The forbidden Soul

2

Ich bin grade wach geworden und laufe zu meinem Schrank. Plötzlich springt Lexy dort raus und macht ein lautes Geräusch, ich schreie und falle nach hinten.
"Warum machst du das Lexy? Das ist doof! Wir sind doch Freunde und sowas machen Freunde nicht!"
Sage ich ihr böse.
"Mir war langweilig und du hast zu lange geschlafen. Du schläfst immer viel zu lange!"
Sie redet auch böse.
"Tut mir leid, aber ich schlafe gerne. Ich muss jetzt Sachen raus suchen. "
"Okay ich setze mich auf das Bett."
Sie läuft an mir vorbei und ich höre das Bett hinter mir knirschen. Auch wenn Mama und Papa sagen, dass ich sie mir nur einbilde, macht mein Bett trotzdem Geräusche wenn sie sich drauf setzt.
Vielleicht ist sie ja ein Geist?
Ob es Geister gibt?
Das werde ich Mama und Papa gleich fragen!
Ich suche mir schnell Sachen raus und ziehe sie an. Mein pinkes Einhorn Oberteil und eine rosa Hose.
"Willst du mitkommen Lexy? Ich gehe zu Mama und Papa runter. "
"Nein ich bleibe oben."
"Machst du vielleicht dann unser Bett?"
Frage ich sie so lieb ich kann
"Aber Lucyyyyy ich will nicht."
Sie zieht meinen Namen immer viel zu lang.
"Ok dann nicht."
Antworte ich ihr und gehe zu meiner Tür. Dann stelle ich mich auf Zehenspitzen, dass muss ich immer tun sonst bekomme ich meine Tür nicht auf, die kann man nämlich aufschieben deswegen ist der Griff so weit oben.
Ich mach sie auf, gehe raus und mach sie wieder zu.
Was Lexy wohl immer macht, wenn sie alleine in meinem Zimmer ist?
Keine Ahnung.
Ich hüpfe ganz fröhlich die Treppe runter und halte mich ganz brav am Geländer fest, so wie mir das immer alle sagen.
Ich höre wie jemand weint.
Ich glaube das ist Opa.
Ich rieche den ekligen Geruch bis hier hoch. Papa sagt immer, dass er so riecht, weil er ganz viel von dem Erwachsenenzeug trinkt.
"Gerhardt bitte hör auf zu weinen, dass hilft deiner Frau auch nicht."
Das ist Mama ihre Stimme. Aber warum weint Opa und was soll mit Oma sein?
Ganz schnell laufe ich die Treppe runter und in die Küche um zu fragen was los ist.
Opa sitzt in der Ecke und hat eine Flasche von dem was die Erwachsenen trinken in der Hand und Mama steht vor ihm.
"Oh Lucy."
Mama klingt erschrocken.
"Was ist los Mama? Warum weint Opa und was ist mit Oma?"
Normalerweise ist Oma auch immer in der Küche wenn ich frühstücken gehe.
Sie lächelt mich dann immer ganz lieb an obwohl sie so doll krank ist.
"Oma ist von uns gega... "
"Berta ist Tod. Sie ist gestorben verdammt! Sie ist gestern Nacht verreckt!"
Schreit Opa Mama ins Wort.
"Sei doch nicht immer so direkt zu der Kleinen!"
Schreit Mama ihn an und sie fangen wieder an zu streiten aber das ist mir grade egal.
Was soll das heißen sie ist Tod?
Warum macht sie das?
Sie hat mich gar nicht gefragt ob ich das will! Ich hasse es wenn Opa so redet! Immer ist er so böse! Anderen Mädchen sagt man das auch nicht so!
Plötzlich liegt eine Hand auf meiner Schulter. Es ist Papa seine.
"Hört doch mal auf euch vor der Kleinen zu streiten! Auch wenn Mutter Tod ist. Sie würde das nicht wollen!"
Papa schreit nicht, er redet nur böse.
Irgendwie fange ich an zu weinen. Ich bin traurig und zwar ganz doll. Ich sehe Oma nie wieder! Sie war immer so lieb zu mir...
Papa hockt sich vor mich hin und umarmt mich.
"Lucy, das wird schon wieder. Menschen müssen sterben, damit andere Menschen wieder auf die Welt kommen können. "
Das beruhigt mich. Ich mach meine Tränen aus dem Auge und gucke ihn an.
"Also hat Oma das gemacht, damit ein Baby leben kann?"
"Ja ungefähr so"
Papa stimmt mir also zu.
Aber Opa schreit wieder.
"Erzähl dem Kind doch keine Märchen! Sie muss wissen wie das Leben ist!"
Mein Kopf fängt an weh zu tun, dass  ist nicht gut. Immer wenn das passiert bin ich plötzlich ganz anders. Deshalb darf ich auch nicht auf eine richtige Schule.
Kurz sehe ich nichts mehr. Und wieder fängt es an.
"Was brüllst du mich so an du versoffenes Stück Scheiße! Ich kann doch nichts dafür wenn deine Alte verreckt! Komm mal wieder klar!"
Wieder wird mir schwarz vor Augen und ich weine.
"Tut mir leid. Opa ich hab dich lieb das wollte ich nicht. Oma hab ich doch auch lieb."
Das ist mir zu viel. Ich dreh mich um und renne hoch in mein Zimmer.