{ O n e Y e a r}

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[Was vor gerade mal einem Jahr passierte]

A r w e n

Atmen. Ich musste atmen.

Ich schien es verlernt zu haben.
Die letzten Wochen waren mit so viel Trauer verbunden, es war als würde ich von innen heraus verbrennen.

Meine Panikattacken wurden immer schlimmer. Erst passierte nichts, doch nach ner Zeit schien es als würde mein Körper sich gegen diesen Schmerz wehren wollen. Vergebens.

Heather versuchte meine Anfälle mit einem Lächeln zu überspielen. Wie oft sie das tat.
Als wäre es okay, dass ich ihr dermaßen zur Last fallen würde. Wenn ich wütend war und ungewollt ein paar gereizte Worte gegen sie warf, lächelte sie nur verbittert und verließ dann den Raum ,nur um sich dann später meine Entschuldigung anzuhören.

Wie oft musste sie sich meine Entschuldigungen anhören?

Zu oft.

Sie verdiente so viel besseres.

Mein inneres war leer. Ein tiefes schwarzes Loch war da wo mein Herz mal war. Ich spürte diese leere schon seid geraumer Zeit, aber sie scheint mich langsam aber sicher verschlingen zu wollen.

Ich sitze am Boden der Dusche, die beine angewinkelt, den Kopf auf den Knien und meine arme um mich geschlungen. Das warme Wasser fällt auf mich hinab, doch mein Körper ist wie taub.
Leer.
Ich spüre nicht einen einzigen Tropfen auf mich hinabfallen.
Als wäre auch die Kraft in mir erstickt worden.

Es klopft an der Tür. Ich gebe kein Mucks von mir, sondern fixiere weiterhin einen Punkt am Boden.
Ich habe das Gefühl als würde mir ein wichtiger Teil fehlen.
Als würde etwas in mir sterben.

Ich kann es nicht mal in Worte fassen, wie tief der Schmerz sitzt und was ihn ausgelöst hat.
Doch er zerreißt mich.
"Arwen,ich trete gleich die Tür ein wenn du nicht herauskommst!"

Langsam wanderten meine Tauben Hände zum Wasserhahn und stellten ihn ab.
Sofort verstummte das Geräusch des prasselnden Wassers und ich war wieder alleine mit meinen Gedanken.

"Jetzt komm endlich raus..." ihre stimme bricht und eine Welle des Schmerzes durchzieht meinen Körper. Ich erhebe mich, nur um dieses Geräusch kein zweites mal hören zu müssen.

Ich ziehe mich so schnell um wie es nur geht, versuche keinen Blick in den Spiegel zu werfen. Ich will nicht sehen wie kaputt ich bin.

Als ich heraustrete, wandern meine müden Augen zu Heather, dessen Gesicht in Sorgenfalten lag.
"Es tut mir leid..."
Murmel ich. Doch ich spüre nichts. Nicht mal Trauer oder Verbitterung.

Während ich mich aufs Bett fallen lasse, senkt sich die Matratze unter mir und ich vernehme einen verbitterten Seufzer.
"Du siehst fertig aus." -"Danke, scheiße trifft es aber eher."

Ich versuche zu lachen, doch stattdessen huste ich.

Meine Augen sind schwer und mein Hals trocken. Ich ziehe die Beine an meinen Körper und versuche einen Punkt zu fixieren. Irgendwas worauf ich mich konzentrieren kann.
Zu sehr habe ich Angst vor der Dunkelheit in mir als das ich mich traue meine Augen zu schließen und mich der Müdigkeit hinzugeben.

"So kann es nicht weiter gehen, Arwen." Heathers Stimme ist zittrig.

"Ich kann es nicht ändern. Es wird besser...ich muss mich nur erholen."
Ich rede es mir ein. Wenn ich es oft genug wiederhole, glaub ich es eines Tages selbst.

Heather streckt einen Arm nach mir aus. Eine winzige Berührung, mehr nicht. Ihre Wärme geht für eine Sekunde auf mir über.
Ich springe auf. Wische mit der Hand über die Stelle, wo sie mich berührt hat. Starre sie an als hätte sie mich mit Säure übergossen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 11, 2020 ⏰

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