Ich gehe durch die Palastgänge Richtung Stall. Hinter mir Brahn, mein Hauptmann, der mir überall hin folgt. Er ist meine rechte Hand und ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Ich vertraue ihm, sowie er mir. Er ist nicht nur mein Gefolgsmann, sondern er ist auch mein engster Freund.
>>Leia, Königin Leia<<
>>Ja, Lila? <<
Meine Zofe eilt zu mir und bleibt kurze Zeit später keuchend vor mir stehen.
>>R-Reitest d-du -<<
>>Lila bitte, atme erst einmal durch und dann kannst du mir sagen, was du mir auch immer zu erzählen hast<<
Ich schmunzle und muss mir ein Lachen unterdrücken, da sich schon rote Flecke auf Lilas Wangen bilden. Sie atmet noch einmal tief durch, bevor sie gefasster weiter redet.
>> Du reitest wieder aus, oder? Natürlich tust du das, sonst hättest du deine Reitkleidung nicht an und du reitest jeden Tag aus. Was großartig ist und -<<
Ach ja, meine Lila. Sie ist wunderbar, doch öffnet sie einmal ihren Mund und fängt an zu reden, so ist sie nicht mehr zu stoppen.
>>Halt, halt Lila. Sag einfach was du mir sagen willst<<
>>Verzeih mir<< Ihre Wangen werden eine dezent röter, was bei Dämonen, wegen ihrer hellen Haut, recht stark raus sticht. Ich kann mich kaum noch zurückhalten und mir entweicht zuletzt doch noch ein glucksen. Auch Brahn kann sich nicht mehr zurückhalten.
>> Schon gut, sprich<<
Sie blickt verlegen zu Boden. >> Du reitest heute in mein Dorf, zu den Kindern, und ich...<<
>>Ah, ich soll deiner Schwester etwas ausrichten? <<
Lila nicht einmal bekräftigend.
>>Natürlich tu ich das. Was soll ich ihr denn ausrichten? <<
Erleichtert schaut sie mich an.
>> Kannst du ihr sagen, dass sie mir wieder bald ein Brief schreiben soll? Sie hat auf meinen letzten nicht mehr geantwortet und das war schon vor einem Monat<<
Ein besorgter Ausdruck breitet sich auf ihrem Gesicht aus und ich lege meine rechte Hand auf ihre Schulter.
>>Mach dir keine Sorge, ich werde es ihr mitteilen. <<
>> Danke Vasilissa! << Sie knickt kurz, bevor sie davoneilt.
>>Komm Brahn! Ich will endlich aufbrechen<<
Ich drehe mich um und sehe sein verschmitztes Lächeln. >>Natürlich meine Königin<< bringt er übertrieben unterwürfig vor und verbeugt sich tief.
>>Warum heute so förmlich? << frage ich belustigt.
>>Förmlich? Wie soll ich mich denn sonst gegenüber meiner Königin benehmen? << Er macht ein überaus bedrücktes Gesicht, was mich auflachen lässt.
>>Rede nicht so viel und lass uns endlich zu den Pferden gehen! <<
>>Wie ihr mir befehlt, meine Königin<< Ich verdrehe die Augen und stoße ihn mit meinem Ellbogen in die Seite. Schwungvoll drehe ich mich um und mache mich wieder auf den Weg zur Stallung.
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>>Philip, Lou<< rufe ich bei Betreten der Stallungen und Besagte drehen sich zu mir um.
Philip und Lou sind Brüder und zugleich meine, etwas gewöhnungbedürftigen, Wächter. Trotzdem liebe ich die Geschwister.
Beide sehen sich fast unverwechslich ähnlich aus. Von den braunen Haaren und schwarzen Augen bis hin zu den Gesichtszügen. Die beide sind meine besten Kämpfer am Hofe, wobei Brahn der erfahrenste ist.
Philip ist etwas größer und älter als sein Bruder, ist aber nicht so breit gebaut wie Lou. Im inneren können die Brüder aber nicht unterschiedlicher sein. Sie sind wie Engel und Teufel. Während Philip ein äußerst ruhiger und eine taktisch denkende Person ist, ist sein Bruder genau das Gegenteil. Philip versucht diplomatische Lösungen zu finden, während Lou auf Angriff und Kampf setzt. Lou ist impulsiv und besitzt somit eine hohe Risikobereitschaft. Er ist aber auch eine Person, die dich zum Lachen, Schreien und Verzweifeln bringt.
Er ist der attraktivere von beiden und das nutzt er gern beim weiblichen Geschlecht aus. Er ist, wie man in der Menschenwelt sagen würde, ein ‚Aufreißer' und auch von sich selbst überzeugt.Doch seine Treue und Loyalität ist ihm am wichtigsten. Er ist wie ein älterer Bruder für mich, der mich vor allem beschützen will.
Obwohl ich aber wenige hundert Jahre älter bin als er, sieht er aus wie Mitte Zwanzig. Er, Philip und Brahn sind etwa im gleichen Alter und waren schon seit ihrer Kindheit eng befreundet.>>Na, da ist ja unsere Prinzessin<< Dabei legt er mir grinsend seinen Arm um meine Schultern.
Wie ich es hasse, wenn er mich so nennt. Lou hat es sich angeeignet mich nicht bei meinem Namen oder Königin zu nennen, sondern mich Prinzessin oder Prinzesschen zu nennen. Nur bei öffentlichen Anlässen nennt er mich bei meinem Titel. Ich habe ihm schon oft gedroht, dass er mich nicht so nennen soll, doch Lou ist nicht nur von sich selbst überzeugt, sondern auch sehr stur. Weswegen ich es irgendwann sein gelassen habe.
Knurrend schieb ich seinen Arm von meiner Schultern.
>>Wir beide warten schon auf euch. Die Pferde sind schon gesattelt und warten nur darauf, endlich aufzubrechen <<
>>Wir wurden aufgehalten<< ich wende mich an Philip. >>Hast du die Überraschung für die Kinder dabei? << Philip hebt einen Sack hoch und nickt mir zu.
>> Gut, dann können wir endlich losreiten<<
Während sich alle zu ihren Reittieren begeben, trete ich zu meinem Ross hin, eins der Rösser von Diomedes. Deinos, die Schreckliche.
Diomedes ist der Sohn des Ares und ich konnte ihn noch nie wirklich ausstehen, dies beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Dazu besitzte er vier atemberaubende Rösser. Ich dachte mir damals, dass eins ihm wohl nicht fehlen würde. Er hat getobt und war wirklich erzürnt.
Er hat sie sowieso nie geritten, also sollte er sich nicht so beschweren. Und als ich Deinos gesehen habe, musste ich sie einfach haben.Solch eine Schönheit soll Diomedes nicht gehören. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch das gefährlichste und schnellste Pferd, das es gibt.
Das Ross hat ein rabenschwarzes Fell, das, wie mein Haar, im Schein des Lichtes rot glänzt. Ihre Mähne ist blutrot mit goldenen Strähnen, wie ihre Augen. Sie gehorcht nur mir und ist genauso eigensinnig wie ich.
>>Hallo meine Schöne, freust du dich wieder aufs Ausreiten? <<
Als Bestätigung bekomme ich ein tiefes Schnaufen von ihr, wobei sich dunkle Rauchschwaden vor ihre Nüstern bilden. Ich lächle und überprüfe das Zaumzeug, ob es auch fest angelegt ist. Perfekt. Ich schwinge mich auf den Sattel und klopfe ihr auf den Hals.>>Habt ihr alles, können wir los? << ich blicke in die Runde und sehe das jeder auf seinem Pferd sitzt.
>>Na dann los, Prinzessin, lasst uns aufbrechen!<<
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Dunkle Göttin
FantasyVerbannt vom Olymp, erschafft sich die Göttin Leia ihr eigenes Reich und Heim. Als Königin herrscht sie endlich glücklich über ihre Dämonen. Doch ihr Leben verändert sich schlagartig, als zwei Olympianer in ihr Reich eindringen. Sie zerstören eins i...