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Nach dem Frühstück gingen wir zum Pool. Natürlich nicht nur Selina und ich, Ben und seine Freunde rückten uns nicht von der Seite. Vielmehr rückten sie Selina nicht von der Seite. Sie unterhielten sich zwar zwischendurch mal ein paar Sätze mit mir, unsere Gespräche waren aber schnell wieder beendet. Selina dagegen wurde umschwärmt, sie wurde mit Cocktails gefüttert, wurde regelmäßig eingecremt und ich lag daneben wie bestellt und nicht abgeholt. Die Wut von vorhin kam wieder hoch. Das sollte unser Sommer und unser Urlaub werden und darüber hinaus war ich vielleicht auch ein wenig eifersüchtig. Sie gingen ins Wasser und ich nahm mir die Zeit, ein wenig zu lesen.

„Worum gehts darin?"

Ich schaute hoch und sah einen jungen Mann, der mich angrinste.
Ich war so überrascht, dass ich vergaß zu antworten. Normalerweise sprechen mich Jungs nicht an.

„Ich bin Jan. Hab dich schon eine Weile gesehen und fand dich interessant. Ich lese selber gerne."

Ich stellte mich vor und Jan schlug vor, dass wir etwas trinken gehen. Wir setzen uns an die Poolbar und tranken einen Cocktail. Jan und ich glichen uns sehr. Es schien so, als wäre er mein Seelenverwandter. Wir hatten die gleichen Interessen und ich wünschte, dass die Zeit stehen bleiben würde. Es schien als könnte er Gedanken lesen, denn er fragte mich im gleichen Moment ob wir uns am Abend treffen wollen. Ich sagte sofort zu. Selina würde am Abend sowieso was anderes mit Ben und dem Rest machen wollen und ich wollte nicht wieder den ganzen Abend alleine sitzen oder von schmierigen Typen an der Bar belästigt werden .
Ich war sehr glücklich über unsere Verabredung am Abend, aber irgendwie war es seltsam. Normalerweise würde mich jeder Typ meiden und dann treffe ich hier auch noch einen, der scheinbar Interesse an mir hat und sich für die gleichen Dinge interessiert wie ich.

Te amo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt