„Aber wieso ich? Wieso nicht Gucci?"
Hazza lehnte sich an den Türrahmen und sah mit verschränkten Armen die Kleiderstange an, auf der er fünf Anzüge aufgereiht hatte.
„Weil du viel besser bist als Gucci. Darum. Und jetzt hilf mir gefälligst, das alles in den Wagen zu bekommen", sagte Jodie und schnappte sich den ersten Anzug.
Er war schlicht, weil Hazza niemanden mit seinen Visionen erschlagen wollte.
Weil die Engel schließlich mehr strahlen sollten als der Sänger.
Oder einfach, weil er sich nicht wirklich getraut hatte.
„Dazu gibt es vielleicht noch etwas, was du wissen solltest", begann Hazza und hüpfte zur Stange, an der er sich festhielt.
Jodie zog die Augenbrauen hoch.
Inzwischen kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, dass jetzt nichts Gutes kam.
„Ich dachte eigentlich, das wäre klar", meinte Hazza mit einem nervösen Lachen.
„Was wäre klar?", fragte Jodie und versuchte kurz, die Arme zu verschränken, was mit dem Anzug in den Händen aber schwer war.
„Dass ich nicht mitkomme. Ich bleibe hier und hüte den Laden."
Fast fielen ihr die Socken herunter, die Hazza dem Outfit zugeteilt hatte.
„Ich glaube, du verwechselst gerade unsere Rollen", sagte sie, als sie den hellgrauen Stoff gerettet hatte.
„Ich glaube nicht. Ich kann doch sowieso nicht richtig laufen, und bei einer Anprobe muss man die ganze Zeit durch die Gegend rennen", seufzte Hazza und ließ sich auf den Boden fallen, um zu demonstrieren, wie anstrengend es war, einen verstauchten Knöchel zu haben.
„Weißt du, was ich glaube?", fragte Jodie, als sie den ersten Anzug zum Auto gebracht hatte.
Hazza schüttelte stumm den Kopf.
Er saß immer noch auf dem Boden.
„Du drückst dich davor. Du hast ewig auf diesen Moment gewartet, und jetzt hast du Angst, dass du enttäuscht wirst."
Der zweite Anzug verschwand im Auto.
Auch dieser: schlicht und schwarz.
Nur beim Hemd hatte er sich ein wenig mehr getraut, das war leuchtend rosa.
„Weil du die Situation, in der du ihn wiedersiehst, schon tausendmal in deinem Kopf abgespielt hast. Weil sie in deinem Kopf perfekt ist. Und weil sie das in der Realität garantiert nicht sein wird."
Der dritte Anzug.
„Entweder erkennt er dich nicht, oder er will dich nicht erkennen, oder er ist ganz anders geworden."
Der Vierte.
„Das ist Schwachsinn, Hazza. Und das wird sich auch nie ändern. Du verschenkst deine Möglichkeiten."
Jodie seufzte.
Dann war sie weg.
Aber der fünfte Anzug war noch da.
Nach ein paar Minuten humpelte Hazza nach vorne, sah dem Auto nach, was schon längst verschwunden war.
Erst dann bemerkte er, dass etwas fehlte.
Funkelnd lila.
Gewagt golden.
Ein wenig gelangweilt von der schwarz-weißen Welt um ihn herum.
Arrogant?
Garantiert.
Sonst nur der Mittelpunkt aller Dinge.
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styles
FanfictionAls Harry zum ersten Mal klopfte, trug er einen schwarzen Pullover, grau verwaschene Jeans, eine silberne Kette mit einem kleinen Kreuz, leuchtend gelbe Gummistiefel und ein breites Grinsen im Gesicht. Das war vor 12 Jahren. Und trotzdem sieht er di...