Die Nacht war kurz, was sich bemerkbar macht, als ich krampfartig versuche meine Augen offen zu halten.
Ich steige in die Dusche und wasche die schlechte Nacht von meinem Körper.
Meine dunklen Haare sehen nass glatt aus, aber nachdem ich sie geföhnt habe kann man meine großen Wellen erkennen. Nachdem ich Make-up aufgetragen habe, ziehe ich eine helle Jeans, ein weißes Top und einen beigen Cardigan an passend zu meinen schwarz-weißen Vans.Ein paar Straßen weiter soll es ein Café geben, wie ich es mitbekommen konnte als ich gestern in der Gegend mit meinem Koffer durch die Straßen herumstolperte.
Es ist ein kleines, süßes Geschäft mit wenigen Leuten darin. Die Kellnerin lächelt und fragt mich nach meiner Bestellung.
„Kaffee! Unbedingt Kaffee bitte, Lisa" sage ich in einem freundlichen Ton, glücklich endlich jemanden anzutreffen der Sympathie ausstrahlt.
„Lisa?" wiederholt sie verwundert.
„Ja, steht auf deinem Namensschild. Tut mir leid, wenn ich dir zu Nah getreten bin"
"Ach ja, das Namensschild. Nein alles okay!Arbeite noch nicht lange hier und muss mich dran gewöhnen"
Ich lächle erwidernd und sie gibt mir meinen Kaffee.Ein alter dickerer Mann mit Holzfällerhemd setzt sich neben mich an die Theke und platziert seine Zeitung neben mir. Die Schlagzeilen sagen "Heute wieder Vollmond- wer fehlt diesmal? Sind wir noch sicher?".
Ich frage mich was damit gemeint und schaue sehr fragend.
Der Mann erkennt meinen Blick. "Hier am North Oconee River sollte man aufpassen wo man hingeht und mit wem"
"Aha und wieso?"
"Vorfälle. Viele Vorfälle die unsere Gesellschaft spaltet. Mädchen verschwinden oder tauchen im Wald auf. Leblos."
Meine Augen werden immer größer und mein Mund trocken.
"Wer... also wie..."
Lisa kippt das Glas Orangensaft, welches der Mann bestellt hatte, um und riss mich und ihn aus der Unterhaltung.
"Das tut mir leid. Ich bin so ein Tollpatsch"
Mein weißes top unter meinem langen beigen cardigan war nun gelb und nass, wobei der Mann verschont blieb.
Lisa reicht mir ein paar Servietten und ratet mir Heim zu gehen um mich umziehen zu können.Auf dem Weg erkenne ich die Ironie der Aussage, dass ich Heim solle. Ich habe doch gar kein zu Hause. Naja ich hatte nie ein Ort,
das ich zuhause nennen konnte...
Das Gespräch mit dem alten Mann kommt mir in den Sinn als ich versuche mich von meinen Gedanken abzulenken.
Wieso warnt mich jeder vor einer Gefahr und was hat es mit diesen Mordfällen auf sich?
Ich wollte nur einen Neuanfang machen und Lande in einer Gegend voller Tod und Mystik.
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Lebe mit der Angst zu lieben
FantasíaMaja verlässt ihr Leben mit der Absicht in ein neues einzutauchen und einen Neuanfang zu starten. Hoffnungsvoll geht sie in ein Leben und trifft auf Kreaturen von denen sie nie dachte, dass sie existieren könnten.... Die Situation bringt gemischte...