Kapitel 3

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Als ich die Soldaten des Königs sah, bekam ich es mit der Angst zu tun.

Ich war vor ein paar Tagen achtzehn geworden und konnte nun auch mit dem Tode bestraft werden. Waren die Soldaten gekommen, um mich für die Tat meiner Eltern zu bestrafen? Es geschah nicht selten, dass wegen eines Verbrechens alle möglichen Mittäter gehängt wurden, und ich war damals vierzehn gewesen. Der Hauptmann meldete sich zu Wort

Seid Ihr Miran?

ich bejahte und er fuhr fort

Eure Eltern haben vor vier Jahren einen Rubin aus der Schatzkammer des Königs gestohlen.

Oh Gott, meine Befürchtungen bewarheiteten sich.

Dieser Rubin wurde erneut gestohlen. Eine der Wachen hat einen jungen Mann davonlaufen sehen, wir schließen also aus, dass Ihr hinter der Tat steckt, doch es könnte immer noch sein, dass Ihr gemeinsame Sache mit ihm macht, um die Tat Eurer Eltern zu ende zu bringen und ihn versteckt.

Ich war erleichtert.

Nein, ich halte niemanden versteckt. Die Nachricht von dem Raub erfuhr ich gerade erst durch Euch, Ihr könnt gerne nachsehen.

Die Soldaten kamen ins Haus und sahen überall nach, sogar im Stall, wo meine Pferde Fiola und Eban standen. Als sie fertig waren,  gingen sie wieder und sagten zum Abschied, sollte ich den Dieb oder irgendwas Auffälliges sehen, hätte ich das sofort zu melden. Als sie im Dunkel der Nacht verschwunden waren, und nur noch ihr Fackelschein als kleiner Punkt am Ende der Straße auszumachen war, schloss ich die Tür und kroch wieder ins Bett.

Rot ist die Liebe, rot das BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt