Lÿkos Academy I - Rising Moon

~Kapitel 29~

Nachdem Ruby endlich die neugierige Horde von Mädels verscheucht hatte, konnte ich mich endlich in Ruhe umziehen. Ich zog meine schwarze eng sitzende No Name Leggings und meinen grauen gecroppten 3/4 Oberteil an. Wenn ich meine Arme hochstreckte, konnte man meinen weißen Sport-BH erkennen. Meine Turnschuhe waren von Nike. Wer hatte heutzutage keine?

Zufrieden lief ich zu meinen Freundinnen, nachdem ich mir einen hohen Zopf band. Sie lächelten mich an und ich grinste zurück. "Bereit für den Unterricht?", fragte mich Ally grinsend.

"Natürlich.", meinte ich amüsiert. Ich hatte absolut keine Ahnung was mich erwartete.

Wir betraten die riesige Trainingshalle. Sie war wirklich einfach nur riesig. Der Boden war nicht dieser typische Sporthallen Boden, sondern irgendwas anderes. Matten ähnlich, so als hätte jemand eine feste robuste Matte über die ganze halle gelegt.

Es waren schon viele Schüler anwesend die sich auf der breiten Tribüne hingepflanzt hatten. Ich entdeckte Preston und winkte ihm. Er entdeckte mich ebenfalls und wir liefen lächelnd zu ihm. "Na ihr lange nicht gesehen.", meinte Preston zwinkernd und wir verdrehten die Augen, mussten aber lachen.

Die Schülerschaft war recht gesprächig und immer mehr kamen dazu. Es gab reichlich Platz, aber trotzdem überkam mich Unbehagen, weil hier sich so viele versammelten. Mein Blick fiel auf Maxton, der mich anlächelte. Natürlich war er mit seiner Bad Boy Gang unterwegs, aber wir nannten sie Puten-schnitzel, keine Ahnung wie wir drauf kamen.

Jetzt hatte ich wieder Hunger. Manno. Ich lächelte Maxton ebenfalls an. Er war wirklich nett zu mir, was einige Blicke heraufbeschwörte, immer wenn wir Partnerarbeiten hatten. Er und Ich wurden auch zu Freunde. Krass oder?

Mein Blick schweifte weiter und ich erkannte Owen. Er war wirklich nicht zu übersehen. Seine Augen fielen auf. Sie hatten ein starkes blau, aber der Grund weshalb sie auffielen waren seine Pupillen. Er lächelte mich an und ich ihn. Überraschenderweise war er sehr beliebt unter den Schülern, was mich beruhigte.

Leider hatten er und ich bisher kein einziges Fach zusammen gehabt. Ich sah wie er auf uns zu schlenderte. Owen verbrachte die letzten drei Tage hin und wieder mit meinem Squad. Zwar wirkten alle anfangs überrascht, aber nahmen ihn schnell auf.

"Hey Rory.", sagte er sanft und umarmte mich freundschaftlich und ich erwiderte seine Umarmung.

"Na Owen.", sagte ich gut gelaunt. Dann begrüßte er die anderen herzlich, sie taten das gleiche.

Mir wurde erklärt, dass der Unterricht so gestaltet war, das man die Rudel nicht trennte. Wir kämpften immer mit anderen Partnern, egal zu welcher Wolfsart derjenige zugehörte.

Nach einigen Minuten kam James hereinstolziert und erdrückte mit seiner Präsenz den Raum. Es war toten still.

Da lässt er sich endlich mal blicken...

Ich sah wie er mich anschaute. Seine Augen schienen kurz zu leuchten und ich wusste, dass er meinen Körper betrachtete. Röte stieg mir in den Kopf und schnell wandte ich meinen Blick von ihn ab.

Mr Kingston tauchte endlich auch mal auf. Er war natürlich breit gebaut und hatte schwarze Haare und dunkelrote Augen. Er trug eine kurze Hose und ein schwarzes T-Shirt. Um seinen Hals hing eine silberne Trillerpfeife. Er war ungefähr Mitte dreißig und verheiratet, Mrs Kingston unterrichtete Magie-Kontrolle und war eine sehr liebevolle Lehrerin.

"Alle mal herhören!", sagte er und seine stimme hallte unnormal laut. Er verstärkte seine Stimme mit seinem Wolfsgebrüll. Dumm war der Typ nicht.

"Ihr werdet heute als Aufwärmübung zu zweit miteinander kämpfen. Ihr bekommt zufällig einen Partner zugewiesen, mit dem ihr bis zum Ende dieses Examinos, spricht ab heute zwei Monate, trainieren werdet. Ihr werdet dann Paarweise gegen ein anderes Paar kämpfen und darauf basiert eure Note. Die Prüfung ist Ende Dezember.", meinte Mr Kingston.

"Wir haben schon November, zählt er diesen Monat mit?" hörte ich Sherry, Ally fragen. Ally lachte sie aus.

"Natürlich, so ist Mr Kingston nun mal.", meinte sie locker.

Viele stöhnten genervt auf und Mr Kingston verdrehte genervt die Augen. "Stellt euch nicht so an. Ich werde nun die Paare aufrufen.", sagte er und ignorierte das Gebuhe von ein paar Schülern. Nein, eher gesagt schüchterte er sie mit seinen Blicken ein, denn das Gebuhe verstummte augenblicklich.

"NUN gut. Wenn ich euch aufrufe werdet ihr zu mir kommen und euch Paarweise aufstellen.", sagte er und rief ein paar Namen auf.

"OH mein gott, ich hoffe ich bekomme einen von euch und keinen von den Puten-Schnitzel oder Chicken Wings Gang.", sagte Ruby verzweifelt. Ich drückte beruhigend ihre Hand.

"Ach du hast bestimmt Glück. Das wird schon halb so wild.", meinte ich aufmunternd zu ihr. Normalerweise war sie sonst nie so nervös wegen einer Partnerarbeit. Eher war sie immer motiviert und aufgeschlossen. Sport, nein eher gesagt, kämpfen war wirklich nicht so ihr Ding, obwohl ihr Körper sportlich war. Vielleicht gab es ja einen anderen Grund, weshalb sie eine Abneigung zu der Sache hatte.

"Ruby Trinity White!", sagte Mr Kingston und Ruby stand auf. Sie wirkte anfangs unsicher, lief aber dann, nachdem wir sie alle zulächelten selbstsicherer.

"Hale Donovan King!", rief der Lehrer und ein 1,87m großer, muskulöser und verdammt gut aussehender Typ stand auf. Er hatte eine recht normale Hautfarbe, also eine Mischung aus gebräunt und hell. Hellbraune Haare und stechende orangenfarbene Augen.

Er lief auf Ruby zu und schaute sie mit einem charmanten Lächeln an. Ihre Augen wurden groß und ich musste grinsen, als ich sah wie rot sie wurde.

"Aurora Diana Fengari." hörte ich. Ich schluckte und stand versteift auf. Langsam ging ich zu Mr Kingston runter und ich betete zur Mondgöttin, dass mein Partenr oder meine Partnerin eine von den guten Leuten war.

Ich hatte absolut keine Lust mich mt irgendeinen von den Chicken Wings oder den Puten-Schnitzel abzugeben. Aber vor allem wollte ich nicht mit Mr-Seht-Her-Ich-Fühl-Mich-Geil-und-Bin-Es-Auch gepaart werden.

Mr Kingston holte wieder Luft und öffnete seine Mund um den besagten Namen auszusprechen. Mein Herz dämmerte so laut und meine Hände fingen an wie ein Wasserfall zu laufen.