Kapitel 3

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"Blut? Was meinst du mit Blut?!? Wieso hast du das nicht früher gesagt?" "Beruhige dich, Vika. Es waren nur ein paar Tropfen. Die könnten auch von einem Tier oder so stammen. Aber wir hätten auch schon lange wieder einmal einen Bericht von den anderen Wächtern bekommen müssen." "Vielleicht gab es Probleme auf dem Weg. Das ist doch kein Grund sich Sorgen zu machen", meint Caiside, was ihm einen tadelnden Blick von Vika einbrachte. "Wenn Kilian denkt, dass da etwas im Busch ist, dann wird er schon seine Gründe haben. Sein Bauchgefühl hat ihn noch nie getäuscht." "Danke, Vika. Und Caiside, ich weiss, es mag sich anhören, als würden wir über reagieren, aber es ist nunmal unsere Aufgabe als Wächter, den Stein zu beschützen. Deshalb habe ich den Stein von seinem ursprünglichen Platz in der Höhle weggenommen." "Was?", nun schien auch Vika aufgebracht zu sein. "Du hättest etwas sagen müssen!" "Wo ist er?" Alle begannen durcheinander zu reden, bis Kilian sich räusperte. "Ihr habt es doch sicher auch bemerkt. Die Vögel..." Ein paar, unter ihnen Caiside, sahen ihn verständnislos an. Aber die älteren schienen zu wissen, von was er sprach. "Sie verhalten sich komisch", meint Manas, ein grosser Mann, der ganz oben am Tisch sass. "Es sind weniger als sonst. Sie sind ruhiger und manchmal sehen sie aus, als würden sie von etwas davonfliegen." "Genau. Vielleicht handeln wir übervorsichtig, vielleicht sind es wirklich nur Zufälle, aber falls nicht, müssen wir vorbereitet sein. Bleibt wachsam... Die Versammlung ist beendet!" Kilian stand auf und lief Richtung Türe. Die anderen wollten ihn aufhalten, ihn etwas fragen, doch er ignorierte sie. Er trat hinaus in die kalte Nachtluft. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Er lief durch die verlassenen Strassen, den Blick besorgt gen Himmel gerichtet, auf nichts Bestimmtes und in seiner Tasche das Gewicht des Steins des Nordens.

Der Schnee knirschte. Die Stille der Nacht war durchzogen von leisem Wispern. Man hätte es nicht bemerkt, hätte es nicht plötzlich aufgehört. Zwei Gestallten, ganz in schwarz, kamen aus dem Unterholz hervor und gesellten sich zu einer Gruppe von etwa zwanzig anderen. Einer der Männer, wohl der Anführer, trat vor. "Und? Wie sieht es aus?" "Gut. Scheinen alle zu schlafen. Sie haben nicht einmal Wachen aufgestellt", antwortete einer der neu Dazugekommenen. "Und habt ihr die Höhle gesehen?" "Ja. Die Informationen stimmen. Wir sind aber nicht hingegangen. Wäre zu riskant." "Gut," sprach nun wieder der Anführer, "dann werden wir jetzt starten. Wir können nicht mehr länger auf Verstärkung warten. Dieser alte Knacker musste ja ausgerechnet an unserem Lager vorbei kommen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie Versacht schöpfen. Und gebt euch Mühe. Das ist immerhin der letzte Stein. Wenn jetzt noch etwas schief läuft... Wir dürfen uns keine Fehler erlauben! Stellt sicher, dass keiner überlebt."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 22, 2020 ⏰

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Blut im SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt