Unregistrierter Animagus

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Mit einem lauten Knall flog die Tür des Schlafsaals auf und ein ausgepowerter Sirius Black kam hineingestürzt. Ein weiterer Knall folgte. James Potter war vor Schreck aus seinem Bett gefallen. Peter sah seine beiden Freunde verschrenkt an und unterbrach seine Hausaufgaben. "Wo ist Moony?" fragte Sirius atemlos. "Noch im Krankenflügel?" "Jap." antwortete James mit einem schmerzverzerrten Gesicht. "Oh, gut." meinte Sirius. "Gut? Du findest es gut, dass einer unserer Freunde im Krankenflügel liegt?" fragte James verwirrt, rappelte sich auf und nahm wieder auf seinem Bett Platz. "Nein, natürlich nicht Prongs! Ich hab nur eine Idee gehabt." Sirius kam weiter in den Raum hinein und ließ einen Stapel Bücher auf den Boden fallen. "Wenn das Moons gesehen hatte!" "Jaja, aber er ist ja schließlich nicht hier." verteidigte sich der Black und ließ sich neben den Büchern nieder. Neugierig stand James von seinem Bett auf und trat näher. "Was ist das für eine Idee? Ich meine, du hast sogar Bücher aus der Bibliothek geholt! Bücher! Aus der Bibliothek!" "Okay, Prongs. ich kann einfach nicht mehr zusehen." "Was meinst du?" "Ich spreche von Moonys kleinen, pelzigen Problem. Er ist ganz allein in der Hütte und die Verwandlung in einen Werwolf ist bestimmt total schmerzvoll und wir sitzen hier und tun nichts! Wir schlafen in unseren weichen und bequemen Betten und unser Freund könnte sich selbst schwer verletzen oder sich sogar umbringen!" Betretene Stille trat ein bis James leise fragte: "Und was ist nun deine Idee?" Sofort kehrte der Enthusiasmus in Sirius zurück. "Ich hab ein wenig nachgeforscht und herausgefunden, dass Werwölfe nur auf Menschen und Menschen ähnliche Kreaturen so aggressiv gegenüber sind. Tiere lassen sie gänzlich in Ruhe und beachten sie kaum." Sirius sah seine zwei anwesenden Freunde erwartungsvoll an, aber der Groschen war noch nicht gefallen. "Och, kommt schon! Wir könnten Animagi werden, um Remus beizustehen!" "Animagi? So wie Professor McGonagall einer ist?"Fragte Peter unsicher "Ganz genau so wie Minnie!" bestätigte Sirius. "Aber wir haben doch überhaupt keine Ahnung über Animagi." wandte James zweifelnd ein. Sirius griff ungerührt zu einem Buch, blätterte ein wenig ehe er begann vorzulesen: "Ein Animagus ist eine magische Person, die sich in ein Tier verwandeln kann. Sie nimmt immer dieselbe Tiergestalt an. Zu welchem Tier sie werden kann, hängt von ihrer Persönlichkeit ab und ist nicht frei wählbar. Das Wort Animagus setzt sich zusammen aus... Bla, Bla, Bla... Wer die als sehr schwierig geltende Animagus-Verwandlung beherrscht, kann willentlich und ohne aus seiner menschlichen in seine tierische Gestalt wechseln und zurück." "Das wär schon cool." gab James zu. Sirius nickte und setzte fort: "Allerdings sind Animagi zaubereigesetzlich dazu verpflichtet, sich und ihre Tiergestalt beim Zaubereiministerium registrieren zu lassen." "Tja, das wars dann wohl. Wenn wir uns registrieren finden die noch raus, dass ein Werwolf nach Hogwarts geht und alle Eltern werden in Panik ausbrechen..." "Mal ehrlich, Prongs. Seit wann halten wir uns an regeln und Gesetzte?" fragte der Black grinsend. "Auch wieder wahr." seufzte der Angesprochene. "Lies weiter." Uhh, ach hier kommt wieder was interessantes! Höchstens einer von tausend Zauberern ist ein Animagus. Kleidung und Schmuck verwandeln sich mit, was zunächst ein ungewohntes Gefühl ist. Man kann auch beschließen, die Kleidung nicht mitzuverwandeln. Der Zauberstab bleibt unverwandelt. Mit Übung wird auch zauberstablose Verwandlung möglich. Für die Rückverwandlung muss man sich die Menschengestalt klar vorstellen. Animagi ernähren sich in verwandelter Form wie ihre Tiergestalt. In allen bekannten Fällen gleichen sich Animagus- und Patronusgestalt. Da jedoch nur wenige beide Zauber beherrschen, ist nicht bekannt, ob sich die Animagusgestalt wie der Patronus auch in seltenen Fällen ändern kann." "Interessant, Interessant." konnte man James Kommentar hören. Eben jener Gryffindor hatte sich nun neben Sirius nieder gelassen und blätterte auch durch die Bücher. "Hier haben wir noch was! Ein Animagus zu werden, ist ein äußerst zeitintensiver Prozess, für den hervorragende Fähigkeiten in Verwandlung und Zaubertränke benötigt werden." las Sirius einige Seiten später. "Könnte also was werden, denn mal ehrlich, soooo schlecht sind wir doch gar nicht, oder?" fragte Sirius in die Runde. James zuckte nur mit den Schultern. Einige Zeit und viel umgeblätterte Seiten weiter fragte James seine beiden Mitstreiter, Peter hatte sich der Animagus-Info-Sammlung angeschlossen,: "Habt ihr etwas zur Vorgehensweise gefunden?" "Mhhh, jap. Warte." Sirius griff zu einem Pergamentblatt, auf welchem er sich Notizen gemacht hatte. "Also zuerst muss man ein Alraunenblatt  für einen Monat (zwischen den Vollmondnächten) ununterbrochen im Mund tragen. Ist bestimmt nicht lecker, bekommen wir aber hin. Das Alraunenblatt können wir uns aus dem Gewächshaus mopsen. Wird das Blatt entfernt oder verschluckt, so muss von vorne begonnen werden. Hoffentlich passiert uns das nicht... Als nächstes wird das mit Speichel durchtränkte Blatt in ein Kristallfläschchen gegeben und an einen mondbeschienenen Ort gebracht." "Da können wir diese eine Lichtung im verbotenen Wald nutzen!" warf James ein. "Genau. daran hab ich auch gedacht. Aber ist es keine klare Nacht, müssen wir von vorne anfangen." "Na große Klasse." "Dann fügt man dem Fläschchen sein eigenes Haar hinzu. Dazu kommt ein Silberteelöffel Tau, der eine Woche von Menschenfüßen unberührt in der Dunkelheit verbracht hat. Die letzte Zutat ist ein Totenkopfschwärmerkokon." "Ein was?" fragte Peter. "Keine Ahnung. Müssen wir wohl mal Hagrid oder Professor Kesselbrand fragen... Außerdem muss der Trank bis zum nächsten Gewitter vollkommen ungestört an einem stillen, dunklen Ort bleiben. Bis zum nächsten Gewitter muss jeden Morgen und Abend mit dem Zauberstab das eigene Herz berührt und die Zauberformel Amato, Animo, Animato, Animagus gesprochen werden. Wie lange es zum nächsten Gewitter dauert ist egal." "Ergo, wir müssen es im schlimmsten Fall mehrere Wochen machen..." seufzte James nicht gerade begeistert. "jap. Dann kommt noch irgendwas mit zwei Herzen, die man schlagen spürt und der Trank ist fertig, sobald sie ersten Blitze sich entladen haben. Die Mixtur ist dann rot gefärbt. Als letztes wird nochmals der Zauberspruch gesprochen, ehe der Zaubertrank getrunken wird. Erst in diesem Moment erfährt der Zauberer unter Schmerzen in einer Vision, welche Tiergestalt er von nun an annehmen kann." "naja. so schwer klingt das gar nicht." meinte James. Sirius ergänzte noch: "Geht etwas schief, resultiert das in unumkehrbare Teilverwandlungen." "Oh." Mehr hatte James dazu nicht zu sagen. "Wir versuchen es trotzdem oder?" fragte Sirius hoffnungsvoll. "Natürlich!" James klopfte seinem besten freund auf die Schulter. "Er ist unser Freund und wenn wir ihm so helfen können... Außerdem ist es bestimmt mal nützlich für einen Streich oder so." grinste der Brillenträger. "Aber wir dürfen das Moons vorerst nicht sagen. Er würde ausflippen und uns davon abhalten wollen ihm zu helfen, weil er uns nicht verletzen möchte. Also." Er sah seine Freunde durchdringend an. "Das alles bleibt vor Moony geheim." "Was alles bleibt vor mir geheim?"

Streiche in Hogwarts - Rumtreiber OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt