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Trostlos starre ich gegen die Decke meines Zimmers, ich liege auf meinem Bett, es ist gleich schon halb vier, der Tag ist an mir vorbei gerauscht, ich habe nichts anders gemacht, als an die Decke zustarren. Meine Mutter kam schon ein paar mal in mein Zimmer, um mich zu fragen, ob ich was brauche doch in dem ich schwieg ließ sie es für heute gut sein und sagte laut ,,dann werde ich es morgen wohl nochmal versuchen'', ihr seufzten war deutlich zu hören als sie vorsichtig die Tür meines Zimmers wieder schloss, vermutlich würde sie ihre zwanghafte online Shoppingstour weiterführen, wie sie es so gut wie jeden Tag macht. Manchmal scheint mir meine Mutter wie ein eiskalter Eisbrocken, der nur darauf wartet aufgetaut zu werden, um sich nach etwas aufgetautem Eis wieder doppelt zu vereisen. Ich weiß dass ich ihre Stärke, die sie ihren Mitmenschen versucht zu vermitteln, indem sie Emotionen wie sie es sagen würde nicht zum Ausdruck bringt nur eine Fassade der Furcht ist, als schwach und zerbrechlich angesehen zu werden. Denn wer im Umkreis der Freunde meiner Eltern als schwach ermittelt wird, kommt ganz schnell auf die Abschussbahn und kann mit gutem Gewissen damit rechnen, dass der aufprall kein Kinderspiel wird. Wenn ich allein schon an die Karrens denken muss, wie Mrs. Karren mit ihren, auf jede Woche neu rot gefeilten Nägeln, ihre Nägel auf jeder sich bietenden Gelegenheit besonders auf unserem Marmortisch im Esszimmer, mit einem unangenehmen Geräusch spielen lässt, als hätte sie es darauf
abgesehen das die Leute davon verrückt werden, wobei ich bei ihrer hinterlistigen und durchtriebenen Art nichts anders von ihr erwarte. Jeden Donnerstag sitzt sie mit meiner Mutter im Esszimmer und erzählt ihr wie anstrengend ihr Leben wäre, obwohl Ihr Mann Mr. Karren, der wohl einzige Mann ist von deren Freunden, der sehr erfolgreich ist bei dem was er beruflich macht und dardurch viel Zeit im Büro verbringt, aber trotzdem seiner Frau und den Kindern ein unbeschwertes Familienleben bietet und viel Zeit mit ihnen verbringt. Mrs.  Karren stattdessen ist die Herrin des Hausen und kümmert sich um den Haushalt, indem sie ihre Haushälterin in ihrer ''Residenz'' rumscheucht.

Aber ganz egal, wie nervig ich die Freunde meiner Eltern auch finde, ich muss meinen Kopf nur endlich frei bekommen von dem andauerndem Schmerz, schon als ich heute morgen aufgewacht bin habe ich diesen stechens artigen Schmerz in meinem Gott verdammten Schädel zusammengepackt mit jeglichen Gedanken an vorgestern Abend bemerkt. Und schon könnte ich wieder rumschreien und hoffen, dass die Schmerzen in meinem Kopf und der Schmerz den ich fühle, sich aus mir rausjagen lässt, doch wie vermutlich wird es erst vorbei gehen bis ich langsam wieder zur Besinnung komme und den Abend vergesse, an dem ich hintergangen und bloßgestellt wurde.

Meine Hand greift plötzlich, ohne dass ich bewusst darüber nachdenke mein Handy, welches ich seit vorgestern Abend ausgeschaltet habe, da der Vorfall an diesem Abend wahrscheinlich überall auf den sozialen Medien herumwandert und nur darauf wartet, dass ich es sehe. Ich habe mich gedrückt mein Handy anzuschalten, mit dem schlechtem Gewissen, dass das Video, welches von mir gemacht wurde bereits ganz oft geteilt worden ist und die Täter nur darauf warten mich endgültig zu zerfleischen, indem ich mich selber noch einmal in einem Video sehe, in dem ich auf übelste weise bloßgestellt werde. Als der helle Hintergrund erleuchtet und ich das Apple Zeichen auf meinem Display sehe, zieht sich mein Bauch zusammen und ich weiß ich muss mich meiner Angst stellen. Ich gebe den Code für mein Handy ein und wie erwartet ploppen Haufenweise Nachrichten auf, auf Instagram, Snapchat, Twitter und all dem scheiß um nicht völlig gedemütigt zu werden nehme ich mir vor Snapchat für heute zu öffnen,da ich hoffe, dass es von allen Apps noch die harmloseste App sein könnte. 86 Snaps die noch ungeöffnet auf mich warten, liegen vor mir. Bevor ich mit dem erstem anfange, hole ich einmal tief Luft und klicke auf den Snap. Ich starre fassungslos auf mein Handy und wärend ich die erste Träne auf meiner Wange spüre werfe ich mein Handy in eine Ecke meines Zimmers und verstecke mich unter meiner Bettdecke. Die Bilder die jetzt in meinem Kopf sind, die ich durch das Video von außen gesehen habe, lassen sich nicht einfach aus meinem Kopf verdrängen, ich weiß es. Ich hätte mir gewünscht mein Handy nicht angeschaltet zu haben, nicht gesehen zu haben wie schlimm und peinlich der Vorfall war. Ich habe das Gefühl in mein Kopf ist ein Nest, voll meiner Gedanken, sie dringen überhäuft ein aber das Nest hat keinen Platz mehr und jede Sekunde könnte es explodieren. Ok, bevor ich jetzt vollkommen durchdrehe will ich den Abend in meinem Kopf noch einmal durchgehen...

Eigentlich, hat ja alles damit angefangen, dass Elle, Rebecca und Amy die drei Grazien wie ich sie nenne, aus meinem Geschichtskurs sich meine Mitschriften aus der letzten Stunde ausleihen wollten, weshalb auch immer von mir, denn ich bin alles andere als gut in Geschichte. Als mir Amy mein Heft wiedergab frage sie mich dann noch aus heiterem Himmel ob ich nicht mit Ihnen die Mittagspause verbringen wolle erst war ich mir nicht sicher, ob sie es ernst meint, aber als sie mir ihre Nummer gab und sagte wenn ich Lust dazu habe, müsste ich sie einfach nur in der Mensa an ihrem Stammplatz auffinden sagte ich einfach nur, ja. Als sie ging, blieb ich mit offenem Mund zurück, als Amanda und Luzie zwei meiner Freunde zu mir kamen und mich fragten, ob ich ein Gespenst gesehen habe, erzählte ich ihnen was Amy mir für ein Angebot gemacht hatte, jedoch schienen sie nicht wirklich überrascht, geschweige denn angetan davon. Elle, Rebecca und Amy sind nicht sehr beliebt in der Schule, jedoch fallen sie durch ihren außergewöhnlichem Style auf, unter all den normalos wie Amanda, Luzie und ich, ich mache mir nicht besonders darüber Gedanken, was ich in die Schule tragen soll, mir reicht es kurz in den Schrank zu schauen und eins meiner gestreiften T-Shirts heraus zu kramen, während ich meine Levi's Hosen alle geordnet in meiner weißem Kommode untergebracht habe und jede Farbe besitze die Levi's verkauft ist mein Outfit Komplet. Meine Mutter hat sich schon oft beschwert, ich solle doch etwas gepflegter aus dem Haus gehen und die Jungs vielleicht mal mit meiner schicken Bluse beeindrucken, die sie mir aus Hoffnung letztes Jahr im Winter gekauft hat. Ganz egal, wie oft ich mich schon geweigert habe, sie hat bis jetzt noch nicht aufgegeben. Mein Style ist jetzt nicht schlecht, das behauptet keiner aber im Gegensatz zu den dreien falle ich eben nicht mit meiner Erscheinung auf. Wenn ich mich recht erinnere, trugen die drei an dem Tag, an dem ich zu Ihnen an den Tisch in der Mensa stoßte, alle drei eine knallige Strumpfhose eine blau eine gelb und eine pink, was mir an dem Tag ebenfalls in Erinnerung blieb war der Schmuck, mit dem die drei eigentlich jeden Tag übertreiben, aber an diesem Tag besonders. Alle trugen goldenen Schmuck mit jeweils einem Kreuz, ob es an der Kette hing oder am Armband, was auch immer es zu bedeuten hat. Jeder von ihnen, schien mir zu diesem Zeitpunkt noch was besonders zu sein, doch wie so oft trügt der Schein. Sobald ich mich an ihren Tisch gesetzt hatte, fingen sie an mich voll zu quatschen, sie erzählten mir von einer Band zu der sie dieses Wochenende hingehen wollten, während sie begeistert erzählten wie toll die Band währe versuchte ich erst einmal heraus zu finden, um welche Band es sich handelt,  zu meinem Erstaunen war es eine Band namens''Dire Metal'' Eine Art Punk Band, Amy erzählte mir ganz angetan von der Musik, der Band und besonders von dem Liedsänger Chase, den sie wie sie mir verriet schon seit dem ersten Auftritt der Band toll fand. Ohne sehr viel Zeit mit ihnen verbracht zu haben, fragten mich die drei ganz aus dem nichts, ob ich nicht Lust hätte mit zu kommen um mir mein eigenes Bild von der Band zu machen und ehe ich mich versah, saß ich auf dem Beifahrersitz von Amy und fuhr mit den dreien zu dem Auftritt der Band, hätte ich nur vorher gewusst was auf mich zu kommen würde hätte ich mich niemals drauf eingelassen, mich niemals drauf eingelassen überhaupt mit ihnen Mittag zu essen sodass es garnicht dazu kommen konnte...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2019 ⏰

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