Neuanfang? (Haikyuu/DaiSuga)

3

Am nächsten Tag stand Sugawara vor dem Eingang der Halle.

Nach dem Vorfall mit Yaku am Vortag, fühlte er sich nun etwas unsicher.

Vorsichtig betrat er sie, bekam wieder sämtliche Blicke der Anwesenden zugeworfen. Und wieder trug der Grauhaarige eine Trainingsjacke über seiner Sportuniform.

Yaku kam mit direkten Schritten auf den Größeren zu, woraufhin dieser mit großer Unsicherheit geplagt wurde.

„Wenn das wirklich Vergangenheit ist, solltest du auch damit abschließen.", meinte er ernst, zog den Zuspieler einfach hinter sich her. „Ich weiß zwar nicht weswegen, aber es scheint das Training zu blockieren, also verdammt nochmal.", fauchte Yaku den Grauhaarigen an.

„Ich kann es nicht..", murmelte Sugawara, blickte den Tränen nahe auf den Boden. „Ich würde mich gerne bessern, aber es zerrt zu sehr an mir...", gestand er, biss sich in die Unterlippe.

Der Libero seufzte leise. „Wehe du heulst jetzt, sonst fang ich auch noch an. Du bist hier, weil du zu uns gehörst. Wenn unser Kapitän wieder kommt, wird er dich auch ziemlich in die Mangel nehmen.", erklärte der Kleinste, vergaß etwas ziemlich wichtiges dabei.

„Ich werde mich bemühen.", schniefte Sugawara, wischte sich mit dem Ärmel über seine Augen, bevor er tief durchatmete.

„Zieh die Jacke aus, sie behindert dich nur noch mehr am Spielen, auch wenn du...", Yaku wollte es zwar nicht direkt sagen, doch in diesem Moment fiel ihm kein anderes Wort ein, „die Schnitte und dein eigentliches Ich damit zeigst. Das Team weiß dann, dass du ihm vertraust.", bemutterte der Libero den Zuspieler, welcher eigentlich viel mehr in diese Rolle passen würde, wäre er der Alte.

Wie empfohlen, zog der Grauhaarige seine Jacke aus, mahnte sich selbst davor, auf seine Arme zu schauen. Yaku klopfte ihm stolz und stärkend auf den Rücke, bevor sie sich dann auf den Weg in die Halle machten.

Oikawa ging auf sie zu. Anstatt in sich zusammen zu sinken, schaute der andere Zuspieler den Braunhaarigen weiterhin an.

Iwaizumi wollte schon dazwischen gehen, stoppte aber, als auch Oikawa stehen blieb.

„Tut mir Leid. Ich wollte nicht so grob werden.", entschuldigte er sich diesmal, verbeugte dabei seinen Oberkörper, auch wenn es seinen Stolz um einiges in den Boden zog.

Nach der Standpauke, die der Braunhaarige von seinem Freund bekommen hatte, wollte er seinen Fehler gerade biegen.

„Meinetwegen helfe ich dir auch mit den Zuspielen.", grummelte er voller Demütigung. Mit einem leichten und ehrlichen Lächeln nickte Sugawara.

Ihn beruhigte es um Längen, dass niemand auf seine Arme einging, auch wenn er sämtliche Blicke merkte.

Es bildeten sich wieder Gruppen und diesmal war Oikawa echt Hilfsbereit, gab dem Kleineren Zuspieler Tipps und Tricks.

„Wer hat eigentlich welche Position?", fragte Sugawara endlich mal, nachdem er sich schon so oft gefragt hatte.

„Also ich bin Zuspieler und Vize-Kapitän, Iwaizumi unser Außenangreifer und manchmal oder öfters Teil des Blocks. Yaku ist Libero und Kuroo Mittelblocker. Ushijima und Bokuto sind ebenfalls Außenangreifer. Die Drei da hinten sind Auswechselspieler.", erklärte mir Oikawa, während er sich seine Schuhe zuband. „Und wer ist der Kapitän? Yaku hatte ihn auch erwähnt.", fragte der Grauhaarige nun nach. „Unser Kapitän ist auch ein Außenangreifer, verstärkt aber eher die Abwehr hinten.", erklärte der Braunhaarige, setzte gerade an zu sprechen, als eine Stimme durch die Halle hallte.

„Ich bin wieder da und komplett auskuriert." Er sprach zum Trainer, doch trotzdem hörte ihn jeder.

Sugawara erzitterte.

Diese Stimme...

Er drehte sich um, da er mit dem Rücken zum Halleneingang stand.

Er stand tatsächlich da. Er sah kaum verändert aus, etwas trainierter auf jeden Fall.

Alle schwiegen, warteten darauf, dass der Trainer das „Okay" für den Kapitän gab.

„Wenn das so ist: Willkommen zurück. Wir haben einen Neuzugang. Auch ein Zuspieler.", kam es von dem Trainer.

Nun drehte sich der Kapitän um, schaute durch die Spieler und erkannte auf Anhieb den Neuen. Ihre Augen trafen sich direkt und beide spiegelten mehrere Emotionen wieder.

Sugawara reagierte als erstes, brach den Blickkontakt ab, indem er neben sich auf den Boden schaute und seine Arme hinter seinem Rücken versteckte.

Wieso musste er den Dunkelhaarigen hier wiedertreffen, wieso waren die Gefühle genauso stark wie früher und wieso verdammt nochmal wollte der Grauhaarige nichts mehr, als seinem ehemaligen besten Freund in die Arme zu fallen und zu weinen.

Sugawara hatte kein Lächeln auf den Lippen, wie der Kapitän direkt herausfand. Es war nichts aufgespieltes zu sehen.

Der Dunkelhaarige mit den dunkelbraunen Augen kam auf den ehemaligen Kameraden zu, konnte kaum fassen, diesen wiederzutreffen.

„Es ist lange her.", fing er an zu flüstern, als er direkt vor seinem alten Freund stand. „Du Idiot hast mich alleine gelassen.", murmelte der Grauhaarige, schniefte ganz leise. Zwei Finger legten sich unter das Kinn des Zuspielers, welcher dadurch nun gezwungen war hoch zu schauen. „Und es tut mir verdammt leid...", erwiderte der etwas Größere leise. „Du bist so ein Idiot, Daichi.", schluchzte Sugawara nun, schmiss sich dem Kapitän einfach um den Hals und vergrub sein Gesicht in dessen Schulter. Daichi wurde sofort warm ums Herz und ein ebenso warmes Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er den Kleineren fest in die Arme nahm.

Bokuto fing direkt an zu feiern, zog Kuroo mit in sein freudiges Geschrei; Iwaizumi und Yaku betitelten das mit einem Lächeln, freuten sich für die beiden alten Freunden, dahingegen tat Oikawa so, als würde er sich wegen der brodelnden Gefühle zwischen den beiden übergeben. Ushijima interessierte es herzlich wenig, doch er besah es trotzdem, dachte dabei an seinen rothaarigen Freund, welcher jetzt wohl wieder im Büro seines Chefs säße, weil er Mist gebaut hatte.

Nach einer Weile lösten sich die beiden wieder, schauten sich tief in die Augen. Sie bekamen kaum noch mit, was um sie herum geschah, waren so fokussiert aufeinander.

„Küsst euch endlich!", schrie die Eule, gab Sugawara einen Schubs, wodurch dieser nach vorne taumelte.

Schnell hatte Daichi den Grauhaarigen in seinen Armen gefangen, schmunzelte leicht, während sein alter Freund mit roten Wangen zu ihm hoch schaute. Langsam zog er ihn hoch, drückte ihn nahe an sich und legte seine Lippen einfach auf die des Kleineren.

Verdammt, wie sehr er diesen Zuspieler doch liebte. Wieso war er früher nur abgehauen?

Daichi verwarf seine Gedanken, gab sich ganz dem leidenschaftlichen Kuss hin. Auch Sugawara hatte sein Denken einfach abgestellt und genoss diese schon so lang erwünschte Geste.

Sie lösten sich wieder voneinander, waren sich trotzdem noch sehr nahe.

„Ich liebe dich, Suga.", gestand der Kapitän, strich dem Grauhaarigen einer seiner Strähnen aus dem Gesicht. Eine leichte Röte spiegelte sich auf dessen Wangen wieder. „Ich liebe dich auch.", erwiderte er, verschloss ihre Lippen erneut, während der Rest des Teams es für angemessen hielt, die beiden Jungen nicht so direkt anzustarren.