Kapitel Fünf

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Mein Hotel, wenn man das so nennen kann, war nur noch eine Straße entfernt. Glaube ich zumindest...
Ich habe mich wohl verlaufen als ich in Gedanken war. Trotz dass ich mir den Weg gemerkt habe, bin ich jetzt zwischen Gassen und habe keine Ahnung wie ich wieder hier wegkommen soll.
Angst kommt in mir auf. Von links nach rechts eilt etwas so schnell, dass ich kaum etwas erkennen kann. Ich glaube es war ein Tier. Es hatte zumindest den Anschein als wäre es ein ziemlich großer Hund. Ein zieeeemlich großer. Ich glaube ich habe Wahnvorstellungen von meinem plagenden Schlafmangel.
Vielleicht war das ja der Hund, der mich mit seinem Gejaule wach gehalten hat.
Zwischen den Gassen stehend, drehe ich mich um und mustere die hohen Gebäude die die Gassen formen.
Ein Schritt vor um den Weg hinaus zu finden, läuft ein Mann in mich rein. Sein Handy fällt auf den Boden. Ich bücke mich um es aufzuheben und motze dabei "pass doch auf und schau weniger auf dein Han...". Seine Augen stoppten mich und es wurde ganz warm um mich.
"Ist da jemand schlecht gelaunt? Es tut mir sehr leid gnädige Frau" sagt er mit einem charmanten Blick, welcher gleichzeitig die Ironie ausstrahlt, die hinter seiner Aussage steckt.
Aus mir kam kein Wort.
"Du solltest hier wirklich nicht alleine rumlaufen." rät er mir.
"Wieso sagt mir das jeder? Ich kann auf mich aufpassen"
"Ich meine es nur gut. Hier passieren schlimme Dinge. Vor allem als hübsches junges Mädchen"
Ich kann spüren wie meine Wangen erröten als ich das Wort "hübsch" hörte. "So jung bin ich nicht! Mit 21 sollte man auf sich aufpassen können"
Er lacht und es bilden sich leichte Grübchen unter seinem schön-gepflegten Bart. Erst jetzt kann ich meine Augen von seinen lassen und erkenne wie attraktiv er ist und welche Wirkung er auf mich hat. Er ist etwa 1,85m groß, hat ein breites Kreuz und man erkennt unter seinem weißen engen Shirt seine Muskeln an seinem Oberkörper. Er scheint durchtrainiert und muskulös. Perfekt. Seine Augen strahlen in einem Grünton und seine Lippen haben die perfekte Form
Ok ok Stopp. Ich sollte aufhören.

"Meinst du du kannst mir den Weg hier raus zeigen? Ich muss schnell in mein Hotel mich umziehen" frage ich ihn und weise auf den großen gelben Fleck auf meinem Top.
Er nickt und läuft los. "Hotel also. Du kommst nicht von hier?"
„Nein. Ich bin seit gestern Abend hier... komme eigentlich aus New York."
„Darf ich fragen was ein Mädchen dazu bringt von NYC hier her zu kommen? Ich meine das ist ja schon ziemlich merkwürdig" lacht er und schaut mir erneut intensiv in meine Augen, als würde er hinter ihnen mehr erkennen können.
„Ein paar Gründe die jetzt nicht der Rede wert sind" lache ich unsicher um abzulenken. „Außerdem ist es hier gar nicht soo Übel, außer dass mich jeder hier warnt oder mir Angst machen will".
Wir waren schon fast da. „Ja du solltest wirklich aufpassen. Wirklich." sein Blick wird ernster und ich merke seine Hände an meinen Schultern die er fest drückt um seine Ernsthaftigkeit zu bestärken.
„Das mache ich. Vielleicht sehen wir uns wieder, dann kannst du mir wieder aus der Patsche helfen" kichere ich.
„Ich denke nicht, dass wir uns ein weiteres Mal begegnen werden. Leb wohl" sind seine letzten Worte, bevor er mich sprachlos vor dem Hotel stehen lässt.

Lebe mit der Angst zu liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt