𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 3 - Einsamkeit

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Wooyoung Pov.

Es war mitten in der Nacht. Ich konnte wie so oft nicht schlafen weshalb ich müde in die Küche ging um etwas zu trinken. Essen konnte ich seit Wochen nicht mehr richtig, weshalb ich auch stark abgenommen habe. Ich interessierte mich mittlerweile nicht mehr für meine Gesundheit, denn es war mir einfach nur egal was mit mir ist.

Ich öffnete den Schrank und nahm mir ein Glas heraus, und füllte es mit erfrischendem kaltem Wasser. Mir fiel in diesem Moment auf, wie leer diese Wohnung jetzt war. Mein Blick streifte durch die Küche. Es kam mir jetzt alles so groß vor. Ich blickte weiter ins Wohnzimmer, welches direkt neben der Küche war. Als mein Blick plötzlich an der Couch hängen blieb.

'Hier hatten wir unser 1. Mal' flüsterte ich leise zu mir. Ich ging hin und betrachtete die Couch. Ein grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich daran dachte wie wir es trieben. Es war der Abend an unserem 3. Date. Er entjungferte mich damals und ich entjungferte ihn.

Aber wie ich daran dachte, dass ich nicht der einzige war mit dem San Sex hatte, verging mein Grinsen wieder. Ich war den Tränen nahe und ging wieder in die Küche zurück wo ich mein Glas abstellte. Ich stützte mich am Tisch ab und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Langsam rannen mir die warmen Tränen über die Wangen und fing an zu schluchzen.

Es zerbrach mir das Herz wie ich ihn damals in dem Café mit einem anderen Typen sah. Sie saßen an San's und meinem Lieblings Platz und küssten sich. Ich war seitdem ich San mit diesem Typen gesehen habe, nicht mehr in diesem Café!

-Erinnerung-

Ich stand an diesem Morgen schon sehr früh auf, da mir über Nacht eine Idee kam. Ich würde bei San vorbeischauen und ihm mit einem Frühstück überraschen. Motiviert und glücklich ging ich ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Ich wusste, dass San eine Schlafmütze war und ich immer der erste war der von uns beiden wach wurde. Weshalb ich mir auch keinen Stress machte und mir Zeit ließ.

Als ich dann fertig war ging ich runter, schnappte mir mein Geld und ging los. Da unser gemeinsames Lieblings Café nicht weit von mir weg war, konnte ich bequem zu Fuß gehen. Ich dachte mir an diesem Morgen, dass ich ihm seine Lieblings Heiße Schokolade von dem Café und dazu noch Croissants mitnehmen würde. Er würde sich sicherlich riesig über diese Überraschung freuen dachte ich mir damals.

Als ich dann bei dem Café ankam und rein ging, blieb mein Herz aber plötzlich stehen. Mir stockte der Atem als ich San mit einem anderen Typen sah. 'Das bilde ich mir doch nur ein!' redete ich mir damals ein. Aber ich bildete es mir nicht ein, es war echt. Sie küssten sich, weshalb sich Tränen in meinen Augen ansammelten.

Als sich San und dieser Typ wieder lösten, konnte ich sehen wie sie sich gegenseitig anlächelten. Ich stand in diesem Moment einfach nur geschockt da. Ich fühlte mich plötzlich so verarscht und hintergangen.

Als San jedoch wieder gerade ausschaute, sah er direkt in meine Augen. Seine Augen weiteten sich und ich konnte förmlich den Schock in seinem Gesicht erkennen. Er stand auf und wollte zu mir kommen. Ich war jedoch schneller und stürmte weinend aus dem Café raus.

-Erinnerung Ende-

*

Weinend verlies ich die Küche und stürmte förmlich ins Badezimmer und lies die Tür hinter mir zu knallen. Ich fühlte mich plötzlich wieder so dreckig. Mit Tränen in den Augen betrachtete ich mich im Spiegel wobei mir auffiel, dass ich nicht gerade gut aussah. Meine Haare waren fettig und zerzaust, ich hatte hässliche verweinte rote Augen, dunkle Augenringe bis zum Boden und man konnte an meinem Körper schon Knochen sehen.

'Das alles macht doch eh keinen Sinn mehr. Warum mache ich mir auch Hoffnungen? Er interessiert sich eh nicht für mich und ihm wäre egal was mit mir ist.'

Angewiedert von mir selber schrie ich auf einmal meine ganze Wut und Trauer aus mir heraus. So schlimm wie in diesem Moment fühlte ich mich noch nie, ich ließ in diesem Moment einfach alles aus mir heraus.

Ich stützte mich neben dem Waschbecken ab und sah zu Boden. Ich verharrte in dieser Position, als mir plötzlich einfiel was sich in dem Schrank welcher neben dem Spiegel hing befand. Verweint und laut schluchzend starrte ich eine Weile auf den Schrank als ich mich dann entschloss den Schrank zu öffnen.

Ich nahm aus dem Schrank, eine Schachtel Rasierklingen heraus. Ich fing wieder stark an zu weinen als mir der Gedanke kam, dass ich alleine war und mich daher auch niemand vermissen würde. Ich nahm eine Klinge aus der Packung und sah sie an. 'Was ist nur aus dir geworden Wooyoung.' Langsam setzte ich die Klinge an meiner Haut an. 'Er hat mich nie geliebt', und atmete tief ein. 'Es tut mir leid San.' war mein letzter Gedanke als ich die Klinge tief in meine Haut steckte und mich aufritzte.

Ich konnte noch nie Blut sehen, da mir davon immer schlecht wurde. Als das Blut aber langsam meinen Arm runter lief, war es für mich einfach nur faszinierend. Ich beobachtete das Blut und ritzte mir sogleich wieder eine Wunde auf. Dabei weinte und schrie ich mir die Seele aus dem Leib und redete mir immer wieder ein 'Ich bin an allem schuld, ich vermisse ihn einfach so sehr!'

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Ich hatte eigentlich gar nicht vor Wooyoung so depressiv zu machen. Don't judge me ;-;

Naja, ich hoffe ich berühre hier trotzdem ein paar Menschen mit dieser Kurzgeschichte, da ich mir wirklich Mühe gebe und ich gerade solche Themen sehr ernst nehme und ich finde, dass darüber einfach zu wenig gesprochen wird.

Hab euch lüb ❤

Eure Kayoki 💫

𝐌 𝐈 𝐒 𝐒 | 𝚠𝚘𝚘𝚜𝚊𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt