Iwaizumi schaute dem neuen Zuspieler hinterher.
„Er hat sich verändert.", meinte er, schaute dann zu seinem festen Freund hoch.
„Wieso fällt dir bei einem einfach hergelaufenen Jungen auf, dass er sich verändert, aber bei mir merkst du das nicht. Du bist so gemein, Iwa-chan.", heulte Oikawa wieder herum, kassierte einen heftigen Arschtritt seines Freundes. „Dich sehe ich ja auch jeden Tag, da ist es mir irgendwann egal.", erklärte der Schwarzhaarige, wand seinem Liebsten den Rücken zu und ging zu dem Neuling.
„Spielst du mir zu?", fragte Iwaizumi einfach, bekam ein klares „Ja" als Antwort.
„Du Idiot musst ja nicht immer meinen Angriff durchschauen. Wie soll ich da denn punkten?", stritt sich Bokuto mit dem größeren Mittelblocker.
Oikawa bereute sofort den Gruppenwechsel.
Ushijima beschwerte sich direkt bei Sugawara über das viel zu niedrige Zuspiel, denn er fand, dass das Team nur aus den Besten der Besten bestehen dürfte.
„Ich mach es besser, sag mir wie ich dir am Besten zuspielen soll und ich tu es.", meinte der Grauhaarige, versuchte direkt mit allen klar zu kommen.
„Du spielst zu niedrig, langsam, weit und einfach zu schlecht.", meckerte der ehemalige Spieler von Shiratorizawa, auch er schien sich verändert zu haben.
Iwaizumi kannte Ushijimas Verhalten, Oikawa durfte dort auch durch.
Sofort beim nächsten Zuspiel versuchte Sugawara alle Fehler gut zu machen, doch er kam durcheinander und spielte viel zu lang, sodass der Volleyball Oikawa direkt an den Hinterkopf flog, anstatt in Ushijimas Flugbahn.
Der zweite Zuspieler drehte sich wütend um, ignorierte das Gelächter von seinen Teamkameraden und ging strickt auf den Neuen zu.
„Hör mal Kleiner", fing der Braunhaarige an, schnappte sich den Kragen von Sugawaras Jacke und zog ihn leicht hoch, „Hier spielen tatsächlich nur die Besten und Fehler erlauben wir uns hier nicht. Solange der Schlag noch zum Angreifer geht, ist alles perfekt, doch was DU gerade getan hast, war ein Fehler.", drohte Oikawa dem Kleinen, drückt ihn nach hinten, sodass Sugawara taumelte und auf dem Boden aufkam, hoch zu dem andern Zuspieler schaute.
Iwaizumi reagierte nicht, auch wenn er Oikawas Handeln als übertrieben empfand.
Alles war Still in der Halle, alle sahen zu dem Grauhaarigen runter auf den Boden und alle wussten nicht, dass es dem Neuen nur noch viel mehr schadete, ihn noch mehr zerbrach und kaputt machte, als der kleine Zuspieler es schon selbst machte und andere es schon taten.
Sugawara beherrschte sich, wollte jetzt keine Tränen zeigen, lächelte mit dem aufgesetzten Lächeln auf den Boden.
„Hör mit diesem scheiß Lächeln auf!", schrie Oikawa. „Es widert mich an. Du widerst mich an mit deiner Art und Weise hier zu sein!", beschwerte er sich.
Sugawaras Herz schmerzte.
Verdammt, dieselben Worte hatte er schon mal gehört. Auch Daichi widerte das aufgesetzte Lächeln an.
Das Atmen fiel dem Grauhaarigen nun um einiges schwerer. Schnell stand er auf.
„Ich werde mich bessern, tut mir Leid.", entschuldigte er sich.
Ein Pfiff ertönte. „Für heute ist das Training vorbei. Bis Morgen.", waren die einzigen Worte ihres Trainers, welcher daraufhin verschwand, sich für die Probleme im Team nicht interessierend.
Oikawa war der Erste, welcher die Halle verließ, gefolgt von Ushijima und den unbekannten Dreien.
„Nimm es nicht zu ernst, Oikawa ist manchmal einfach launisch.", versuchte Yaku erneut, dass die Stimmung sich erhellt. „Doch trotzdem waren seine Worte nicht unbedacht.", erwiderte Iwaizumi darauf, ehe er sich ebenfalls zu den Umkleiden begab.
Kuroo und Bokuto schauten zu dem Grauhaarigen. „Ich fand, dass du dein Zuspiel direkt gut auf mich angepasst hast. Und dass die anderen anderer Meinung sind, ist mehr oder weniger normal.", erklärte die Eule, kratzte sich am Hinterkopf, während der schwarze Kater ihm was ins Ohr flüsterte, woraufhin die beiden nach einer Verabschiedung verschwanden.
Sugawara schaute auf den Boden, nahm den Ball hoch und brachte ihn zu dem Ballwagen.
„Warte, ich helfe dir.", rief der kleine Libero, sammelte auch einige Bälle auf und warf sie in den Wagen.
Zusammen begaben sie sich nach dem Aufräumen dann zur Umkleide, die anderen waren alle verschwunden.
Sugawara war so in Gedanken, dass er beim Umziehen gar nicht mitbekam, dass Yaku die Narben erblickte.
„Die waren bei unserem letzten aufeinandertreffen aber noch nicht da.", murmelte der Kleinste. Sugawara schaute ebenfalls auf seine freiliegenden Arme. „Das...ist alle Vergangenheit.", lächelte er, während ihm plötzlich Tränen in die Augen stiegen.
„Bis morgen.", verabschiedete er sich schnell, wollte jetzt nicht vor Yaku anfangen zu weinen, doch schon als Sugawara die Umkleide verließ, bahnten sich die ersten Tränen ihren Weg nach unten und dem Grauhaarigen entwich ein Schluchzen.
Wie sehr er Daichi vermisste. Warum musste der Dunkelhaarige auch derjenige sein, in wen sich der Zuspieler verliebt hatte und wieso mussten sich ihre Wege trennen. Es war über ein Jahr vergangen und Sugawara hatte nichts mehr von seinem ehemalig besten Freund gehört.
Mit schnellen Schritten rannte er durch die Straßen Tokios, wurde von einigen Leuten verwirrt oder mitleidend angesehen, doch ignorierte er sie.
Weinend kam er bei sich zuhause an, brach an seiner Haustür zusammen, nachdem er diese von innen schloss.
Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg hinunter.
Es war keine Vergangenheit mit den Schnitten, Daichi war auch keine Vergangenheit, aber das konnte der Grauhaarige doch nicht so einfach zugeben.
Immer wieder schluchzte er auf, verbarg seinen Kopf in seinen angezogenen Knien.
Daichi hatte ihn verlassen nach ihrem Abschluss. Seine letzten Worte waren genau diese, welche Oikawa ihm heute nannte.
„Es widert mich an. Dein Lächeln widert mich einfach an!" Hatte der Dunkelhaarige dem Zuspieler entgegen geschrien, bevor er ging.
Sugawara hatte sich bei seinem besten Freund entschuldigen wollen, doch dieser war weg, hatte den Kleineren einfach zurückgelassen. Täglich hoffte der Grauhaarige auf eine Nachricht oder einen Anruf, doch es kam nichts und sein Herz zerbrach von Tag zu Tag immer mehr.
Sugawara ging daran kaputt, gab sich selbst die Schuld dafür, machte sich immer weiter fertig. Sein Leben ging innerhalb von Wochen den Bach herunter und der kleine Zuspieler war schon einige Male davor es zu beenden, doch seines Glücks waren noch Asahi und Nishinoya für ihn da.
Der Libero der Karasuno Oberschule merkte schnell, dass es seinem alten Sempai und heutzutage guten Freund nicht gut ging und zusammen mit dem ehemaligen Ass seiner Schule versuchte der kleine Schwarzhaarige mit der blonden Strähne den Älteren aufzumuntern.
Sugawara schaffte es mit dem Ritzen aufzuhören, doch das verletzte Herz blieb trotzdem. Jeden Tag wurde irgendwie Salz in seine Wunde gestreut, ein einziger Blick auf die Narben reichte vollkommen aus.
Würde jemals wieder Licht in das Leben des Grauhaarigen kommen?
Mit leicht bebenden Schultern, stand er auf. Nur ein wenig konnte er sich beruhigen. Bevor Sugawara kaputt ins Bett fiel, duschte er sich, aufs Essen verzichtete er. Sein zerstörter Körper würde es sowieso nicht bemerken, wenn er die eine Mahlzeit nun zu sich nahm oder nicht. Damit ging ein anstrengender Tag für den bröckelnden Jungen zu ende.
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Neuanfang? (Haikyuu/DaiSuga)
FanfictionSugawara bekam die Chance in das Team der Nationalmannschaft Japans zu kommen und traf dort auf alte bekannte. Was niemand dort wusste: Sugawara war innerlich gebrochen. Sugawara und ein paar aus dem Team verstanden sich nicht, doch gerade zum Ende...