13

5.3K 205 5
                                    

,,Sie sind also der leibliche Vater von Paris und Kiran?" fragte Elizabeth misstrauisch. Wir saßen in der Küche am Tisch und die beiden Betreuerinnen, musterten Cedric nicht gerade freundlich.

,,'Schuldige, dass ich mich jetzt einmische. Aber könntet ihr mal netter sein? Unser Vater trifft an nichts die Schuld. Unsere Mutter hat ihm keine Nachricht hinterlassen wo wir uns befinden und sie ist unter getaucht. Er kann nichts dafür! Kiran und ich akzeptieren ihn und sehen ihn als Vater!" sagte ich ernst und verschränkte meine Arme.

,,Natürlich. Tut uns leid" endschuldigte sich Joline und seufzte ,,Es ist nur seltsam, wenn ein Vater plötzlich auftaucht. Dazu ist es seltsam, wenn Waisenkinder ihren verschollenen Vater sofort akzeptieren" meinte Elizabeth.

Verstehend nickte mein Vater ,,Natürlich. Das verstehe ich, ganz verständlich. Ich war aber ganz geschockt, als ich Paris sah. Erst dachte ich sie sei meine Elena. Doch dann sagte sie, sie hieße Paris. Und da ging mir ein Licht auf. Wir haben uns unterhalten und ich habe ihn alles erklärt" log mein Vater. Natürlich musste er lügen. Er konnte ja nicht die Wahrheit erzählen.

Einige Zeit unterhielten wir uns noch. Bis Daliah schließlich zu uns kam ,,Fahren wir heute noch in die Stadt? Ich muss unbedingt heute noch ein Buch zurück geben" meinte sie. Nickend stand ich auf ,,Klar, sag den anderen bescheid, dass sie sich fertig machen sollen" sagte ich und sie verschwand nickend.

,,Wir sollten dann auch mal los" richtete ich mich an die Runde. Kiran stand ebenfalls auf und unser Vater sah uns fragend an ,,Kann ich euch noch etwas begleiten? Möchte die verlorene Zeit nachholen" sagte er und lächelte leicht. Auch wenn es ein trauriges Lächeln war. Er trauerte der verlorenen Zeit nach.

,,Seit ihr fertig?" fragte Melina gelangweilt und steckte ihren Kopf in die Küche ,,Bereit" antwortete Kiran. Mit allen Kindern im Schlepptau, machten wir uns auf den Weg zum Bus. ,,Was tut ihr denn in der Stadt?" fragte Cedric neugierig.

,,Wenn wir genug Geld haben, dann gehen wir natürlich Eis essen. Aber meistens sind wir am Stadtplatz. Die kleineren spielen und die älteren beschäftigen sich auch. Die Jungs spielen beispielsweise Fußball, Basketball oder sowas halt. Die Mädchen gehen auch mal auf die Skaterbahn. Ich passe aber eher auf die kleineren auf" erklärte ich.

Mira kletterte von ihrem Sitz runter und trabte zu mir rüber ,,Paris? Schaukelst du gleich mit mir?" fragte sie strahlend ,,Mach ich du kleines Pummelchen" grinste ich und zog sie auf meinen Schoß. Ich fing an sie zu kitzeln, sie versuchte sich lachend zu währen. ,,Und jetzt setz dich wieder auf deinen Platz" sagte ich und hob sie von meinem Schoß. Kichernd lief sie zu ihrem Platz, neben Luis.

,,Du kannst gut mit Kindern" meinte mein Vater lächelnd ,,Naja. Auch wenn sie mir manchmal etwas laut sind. Habe ich sie doch alle lieb. Ich habe sie alle ins Heim kommen sehen und lebe all die Jahre mit ihnen zusammen" sagte ich ,,Und auf andere Menschen bist du nicht gut zu sprechen" sagte Kiran.

,,Stimmt nicht" meinte ich ,,Ich komme mit den Jägern auf meiner Schule nicht klar" ein Schauer lief meinen Rücken hinab und leicht schüttelte ich mich ,,Jäger?" keuchte Cedric ,,Du gehst mit verdammten Jägern auf die Schule?"

Kiran duckte sich eingeschüchtert, ich zuckte nicht mal mit der Wimper. Früher wäre ich bei dem Tonfall, sofort zusammen gebrochen. Doch jetzt spürte ich diese Macht in mir, diese unbändige Kraft.

,,Die Jäger wissen nichts von meinem Wesen" sagte ich, um ihn zu beruhigen. ,,Aber was ist wenn sie es raus finden?" fragte er und klang besorgt ,,Dann werde ich die Schule verlassen" Schulterzuckend stand ich von meinem Platz auf, da der Bus angehalten hatte.

,,Aussteigen Leute!" rief ich und sofort sprangen die anderen auf. Zusammen stiegen wir aus dem Bus und wanderten in der Gruppe durch die Stadt.

,,Wer heißt du eigentlich?" fragte Luis und zog an Cedrics Hose. Dieser sah zu dem Jungen und sagte überfordert ,,Cedric" Luis sah ihn strahlend an ,,Cedik" rief er kichernd ,,Nein Lu! Ceric!" rief Mira ,,Seit ihr eigentlich alle dumm? Er heißt Cedric" brummte Miles genervt.

Die beiden Kinder sahen meinen Vater mit großen Augen an ,,Cedi!" riefen beide gleichzeitig. Ein lautes Klatschen war zu hören und als ich zu Daliah sah, sah ich wie ihre Hand an ihrer Stirn lag. ,,Ihr dürft mich ruhig Cedi nennen" lachte Cedric.

,,Wer bist du eigentlich?" fragte Melina und steckte ihre Hände, in die Jackentaschen. Cedric sah zu mir und blicke mich unsicher an ,,Cedric ist mein und Kirans leiblicher Vater" stellte ich ihn vor. Geschockt keuchte Miles auf ,,Er ist euer Vater?" fragte Edward geschockt ,,Werdet ihr uns jetzt verlassen?" fragte Melina leise.

,,Erstmal noch nicht" murmelte ich und schaute kurz zu Kiran ,,Dafür würde ich euch zu sehr vermissen" murmelte ich. ,,Wir würden euch auch schrecklich vermissen!" riefen Mira und Luis im Chor.

,,So und jetzt ab mit euch. Wir sind da" lachte ich und sofort stürmten die anderen los. ,,Bye bye" murmele Kiran hastig und gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor er davon stürmte. Ich sah ihnen lachend nach.

,,Kommst du? Kommst du? Schaukeln!" rief Mira und zog mich zu den Klettergerüsten. Cedric folgte uns und lächelte dauerhaft.

Mira setzte sich auf die Schaukel und fing an hin und her zu schaukeln. ,,Luis höher höher!" rief Mira kichernd. Der kleine Junge schubste sie immer weiter an, bis sie unglaublich hoch schaukelte.

Das blonde Mädchen fing an zu kreischen und klammerte sich panisch an die Schaukeln fest. ,,Mira!" rief ich panisch und trat auf das Mädchen zu. Die Schaukel hörte nicht auf zu schwingen, fing sogar noch an zu schwanken. ,,Mira halt dich ja fest" sagte ich zu dem Mädchen.

,,Ich kann nicht!" kreischte sie und plötzlich flog das blonde Mädchen durch die Luft. Meine Instinkte handelten schneller, als ich denken konnte. Meine Hände schossen in die Luft und laut sagte ich ,,Aresto Mommentum!"

Der Zauber traf auf Mira und sofort fiel sie langsamer. Bevor sie sanft auf den Steinboden sank. ,,Was war da-" setzte sie an, doch schon kniete ich vor ihr und murmelte ,,Amnesia" ich veränderte ihr Gedächtnis so, dass sie dachte Cedric hätte sie aufgefangen.

,,Danke Cedi! Das hätte ganz schön weh getan" bedankte sich das blonde Mädchen, bei meinem Vater. Dieser schaute ihr irritiert hinterher, bevor er zu mir sah. ,,Sie denkt du hättest sie aufgefangen" murmelte ich abwesend. ,,Du blühst ja ganz schön in deinen neuen Kräften auf" meinte er ,,Kann schon sein"

ParisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt