3. Kapitel

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PoV. Koshi Sugawara


Am nächsten Tag bekam ich ihn dann nicht einmal zu sehen. Es war ihm also wirklich egal, dass ich fliege. Kurz vor einem Nervenzusammenbruch, stieg ich letztendlich in das Flugzeug, setzte mich auf den Platz, welchen mein Vater in derersten Klasse reserviert hatte und begann fürchterlich zu weinen. So hatte ich mir mein Leben nie vorgestellt. Weg von allem. Weg von dem, was mich hält.



Es vergingen drei Jahre, als ich zurück nach Tokio kam, mit meinem besten Freund, Tooru Oikawa. Er ist Zuspieler in unserem Volleyballteam und nun haben wir beide die Schule abgeschlossen.

Ich habe seit dem Treffen vor meinem Abflug nichts mehr von Daichi gehört, nur dass er geheiratet haben soll und nun sein eigenes Unternehmen hat, mit welchem er gut Einnahmen machen soll.

Zuhause angekommen, lasse ich Oikawa von unserem Dienstmädchen sein Zimmer zeigen, während ich ins Wohnzimmer gehe. Ich erinnere mich an die ganzen Tanzstunden. Ich bin echt ein Idiot.

Ich habe Jahre im Ausland verbracht, um mir meiner Gefühle bewusst zu werden... Und jetzt ist es zu spät. Ich werde Daichi wohl nie wieder sehen, dabei weiß ich endlich, dass ich ihn doch so liebe. Ich bin einfach verzweifelt.

Seufzend begebe ich mich auf mein Zimmer und rufe mich durch gemeinsame alte Freunde Daichis und mir, um wenigstens etwas über Daichi herauszufinden. Das einzige, was ich herausfinden konnte, ist, dass er jetzt in einem Unternehmen managt, mit dem Namen „Hazel-Brown Tear".

Am nächsten Tag gehe ich also dort hin. Es ist ein Club. Verwundert betrete ich diesen mit Oikawa. „Und er ist tatsächlich hier?", fragt mich der Zuspieler. „Ja, ich sehe ihn auch schon.", grinsend schaue ich den nun 26 Jährigen an. Ohne zu zögern gehe ich mit Oikawa zu ihm, werde dann aber doch ganz unsicher, so kurz vorm Ziel. Er wollte mich doch nicht mehr sehen... Aber ich will, dass er mich auch liebt!

Bevor ich den ersten Schritt mache, geht Oikawa einfach auf ihn zu und zieht mich mit, doch ich schaue Daichi nicht einmal an, denn er ist bestimmt sauer.

Ohne es zu bemerken, umarmt er mich einfach. „Suga...", flüstert er leise. Tief atme ich durch. Ich habe es so vermisst.

Doch gerade als ich was sagen wollte, klingelt mein Handy. Es ist mein Dad. Also gehe ich vor die Tür.


PoV. Daichi

Er ist endlich wieder bei mir. „Was für ein seltsamer Auftritt, den du hier hinlegst.", spricht der Kumpel von Koshi. „Er weiß also nicht, dass ich da war? Hast du ihm nicht mal meine Nachrichten ausgerichtet?", frage ich ihn leicht angespannt. „Korrekt. Und es stimmt auch nicht, dass er dich nicht mehr sehen wollte. Aber merke dir eines. Sugawara gehört zu mir. Hör auf den Baby-Sitter zu spielen und halt dich fern von ihm. Weißt du? Als ich ihn traf, war er ein Zombie. Ein langweiliger Reicher, welcher aus Trübseligkeit sein Geld ausgab und alles in sich hinein fraß. Später erfuhr ich dann, dass er Volleyball spielte, doch er diesen über ein Jahr lang nicht anrührte. Es hat lange gedauert ihn aus diesem Loch zu holen. Ich konnte ihn zwar wieder dazu bringen Volleyball zu spielen und das auch mit Freude, doch vollständig aus diesem Loch zerren konnte ich ihn nicht, denn er erzählte mir, dass ihm etwas fehlt. Deine Liebe. Und je länger du ihn warten lässt, desto schlimmer wird es für ihn. Ich will ihn nicht noch einmal so weit unten sehen.", erzählt mir Oikawa, was alle passiert war.

Suga wollte den Sport aufgeben? Meinetwegen. Tiefe Schuldgefühle plagen mich.

Plötzlich fliegt die Tür weit auf und der Grauhaarige stolziert auf uns zu. „Ich geh dann mal.", verabschiedet sich der Kumpel meines Gegenübers.

„Stimmt es?", frage ich nach. „Was?", verwirrt sieht er mich an. „Dass du mich liebst.", stelle ich ihm klar. Es herrscht eine unangenehme Stille. Er schweigt. Kurz bevor ich dann gehen will, spricht er aber. „Ja, ich liebe dich. Ich habe darüber nachgedacht, als ich weg war. Jetzt, da ich wieder da bin, bin ich mir sicher. Meine Gefühle zu dir haben nichts mit Freundschaft oder kindlicher Zuneigung zu tun.", klärt er mich auf. Leicht schlucke ich.

Und ich habe ihn früher so sehr abgewiesen. Mir ist es nun egal, ob ein, drei oder zehn Jahre, aber ich will, dass er die Zeit mit mir verbringt, anstatt, dass er weiter leidet! Ich liebe ihn schon so lange. Es war und ist so eine Folter für mich.

„Ich liebe dich auch, Suga.", gestehe ich, bevor ich ihn in meine Arme schließe.

Zusammen stehen wir hier also. Arm im Arm.

„Willst du mit mir zusammenleben?", frage ich ihn, greife sanft nach seinem Kinn und lenke es in meine Richtung. „Soll das ein Scherz sein?", erkundigt sich Koshi, doch ich küsse ihn einfach leidenschaftlich und liebevoll. Es fühlt sich so atemberaubend und unnahbar an, doch es ist real.

Nachdem wir uns lösen, wirkt mein nun fester Freund ernst, doch seine Augen funkeln vor Spaß, während er mir das sagt: „Ich weiß nicht, was hier gerade wirklich passiert. Aber wenn du morgen deine Meinung änderst und dich doch wieder aus dem Staub machen willst, dann fessle ich dich ans Bett." Wir beide lachen auf, ehe wir uns noch einen Kuss teilen.


Bonus:

Sicht: 3. Person

Der Vater von dem Grauhaarigen Sugawara stand in dem Club und schaute sich verwirrt seinen Sohn an. „Wo ist denn die Glückliche? Du hast gestern gesagt, du hättest dich verlobt.", sprach er, während er durch den Club schaute. Gelassen stand Koshi vor ihm, neben ihm Daichi. „Vater, ich möchte zuerst etwas sagen. Solange ich zurückdenken kann, hast du Daichi immer bewundert. Du hast ihn mir als Beispiel vorgehalten und gesagt, du wolltest einen Sohn wie ihn.", der Grauhaarige machte eine etwas längere Pause und auch sein fester Freund war nun verwirrt. „Daher ist jetzt die perfekte Gelegenheit, ihm zu einem Familienmitglied zu machen.", spricht der Jüngste es ohne Hemmungen aus und nicht nur sein Vater, auch Daichi, verschluckte sich an seinem Getränk und beide schauten Koshi an. Dieser drehte sich zu seinem Freund und ging in die Hocke, wo er eine kleine, schwarze Schatulle hervor holte und sie öffnete. „Willst du mich Heiraten, Daichi Sawamura?" Geschockt, ließ der Dunkelhaarige sein Glas fallen, fasste sich aber schnell wieder. „J-Ja.", stammelte er immer noch etwas überfordert. Und ohne auf den wütenden Vater zu achten, küssten die beiden sich.

Ungeliebt oder doch Geliebt? (Haikyuu/DaiSuga)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt