Song: Wow. - Post Malone
Dieser Typ sah mir die ganze Zeit unverwandt in die Augen, auch als er sich mit seinen Armen aufstützte, um sein Gewicht von mir zu nehmen, auch als er sich seine verwuschelten Haare richtete, und auch als er sich langsam und bedacht von mir erhob und mich nachher galant hochzog. Wie verdattert stand ich vor ihm. Doch dann fiel mir ein, was gerade passiert war, und ich war zurück in der Realität.
Ich verschränke meine Arme vor der Brust und sehe ihn genervt an. „Wie du bereits sagtest, war nur Wasser", lacht er ein wenig nervös und fährt sich erneut mit der Hand durch die Haare. Ich verdrehe die Augen und mache auf dem Absatz kehrt. „Hey!", höre ich ihn rufen und ich spüre seine Hand auf meiner Schulter, als er mir hinterherläuft. „Das war doch nicht böse gemeint." Er schenkt mir ein warmes Lächeln, dann hebt er den Blick und sieht zur Couch, neben der wir mittlerweile keine fünf Meter entfernt stehen. Ihn hatte wohl eben jemand gerufen. „Oh Leute, seht wer zurück ist!", erhebt einer der fünf auf der Couch das Wort. Es scheint mir, als wären sie die beliebte Gruppe hier, denn auf einmal liegen alle Blicke auf ihm und auch auf mir, denn er hat seine Hand immer noch auf meiner Schulter liegen. Doch in diesem Moment zieht er sie zurück und ich weiche unweigerlich einen kleinen Schritt nach hinten aus. „OH NATE!", kreischt auf einmal ein Mädchen mit roten Haaren und springt auf, rennt auf ihn zu und fällt ihm unweigerlich um den Hals. Seltsamer Anblick, denn besagter Nate sieht ziemlich überrascht und genervt aus. Alle Leute im Raum geraten in ein Grölen und bejubeln ihn. Hatte ich eben etwas verpasst?
Ich stehe immer noch wie verwurzelt mitten im Raum, während sich plötzlich die meisten im Raum um Nate scharen und ihn schulterklopfend oder einschlagend begrüßen. Verwirrt gehe ich in den Flur zurück und überlege, wo ich anfangen könnte, Brooklyn zu suchen, die wie vom Erdboden verschluckt ist. Meinen ersten Versuch wage ich draußen vorm Haus, doch dort kann ich sie nicht finden. Auch in der Küche ist weder sie noch Jamie, den ich zur Not hätte auch noch fragen können. Ich beschließe also raus in den Garten zu gehen, das wäre dann so ziemlich mein letzter Versuch, ich werde wohl kaum oben nach ihr suchen, das ist selbst für mich zu viel des Guten. Aus Erfahrung kann ich nämlich sagen, dass man manche Sachen, die man in den Zimmern sieht, lieber nicht sehen oder selbst erleben möchte.
Da man, um in den Garten zu gelangen, ins riesige Wohnzimmer muss, bahne ich mir mühselig den Weg zurück. Um nicht auf der Tanzfläche zu landen und von irgendwelchen tanzenden Weibern umgerempelt zu werden, versuche ich mich an ihr vorbeizuschlängeln. „Hey, du von eben, die mit dem Wasser!", höre ich plötzlich. Verwirrt drehe ich mich und spüre Nates Augen auf mir liegen. Die anderen im Kreis kichern nur leise. Ich bleibe hinter dem einen Sofa stehen, auf dem vier von den jetzt sieben der Gruppe Platz genommen hatten. Paige?! Paige sitzt neben Faye, ihrer Zimmergenossin, das war mir eben gar nicht aufgefallen... Neben Faye sitzt ein Junge mit hellbraunen Haaren und neben ihm einer mit dunkleren braunen Haaren. Auf der Couch gegenüber das Mädchen mit den feuerroten Haaren, Mason – Mason?! Der war mir auch eben entgangen – und Nate, zwischen den beiden sitzend.
Nun liegen alle Blicke der Gruppe auf mir. „Komm, setz dich zu uns!", ruft Mason mir über den Lärm hinweg zu. Ich setze mich in Bewegung, so müsste ich zumindest nicht alleine irgendwo rumsitzen, sollte ich Brooke auch draußen nirgends finden. Nate und Mason rutschen auseinander, sodass ich mich zwischen sie setzen kann. Obwohl, quetschen trifft es wohl eher. „Also, spielen wir weiter?", fragt der Rotschopf sichtlich genervt. „Was spielt ihr denn gerade?", entgegne ich absichtlich zuckersüß. „Sollten wir uns nicht erst mal alle vorstellen?", wirft der Junge neben Faye schließlich ein. „Gute Idee." Mit diesem Ausspruch schließt Nate erfolgreich die sich anbahnende Diskussion. Es kommt mir immer mehr so vor, als sei er hier sowas wie der Anführer der Clique.
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Love me or Nate me.
RomanceMein Leben ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein genauso schlechter Witz wie der Titel dieses Buchs, was, um ganz genau zu sein, das ist: meine Geschichte. Nun, wie beginnt man sowas jetzt eigentlich, also seine Lebensgeschichte? Fängt man ganz von v...