Gefühle die nie erwidert werden

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Direkt nachdem Elli ihren Plan im Kopf durchgespielt hatte, lief sie hoch entschlossen zu Kai und Jayden in die Wohnung. Ich lief ihr nicht hinterher, weil ich gerade niemanden sehen wollte. Es war mir peinlich, ich hatte mich tatsächlich getraut diese blöden Drogen zu nehmen und jetzt bereute ich es, wie ich es auch schon vorhergesehen habe. Wie kann ein Mensch nur so blöd sein ey..

Du hattest echt Glück, dass Derek da war!!

Ja.. Derek. Er hatte mich gerettet. Wäre er nicht da gewesen, hätte mich irgendein Typ wahrscheinlich vergewaltigt oder sonst was mit mir angestellt. Wenn sich meine Gefühle und Gedanken ein bisschen legen würden, würde ich mich bei ihm melden und mich bei ihm bedanken. Ja, das sollte ich definitiv tun.

Gedankenverloren merkte ich nicht wie Ellison wieder zurück kam und mich aufgeregt ansah.

"Sam? Sami? Alles ok?"

Ich blinzelte ein paar Mal und antwortete mit einem "äh.. ja klar."

"Okay... also pass auf" fing sie an. "Ich habe den Schlüssel von der Wohnung der Jungs, habe Kai gesagt, dass ich eine Überraschung für ihn habe... morgen gehen wir rein und suchen nach Bildern und Fotos von Aria.. wenn sie Jayden so wichtig war, dann muss er noch irgendwas von ihr haben."

Sie sprach das alles so sicher aus, dass ich das Gefühl hatte, dass dieser Plan nur klappen könnte.

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Zu meinem Erstaunen war Jaydens Zimmer nicht abgeschlossen und wir konnten uns rasch an die Arbeit machen. Am Anfang war es mir sehr unangenehm, denn ich fühlte mich beobachtet. Außerdem drückte die Gewissenheit, ich würde Jayden damit hintergehen, auf meinen Kopf.

Gerade krammte ich in Jaydens riesigem und eckigem Schreibtisch aus schwarzem Glas. Man sah schon an den ganzen Mappen, Ordnern und seinem MacBook, dass er in einem Büro arbeitete. Sogar Ellison war fast umgekippt als sie den Abteil mit Anzügen und Hemden in seinem Schrank öffnete.

Wir waren schon seit einer halben Stunde am suchen und das ohne Erfolg.

Genervt ließ Elli sich auf das große Bett aus grau lackiertem Ebenholz fallen.

"Es ist hoffnungslos. Dieser Mann hat wirklich keine Fotos oder sonstige sehr private Sachen die uns einen Schritt weiter bringen könnten."

Vielleicht habe ich mir Aria wirklich nur eingebildet..

Um nachzudenken und Jaydens modernes und geräumiges Zimmer nochmal abzuchecken, rollte ich den Stuhl nochmal um meine eigene Achse. Zuvor waren Mir die zähligen Bücher über Betriebswirtschaft und den Kaufmann, sowie Rechnungswesen gar nicht aufgefallen. Er musste seiner Zeit auch studiert haben. Plötzlich brachte mir diese Erkenntnis eine gewisse Trauer, denn ich hatte wirklich wenig Ahnung über sein Leben, seine Ziele oder sonstiges. Ich wünschte nur, ich könnte näher an ihn heran kommen und in der letzten Zeit hatte ich das Gefühl es wäre möglich. Lange laß ich alle Titel der Bücher und Ordner des riesigen Regals durch als mir eine dünne Mappe ganz besonders auffiel. Sie war nicht in typischen grau- weiß Tönen gehalten, nein, sie war mint blau und lag oben reingestopft zwischen den großen Brotzen.

Meine Hand flog schon fast zu der Mappe, an die ich nur mit Mühe gelang, dank meiner minimalen Größe.

"Was ist das?" Elli stand schon gespannt neben mir als wir zusammen die erste Seite öffneten. Ein Stapel mit Briefen und Fotos flog direkt auf den Boden.

Ich betrachtete die Briefe, die alle fest verschlossen waren, sie waren alle an Jayden Burton adressiert. Ungefähr fünf Briefe aus London. Was er wohl mit jemanden aus London zu tun hatte?
C&B Corporation.. das sagte mir erstmal gar nichts.

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