Kapitel 18 - Toni

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Als ich aufwache, liege ich in Kilians Armen. Er muss mich, während ich schlief an sich gezogen haben, denn ich kann mich nicht erinnern wie ich dahin gekommen bin. Ein tiefes Gefühl von Geborgenheit und Frieden erfüllt mich und ich möchte mich eigentlich nicht weg bewegen, doch ich weiß, dass wir weiter müssen. Ich will endlich dieses Artefakt erreichen, damit dieses Ziehen aufhört. Am Anfang fühlte es sich an wie Regelschmerzen, doch sie wurden immer stärker, bis ich das Gefühl hatte, dass mir jemand mit einem riesigen Angelhaken die Eingeweide heraus reißen will. Dieses Gefühl zieht mich in eine Richtung und nun ist es mir auch nicht mehr möglich irgendetwas zu um schwimmen. Gott sei Dank gibt es hier keine Ungeheuer mehr, die uns den Weg versperren.

Wenig später erreichen wir ein Schiffswracks, das so ganz anders aussieht als der Rest der hier liegt. Es ist uralt und wirkt trotzdem nicht verfallen. Das Schiff ist ein vier-Master und steht auf dem Grund, als würde es immer noch über die Meere segeln. Die Segel hängen in Fetzen herab und obwohl Algen das ganze Schiff überziehen, wirkt das Holz stabil, als hätte die Zeit ihm nichts anhaben können. Am ungewöhnlichsten ist jedoch, dass es von innen heraus zu glühen scheint. Es pulsiert im Takt mit meinem Herzschlag und ich bin mir sofort sicher: Das erste Artefakt ist hier.

»Das ist es«, sage ich laut und Kilian nickt, als hätte er es schon gewusst. Seit meine Schmerzen begonnen haben ist er mir nicht mehr von der Seite gewichen. Wir schwimmen hinein. Innen sieht es aus, als wäre das Schiff erst gestern gesunken. Nichts ist verfallen und alles wirkt unheimlich stabil. Das komplette Schiff, die Gegenstände und alles was es gibt ist aus Holz. Mein Gefühl zieht mich in die Kapitänskajüte. Wir suchen den kompletten Raum ab und stellen praktisch alles auf den Kopf, doch das Schild ist nicht zu finden.

»Es ist nicht hier«, sagt Lethe genervt und ich werfe ihr einen wütenden Blick zu.

»Es ist hier!«, halte ich überzeugt dagegen. »Ich fühle es.« Wiederholt lasse ich meinen Blick durch die Kajüte schweifen. Ich habe sogar eine Ahnung wo genau es sein sollte. Doch es ist nicht zu sehen. Hier drin gibt es einige Regale an der Wand, ein Bett in der einen Ecke und einen Sekretär in der anderen Ecke. Ich weiß genau, dass der Schild auf dem Sekretär liegen muss, doch er ist nicht da. Plötzlich fällt mir die Prophezeiung wieder ein.

»Sag mal Silas, heißt es in der Prophezeiung nicht: Nur der Terraner mit Atlantisgenen, kann die Offenbarung sehen?«

Silas nickt. »Dann muss ich allein sein um den Schild zu finden«, antworte ich und auf Silas Gesicht, zeichnet sich Verstehen ab.

»Du hast Recht«, pflichtet er mir bei. »Wir werden dich hier wohl allein lassen müssen.«

»Auf keinen Fall«, erwidern Helios und Kilian gleichzeitig und ich hebe eine Augenbraue. Beide werfen sich finstere Blicke zu. Ein Wunder, dass sie sich noch nicht an die Gurgel gegangen sind.

»Wollt ihr Atlantis retten oder nicht?«, frage ich betont lässig und erhalte natürlich keine Antwort.

»Na also, dann raus hier.«

Widerwillig schwimmen Lope, Lethe, Alessio und Silas nach draußen. Helios und Kilian jedoch funkeln sich wütend an.

»Ich werde sie hier nicht allein lassen«, verkündet Helios und Kilian reagiert darauf ziemlich empfindlich.

»Sie muss allein sein, du Idiot! Die Artefakte werden sich nur ihr offenbaren. Denkst du ich würde es sonst auch nur in Erwägung ziehen, sie hier allein zu lassen? Sie meine Frau!«

»Es könnte alles Mögliche passieren, wenn sie das Artefakt anfasst«, hält Helios dagegen und scheint sich wirklich mit Kilian anlegen zu wollen. Helios ist ein kleines Stück größer als Kilian, dennoch wirkt Kilian bei weitem gefährlicher.

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