Prolog

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,,Mami?", sagte meine fünfjährige Tochter auf einmal. Wir aßen gemeinsam zu Mittag und sie hatte für einige Minuten geschwiegen.
,,Was ist denn, mein Schatz?"
,,Wo ist Papi?"
Das fragte sie mich so häufig. Aber ich konnte ihr nicht erzählen, wer ihr Vater war. Wahrscheinlich würde ich es ich es ihr irgendwann verraten, wenn sie älter war, aber im Moment war sie noch zu klein dafür.
,,Ach Kira. Du hast doch Hannes, der sich um dich kümmert, als wäre er dein Vater."

Hannes war mein Verlobter. Als ich mit fünfzehn Jahren schwanger von meinem Lehrer wurde, hatte Hannes mich unterstützt und zu mir gehalten. Ich hatte mich damals zwar gerade von ihm getrennt, weil ich gesehen hatte wie er ein anderes Mädchen geküsst hatte, aber Hannes hatte mich zurückerobert.

,,Aber Mami, ich meine meinen richtigen Vater."

 Es tat mir leid. Es tat mir unglaublich stark leid, dass sie ihren Vater nicht kennenlernen konnte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es war ohne leiblichen Vater aufzuwachsen, aber es war nicht möglich, dass sie mit ihm aufwuchs.
Ich war mit meinen beiden Elternteilen und meinem kleinen Bruder aufgewachsen. Es war alles normal, bis ich eben mit fünfzehn Jahren mit meinem Lehrer geschlafen hatte und schwanger wurde.


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