NCIS - (Gibbs) Die Zeitkapsel

NCIS - (Gibbs) Die Zeitkapsel / Teil 2

NCIS - (Gibbs) Die Zeitkapsel / Teil 2

Damals:

Wieder zurück in der Küche entdeckte Shannon ihre Tochter ungeduldig an der Tür zur Terrasse stehen. „Was ist denn los, mein Schatz?“, wollte die Mutter wissen und warf einen Blick nach draußen, wo Maddie wartete.

Den Kopf etwas schräg gelegt, sah Kelly sie aufmerksam an und grinste: „Mommy, du siehst ja ganz zerzaust aus.“

Mit einem „Oh!“ fuhr sich Shannon verlegen durchs Haar und versuchte die Bemerkung weitestgehend zu ignorieren. Schließlich musste das kleine Mädchen nicht alles wissen. Daher fragte sie erneut: „Nun, wie kann ich dir helfen?“

Etwas unschlüssig trippelte die Kleine von einem Bein auf das andere und wusste scheinbar nicht wie sie anfangen sollte. „Uhm... ja“, begann sie vorsichtig den Blick auf ihre Schuhe gerichtet. „Ich wollte Maddie von dem Fohlen erzählen. Und...“, sie druckste etwas herum, bevor sie aufblickte, „Hast du Daddy schon gefragt? Bitte hast du?“

„Nein, noch nicht“, antwortete Shannon zu Kellys sichtlicher Enttäuschung.

Trotzig verzog das Mädchen den Mund. „Du hast es mir aber versprochen!“

Mit einem Seufzer trat die Mutter zu ihrer Tochter und hockte sich auf Augenhöhe vor sie hin. „Ja, das habe ich. Ich hatte nur noch keine Gelegenheit dazu.“

Nachdenklich sah das Mädchen sie fragend an: „Und was hast du dann gerade bei Daddy im Keller gemacht?“, wollte sie neugierig wissen.

Ertappt! Die rothaarige Frau schluckte und strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Die Zeiten, dass sie ihrer Tochter etwas vormachen konnte, waren schon lange vorbei. Kelly war ein kluges, aufgewecktes Kind und ließ sich nicht mehr so leicht hinters Licht führen. „Uhm... nun..., ich wollte ihn gerade fragen, da hast du gerufen und ich bin zu dir nach oben gekommen.“ versuchte Shannon sich herauszureden und richtete sich langsam wieder auf. „Pass auf:“, schlug sie Kelly vor, „du gehst wieder raus mit Maddie spielen und ich werde Daddy bei einer gemütlichen Tasse Kaffee gleich danach fragen. O.k.?“

Die Kleine schlug einen Finger vor den Mund und zog, wie eine Alte, grübelnd die Stirn in Falten. „Ja, das klingt gut. So machen wir das. Bei einem schönen, starken Kaffee sagt Daddy ganz bestimmt nicht nein.“ Erleichtert atmete Shannon aus und gab Kelly einen Kuss auf die Stirn.

„Ach Mommy, können Maddie und ich ein bisschen hinten im Blumenbeet arbeiten?“, wollte das Mädchen noch wissen und blickte bittend zu ihrer Mutter auf.

„Wenn ihr mir nicht soviel Schweinerei macht, ja“, gab Shannon schmunzelnd zurück und schob ihre Tochter zur Verandatür hinaus.

Maddie sprang sofort auf als sie ihre Freundin kommen sah. Kelly rannte an ihr vorbei und holte aus einem kleinen Geräteschuppen zwei Schaufeln. Dann drückte sie eine davon dem blonden Mädchen in die Hand. „Mommy hat gesagt, wir können graben, sollen nur keine Schweinerei machen.“

Nickend folgte Maddie ihr zum hinteren Teil des Gartens und ließ sich erst einmal neben Kelly ins Gras fallen. „Wo ist eigentlich dein Dad?“

Mit den Fingern kratzte Kelly den alten Dreck von der Schaufel und wies mit einer Kopfbewegung in Richtung Kellerfenster. „Er bastelt an einer Geburtstagsüberraschung für mich. Darum darf ich mal wieder nicht in den Keller“, fügte sie etwas mürrisch hinzu.

„Und warst du?“, wollte Maddie neugierig wissen.

Verschwörerisch grinsend rutschte Kelly näher zu ihrer Freundin heran und flüsterte ihr kichernd ins Ohr. „Ja, heimlich und es liegt ganz viel Holz dort unten. Aber...“, dabei zuckte sie mit den Schultern, „...ich habe keine Ahnung was es werden soll.“