Eltern sich ab und verabschiedeten sich von uns. Ohne, dass die beiden Streitenden es bemerkten, verschwanden Xander und ich ebenfalls.

Schweigend liefen wir durch den Wald. Lauschten den Geräuschen der Tiere. Das Zwitschern der Vögel hallte durch den ganzen Wald, das Zirpen der Grillen gab all dem eine idyllische Aura. ,,Es ist friedlich..." murmelte mein Gefährte leise, drückte meine Hand fester.

,,Er hat sich lange gehalten und wird es bestimmt noch viele Jahre" lächelte ich, lehnte mich an seine Schulter. ,,Unser Kind wird im Frieden aufwachsen" sagte er und legte eine Hand auf meinen Bauch. ,,Ich bin glücklich, mehr als glücklich" flüsterte ich ,,Und ich bin dreimal so glücklich" lachte der Schwarzhaarige auf.

Grinsend stellte ich mich vor ihn und legte meine Arme um seinen Hals ,,Dann bin ich viermal so glücklich" erwiderte ich. Lachend legte er seine Arme auf meine Hüfte und hob mich hoch ,,Dann ich fünfmal mehr!" laut lachend drehte er sich im Kreis, mich durch die Luft schwingend.

Kichernd breitete ich meine Arme aus. Ließ sie warme Sommerbriese mein Haar aufwirbeln und meine Haut streifen. Die Vögel schienen noch viel lauter zu singen, die Grillen noch lauter zu zirpen. Der Wald wirkte belebter, glücklicher, freier.

,,Meine Königin, du bist so schön wie an den ersten Tag, als ich dich sah" säuselte mein Gefährte, strich mir über die Wange, als er mich absetzte. ,,Hör auf zu schleimen" kicherte ich und schlug ihm auf die Brust ,,Es ist die Wahrheit" grinste er schief.

Endlich an der Seite meines Gefährten leben zu können, glücklich zu sein, war mehr als ich mir erträumen konnte. Hätte man mir vor Jahren gesagt, dass ich in einem Krieg kämpfen würde, glücklich an der Seite meines Gefährten sein konnte, eine Königin wäre und ein Kind erwarten würde, ich hätte die Person für verrückt erklärt.

Doch all das. Es ging alles in Erfüllung. Ob nun gut oder schlecht, war irrelevant. Wir lebten nun in Frieden beisammen. Konnten zusammen mit Jägern lachend Zeit verbringen, frei sein und uns offen zeigen. Mein Kind würde in einer friedlichen Welt aufwachsen. Mehr würde ich mir nicht wünschen wollen. Nur das. Glück und Freiheit.

[Autors Note]

Ich habe mich noch an die Arbeit gemacht einen Epilog zu schreiben.

Er ist nicht besonders lang, doch hoffe ich er ist zufriedenstellend. Ich selbst war etwas unzufrieden, dass ich dieses Buch mit dem letzten Kapitel beendet habe. Eure Kommentare haben mich noch motiviert, mich zusammen zu reißen und euch noch einen Epilog zu bringen.

LeseMate

ParisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt