Mein Leben in der Psychiatrie

Kinder- und Jugendpsychiatrie Teil 1

Im September 2014 also mit 16 Jahren kam ich das erste mal in die Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Ich wurde an einem Montag aufgenommen das weiß ich noch ganz genau. Als erstes hatte ich mit meinem Therapeuten Herrn Reich und meinen Bezugspflegern Hannah und Thomas mein Aufnahmegespräch, in dem sie mich fragten was meine aktuelle Problematik sei usw.

Meine Station war eine Trauma Station und dies wusste ich zuerst gar nicht, da ich zu dem Zeitpunkt nur Depressionen diagnostiziert hatte, aber dazu später mehr.

Nun durfte ich noch etwas vom Mittagessen haben und danach stellte man mir meine Zimmergenossin Livia vor. Sie war etwas jünger als ich und total schüchtern genau wie ich, aber sie war  sehr nett. Als ich ankam war gerade Mittagspause für uns Patienten das gab es jeden tag mindestens eine Stunde, damit die Pflege in Ruhe Übergabe machen konnten, d.h. der Frühdienst erzählt dem Spätdienst was alles passiert ist. Livia und ich hatten zwar eine Uhr aber die lief falsch also hockten wir statt einer Stunde ganze drei auf dem Zimmer. 

Meine Kinder- und Jugendpsychiaterin hatte mich damals darauf gebracht doch einen stationären Aufenthalt anzustreben. Im Gegensatz zu heute ging es mir dort noch einigermaßen gut würde ich aktuell sagen. Zum damaligen Zeitpunkt verletzte ich mich regelmäßig selber und hungerte oder erbrach mein Essen. Ich konnte nicht mehr zur Schule gehen weil das alles zu viel für mich war, unter anderem auch weil ich jahrelang gemobbt wurde. Zudem herrschte zu hause viel Gewalt und meine Mutter und mein Stiefvater tranken sehr viel Alkohol.