Kapitel 2

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,,In meiner Stadt gibt es kein Uber Baby,
wie komm ich zu dir?
Ich würde zu Dir rudern doch der Weg ist betoniert,
Es fährt auch keine U-Bahn den inzwischen ist es vier,
Also renn ich zu dir"
Während ich mich schminkte und die Haare machte, summte ich zu Bausa und ihrem neuen Lied ,Mary'.
Vorteilhaft, dass meine Oma aus Deutschland kommt und ich deswegen Deutsch kann.
Ich packte noch meinen Rucksack und suchte dann Klamotten raus.
Fertig angezogen sprang ich die Treppen runter und freute mich mal wieder, dass die Anlage in meinem Zimmer mit jeder anderen verbunden ist, sodass ich überall mit singen konnte.
Ich holte mir einen Joghurt und löffelte ihn im stehen, ohne dass etwas auf mein T-Shirt fiel, was mir nach etwas Übung und einigen Fehlversuchen nun leicht fiel.
Ich schnappte mir meinen Rucksack und noch den dritten Band der ,Maxton-Hall Trilogie' von Mona Kasten, die ich mir vor 2 Tagen gekauft hatte.
Meine Beste Freundin und ich sind beide Bücherliebhaber, sie hat sogar einen eigenen Bookstagram Account.
Draußen sprintete ich zu meinem Auto.
Ich liebte es zu rennen, ich fühle mich immer frei, auch wenn sich das komisch anhört.
Kurzerhand schmiss ich meinen Rucksack auf die Rückbank meines Cabrio und bretterte los.
Meine Haare wirbelten durch die Luft, als ich die Musik laut stellte und mir meine Sonnenbrille auf die Nase schon.
Bis zu Sidney waren es nur 10 Minuten, allerdings musste ich dann noch den Rest unserer Clique einsammeln, das dauert dann auch wieder 30 Minuten.
Wir alle kannten uns schon seit wir klein sind, deshalb vertraue ich Ihnen auch so.
Zusätzlich haben sie selber alle Geld wie Heu, ich musste mir also keine Sorgen machen.
Was ich auch so niemals getan hätte.
Als ich bei Sidney ankam, stand sie schon vor dem Haus, mit ihrem Rucksack und ebenfalls dem Buch ,Save us'.
,,Guten Morgen Süße! Steig ein!" rief ich ihr zu.
Doch sie stieg nicht ein, indem sie die Tür aufmachte.
Sie sprang rein und hielt sich dabei an der Kante des Autos fest.
Als sie saß, hielt sie mir die Faust hin und ich schlug ein.
,,Hey Lina, Wie gehts? Mal wieder Shwan Mendes mit an Board?"
Ich nickte und wir sangen beide zu seinem neuen Lied ,,If I can't have you".
Während sie die Hände hochstreckte und lauthals mitsang, konnte ich nur lachen.
Nett gesagt war ihre Stimme nämlich nicht besonders schön.
Ich fuhr los und den ganzen Weg über zu Nico sangen wir, als hinge unser Leben davon ab.
An einer Roten Ampel standen wir neben einem zweiten Cabrio, in dem ein Junge in unserem Auto saß, den wir noch nie gesehen hatten.
Unbeirrt sangen wir weiter, bis der Junge uns ansprach.
,,Sag mal, gehts noch lauter?"
Wir hörten beide auf zu singen, und schauten den Jungen an.
Während Sidney fragte ,,Wer bist du?" (Betonung auf du) betrachtete ich den Jungen eingehender.
Er trug ein weißes T-Shirt von Levis und eine schwarze Jeans, nicht ungewöhnlich für Jungs in unserem Alter.
Das eigentliche Ungewöhnliche war seine Lederjacke.
Soweit ich das beurteilen konnte, war sie von einer der berühmtesten Modehäuser Englands, auch wenn mir der Name gerade nicht einfiel.
,,Ich bin Jason. Die Frage ist wohl eher wer seid ihr?"
Sidney und ich schauten uns an.
Ungewöhnlich, dass er mich nicht kannte oder sich zumindest nicht mal erinnern konnte, mich gesehen zu haben.
,,Du kennst uns nicht?"
Ungläubig schaute Sidney den Jungen an, der nur mit den Schultern zuckte.
Ich schaute nach vorne, da es gleich grün werden würde.
,,Tja, warum sollte man uns kennen?"
Ich hob eine Augenbraue und schaute noch einmal zu Jason, der die Stirn runzelte.
Ohne ein weiteres Wort fuhr ich los und bog in die Seitenstraße ein, in der Nico wohnte.

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,,Nothing is like it looks like"
(31.05.2019)

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