Eulenpost

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Tuschelnd saßen die wohl berühmtesten Streichspieler an ihrem Haustisch. Allen in der großen Halle war bewusst, dass die vier etwas ausheckten. Lily Evans verdrehte nur die Augen als sie mit ihrer Freundin Alice Fortescue die Halle betrat und die Rumtreiber sah. Sie ließ sich an ihrem Tisch nieder und unterhielt sich mit anderen aus ihrem Haus. Die Rumtreiber aber erwarteten sehnlichst das Eintreffen der Eulenpost. Remus Lupin warf einen prüfenden Blick auf seine Taschenuhr. „Es dürfte nicht mehr lange dauern." meinte er leicht lächelnd. Sirius Black und James Potter grinsten sich an. Peter rutschte nervös auf seinem Platz herum. Ihm war nicht ganz wohl bei der Sache, aber kaum jemand konnte Sirius und James von etwas abhalten, dass sie sich in den Kopf gesetzt hatten. Nach ein paar Minuten kam auch schon die erste Eule angeflogen. Weitere folgten. Sie ließen Briefe, Zeitungen und auch kleine Päckchen vor den jeweiligen Schülern fallen. Aber die meisten konzentrierten sich schon gar nicht mehr auf ihre Post. Sie blickten hinauf zum Lehrertisch, wo ein Waldkauz direkt vor Professor McGonagall gelandet war. Die Hauslehrerin war zu verblüfft, um zu reagieren. Der an dem Fuß des Vogels befestigte Heuler entfaltete sich von selbst und begann zu brüllen. „Minerva McGonagall!" hörte man eine männliche Stimme aus dem Brief schallen. Und jeder in der Halle wusste, wem sie gehörte. Sirius Black grinste nur unschuldig und bis in sein Marmeladenbrot. Es war komplett still in der Halle geworden. Jeder hatte seine Tätigkeit unterbrochen und starrte nun den Brief an. Selbst die Slytherins hatten ihre Gespräche unterbrochen. Eine leisere Stimme war aus dem Brief zu hören: „Hat Professor McGongall einen Zweitnamen? Das würde sich viel autoritärer anhören!". „Keine Ahnung! Denk dir eben etwas aus!" hörte man die Antwort von James im Hintergrund. Der Sirius aus dem Brief räusperte sich und begann von Neuem: „Minerva Minnie McGonagall! Wie können sie es wagen?! Wir sind sehr enttäuscht von ihnen!" „Sehr enttäuscht." sagte James im Hintergrund. „Wie können wir ihnen jetzt noch vertrauen?" meldete sich auch Remus zu Wort. Sirius setzte fort: „Also wirklich! Wie konnten sie uns nur den Zugang zu dem Buch 'magische Zaubersprüche für die besten Streiche' verweigern?!" James schluchzte gespielt im Hintergrund. „In ihrer Pflicht als Lehrerinn sollen sie doch die Schüler dazu bringen neues zu lernen! Wir haben ein Recht auf Bildung!" rief Remus entzürnd. „Genau!" mischte sich auch Peter mit ein. Ein tiefes Einatmen war zu vernehmen. „Damit auch die anderen merken, wie ungerecht es in dieser Schule zugeht, dachten wir, schicken wir einen Heuler. Professor Dumbledore wird es sicher nicht gern hören, dass Schülern verboten wird sich weiterzubilden." setzte Remus fort. „Ich hoffe doch, wir dürfen das Buch nun lesen. Einen schönen Tag noch!" endete Sirius mit beleidigter Stimme und der Heuler verbrannte. In der Halle war es mucksmäuschen still, bis mit einem mal die halbe Schülerschaft in Lachen ausbrach. Selbst einige Slytherins kicherten. Lily Evans verdrehte nur die Augen über ihre Klassenkameraden. Am Lehrertisch mussten sich auch die Lehrer zusammenreißen nicht laut los zu lassen. Professor Dumbledore gluckste vor sich hin, Professor Flitwick grinste amüsiert und Professor McGonagall saß immer noch versteinert auf ihrem Platz. 'Also wirklich' dachte sie sich und schüttelte den Kopf. Die Rumtreiber hatten das Chaos der lachenden Schülerschaft genutzt und waren aus der großen Halle geflüchtet. Lachend liefen sie durch die Gänge des Ortes, welches sie ihr Zuhause nannten.

Streiche in Hogwarts - Rumtreiber OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt