Freundschaftserklärungen im Mondschein

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Seufzend sah Remus sich in der alten Hütte um. Es war eine laue Frühlingsnacht und der Gryffindor wartete nur darauf, dass der Mond endlich aufging.
Wie sehr er doch all das hasste. Er hasste sich selbst. Er war ein Monster. Früher oder später würde er noch jemanden verletzten. Vielleicht wäre es am Besten, wenn er Hogwarts verlassen würde...
Niedergeschlagen ließ er sich auf das morsche Bett sinken, was ein bedrohliches Knacken von sich gab. Der Himmel färbte sich langsam von Rot-Orange zu dunkelblau und die ersten Sterne erstrahlten.
Plötzlich ertönte ein Quietschen und der Lupin sprang alarmiert auf.
Wer sollte bitte jetzt hierher kommen? Und wie war er an der peitschenden Weide verbeigekommen?! Panik machte sich in dem Werwolf breit. Nicht mehr lange und der vollmond würde ihn verwandeln.
Leise Stimmen ertönten und mit Schrecken stellte Rumus fest: sie gehörten zu den Idioten, die er seine Freunde nannte.
Nun noch panischer riss der braunhaarige die alte Holztür zum Flur auf und sah direkt in das grinsende Gesicht von Sirius Black. "Moony!" Hinter dem Black tauchten auch sogleich die Köpfe von Peter Pettigrew und James Potter auf. "Was macht ihr hier?!" zischte Remus. "Ihr wisst, was gleich passiert! Ihr müsst weg hier! Bringt euch in Sicherheit!" "Bleib ruhig Moons." Meinte Sirius ganz entspannt und schob sich an Remus vorbei in den Raum. "Ruhig?! Ich verwandle mich gleich in ein blutrünstiges Monster, was keine Rücksicht nehmen wird!" "Wir haben einen Plan." Meinte James genauso ruhig und schob den verängstigt aussehenden Peter vor sich her in den Raum. "Nichts für Ungut, aber eure Pläne sind so gut wie immer beschissen." "Au. Das tut weh, Moony." Sirius legte sich theatralisch eine Hand aufs Herz. "Das- Egal. Ihr verschwindet von hier. JETZT!" befahl der Braunhaarige. In seinem Inneren merkte er schon, wie sich das Biest regte. Nicht mehr lange und er würde auch sein Äußeres verlwandeln. "Remus. Keine Sorge." "KEINE SORGE, PRONGS?! Wenn ihr nicht sofort hier verschwindet-" "Werden wir nicht. Wir stehen zu dir. Du bist unser Freund. Wir lassen dich nicht allein." "Paddy, das ist euer sicherer Tod!" "Nein." Der Black lächelte seinen Freund sanft an. "Nein?" Unsicher sah der Werwolf seine Freunde an. Jedenfalls waren es vor einer Sekunde noch seine Freunde. Auf einmal standen ein hund, ein Hirsch und eine kleine Ratte vor ihm. Und nur einen Wimpernschlag später waren da wieder seine Rumtreiberkumpanen. "Mund zu, sonst fliegen Fliegen rein." Grinste Sirius keck. In Remus Augen traten Tränen. "Ihr seid Animagi geworden? Nur für mich?" "Natürlich. Du bist unser Freund. Und wir wollen dich mit allen Mitteln unterstützen." Moonys sicht verschwamm und ein ehrliches Lächeln zierte seine Lippen. "Danke..." flüsterte er. Er wollte eigentlich noch einiges mehr sagen, aber ein unerträglicher Schmerz zuckte durch seine Knochen. Ein lauter Schrei seinerseits war die Folge. Die restlichen drei Rumtreiber zuckten erschrocken zusammen. Ihren Freund so leiden zu sehen... Aber von nun an konnten sie ihm bei jedem Vollmond zur Seite stehen.  Sie tauschten einen letzten Blick aus und kurz darauf standen in dem Monschein keine vier Jungen Gryffindorschüler mehr.

Streiche in Hogwarts - Rumtreiber OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt