10 | Run!

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»Lasst uns in Zweiergruppen gehen«, schlug ich vor und schaute mir das rote, schwach beleuchtende Schild auf dem „Chǎo guō" geschrieben stand, an.

»Warum?« Yoongi blickte mich fragend Augen an.

»Wenn wir zu zehnt rein gehen, bekommt jeder nur einen Glückskeks. Gehen wir zu zweit, bekommt jeder mindestens zwei Kekse.« Er nickte verstehend und musterte das Restaurant.

»Jimin, Hoseok. Geht ihr als erstes?«, fragte Namjoon und beide stimmten zu. Kurz darauf betraten sie das Gebäude, aus dem leckere Gerüche nach außen traten.

»Yuna?«, begann Yoongi leise zu reden, als die anderen ins Gespräch untereinander kamen. Ich wendete mich von den anderen ab und nickte ihm zu, dass er weiterreden solle.

»Das wäre wirklich nicht nötig gewesen«, meinte er und erntete von mir einen verwirrten Blick.

»Es stimmt aber. Man bekommt mehr Kekse je weniger anwesend sind«, versuchte ich es ihm weißzumachen. Doch er schüttelte verneinend seinen Kopf. Langsam erreichte er meinen Nervenfaden. Warum muss er immer alles widersprechen?

»Nein, ich meine-«

»Doch!«, unterbrach ich ihn und funkelte ihn böse an. »Wenn du zu zweit-«, dieses Mal unterbrach er mich, indem er seine Hand auf meinen Mund legte.

»Ich rede nicht von den Glückskeksen. Ich meinte dieses Brot, welches du mir heute in der Pause angeboten hast.« Verstehend und peinlich berührt ließ ich meine Augen groß werden.

Natürlich verstand ich es falsch - ist ja nichts Neues bei mir.

Es traf mich wie ein Schlag. Tief im Inneren wusste ich, dass diese gute Geste mich eines Tages verfolgen würde - doch das dieser „Tag" nur ein paar Stunden dauerte hätte ich nicht gedacht.

Yoongi hatte seine Hand immer noch auf meinem Mund ruhen lassen. Mir ist nicht aufgefallen, dass er mit seinem Kopf nah an meinem war. Erst, als sich ein mulmiges Gefühl in meinem Körper breit machte, daher nahm ich etwas Abstand von ihm.

Er ist immer noch gemein und verbreitet seine böse Energie. Denk dran, Yuna!

»Du bist wirklich schwer von Begriff«, meinte er amüsant, als er meinen Blick wahrnahm. Leicht beleidigt löste ich mich von seinem Griff und wendete mich zu der Tür, aus der Hoseok und Jimin jeden Moment wieder rauskommen sollten.

»Trotzdem danke«, flüsterte er nah an meinem Ohr und ein kurzer Schauer zog sich von meinem Rücken über den ganzen Körper.

Wie ich es hasse, wenn mir jemand in mein Ohr flüstert.

»Ich glaub sie kommen zurück«, teilte uns Nuri mit und zeigte zu der verdunkelten Tür, hinter der man verschwommene Silhouetten erkennen konnte.

Fast schon brutal rissen die zwei Idioten im Inneren die Tür auf und rannten raus. Jimin hatte eine riesige, durchsichtige Glasschüssel - gefüllt mit verpackten Glückskeksen - in seiner Hand und blickte uns durch große Augen an.

»Bleibt stehen!«, hörten wir eine männliche Stimme, mit einem leichten Akzent, im Inneren des Restaurants.

Wir schauten zu Jimin, welche plötzlich einen panischen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte und die wenigen Treppen hinunter stürmte. Hoseok folgte ihm in der selben Geschwindigkeit.

»Rennt!«, schrie der rothaarige und zog an uns vorbei. Alle rannten los, nur ich blieb wie versteinert stehen.

Ich war zu tiefst verwirrt. Haben die jetzt ernsthaft alle Glückskekse geklaut?! Muss man den alles selbst machen, damit man nicht in die kriminelle Straße einbiegt? Wow... mehr fällt mir dabei nicht ein. Einfach nur wow.

𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐄𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞𝐬 | BTS FF | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt