II

577 42 16
                                    

San

Vielen Dank. Antrag angenommen.", tippte er ein und ließ seine Finger förmlich über die Tastatur gleiten, ehe er die E-mail direkt an seinen „Chef" schickte. Alles hing in einem riesigen Netz zusammen, wovon zum Glück kaum jemand etwas wusste. San war sowas ähnliches wie ein Angestellter, der für etwas beauftragt wurde und letztendlich pro beseitigter Person sein Geld überwiesen bekam. Grausam, wenn man darüber nachdachte.

Er fühlte nichts dabei. Völlige Leere füllte sein inneres, wenn es soweit war, jemanden umzubringen. Wenn er jemandem das Leben nahm, war er wie in einer Trance und tat das, was er befohlen bekam. Lange tat er dies noch nicht. Gerade einmal knappe 3 Jahre. Viele Morde hatte er noch nicht begangen, weswegen er auch noch nicht wirklich eine richtige Technik hatte. Oftmals fügte er dem Opfer Gift zu, spritzte es diesem.

Auch wenn San noch nicht lange dabei war, war er einer der besten. Wieso? Es kümmerte ihn nicht, dass er Menschen tötete. Es gab immer einen Grund für ihren Tod, also wäre es okay- redete er sich ein. Obwohl er diesen Grund meist nicht wusste, vertraute er darauf. Niemand würde einen Mordauftrag abschicken, wenn es keinen Grund gäbe, oder?

Beim neusten Auftrag lief es ihm jedoch kalt über den Rücken. Dieser Jung Wooyoung war jünger als er selbst. Oft kam dies nicht vor, meistens waren es Menschen im Alter von 30-50. Für San war es in diesem Fall schwer vorzustellen, was dieser Junge angestellt haben musste, um einen Mörder am Hals zu bekommen.

Ihm ging dieser Junge nicht aus dem Kopf, gefühlt den kompletten Tag schwirrte er in seinen Gedanken rum. San stieß ein genervtes Seufzen aus und rieb sich mit seinen Händen an den Schläfen. „Konzentrier dich, San", sprach er sich selbst zu.

Mit den Unterlagen unter seinem Arm ließ er sich auf den schwarzen Lederstuhl fallen und öffnete sein silbernes Notebook. Er wollte unbedingt Informationen über den Jungen rausfinden.
„Missbrauch von Drogen und Fälschung von Zahlungskarten." murmelte er leise vor sich hin als er im Internet Informationen gefunden hatte. Kein Grund einen Mörder aufzutreiben, dachte er sich.

Stark zuckte er zusammen, als er die warmen Hände einer Person über seine Schultern gleiten spürte. San hatte seit einigen Jahren eine Partnerin, welche auch von seinen Taten wusste. San fühlte sich mit ihr an der Seite sicher und geborgen. Geborgenheit und Sicherheit, fühlte sich so Liebe an?

„Ich muss los, tut mir Leid." gab er flüsternd von sich und drückte die Hände, welche ihm vorhin noch Geborgenheit und Sicherheit gewährt hatten, von sich.
Hektisch nahm er eine dünne Jacke von der Garderobe runter und legte sie sich selbst über die Schultern.

Kurz schloss er seine Augen als er die warme Sommerabend Luft spürte. Es fühlte sich so unglaublich angenehm an.
Im Internet hatte San zuvor herausgefunden dass sein Opfer täglich bis 19:30 arbeitete und danach Feierabend hatte. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es knapp vor 19:30 war, weshalb er seinen Gang verschnellerte und auf den Stadtpark zuging.

Er wollte eine neue Technik ausprobieren. Er wollte versuchen mit dem Opfer Kontakt aufzunehmen. Da Wooyoung in San's Alter war, erschien es dem Älteren besonders einfach.

Gerade als er seinen Plan durchdachte sah er, wie kein geringerer als Jung Wooyoung gemütlich durch den Park schlenderte. Ein kleines Schmunzeln bildete sich auf San's Lippen, ehe er auf ihn zusteuerte.

-------
oh boi, dieses kapitel ist shitty,,
-nina

desire. - woosan [german]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt