Kapitel 3

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Also drehe ich mich um und werde wie magisch von den erst besten  Bücher Regal angezogen...

Ich sehe Gedichtsbänder über Liebe, das Leben... Und über Engel...
Ich nehme es in die Hand. Das passt gerade echt gut thematisch. Und denke sofort an die wunderschöne Decke der Bibliothek. Meine Gedanke verdüstern sich allerdings schnell als ich an Neil's Abgang von gerade wieder denken muss...
Auf den Cover schaut mich ein  halb nackter kindlicher Engel so wie Armor an. Also schlage ich es auf und lese mir einige Gedichte durch, bis mir eins besonders ins Auge springt :

Schutzengel

Ich schick Dir einen Engel,
der Dich stets bewacht,
der mit Dir ein Tränchen weint,
aber auch mal lacht.

Ich schick Dir einen Engel,
der sich um Dich sorgt,
der Dir, wenn Du ratlos bist,
gern sein Ohr mal borgt.

Ich schick Dir einen Engel,
der Dich innig liebt,
der mit seinem Flügelschlag
Dir wieder Hoffnung gibt.

Von Norbert van Tiggelen

Mmmhhh... Ich weiß nicht so richtig was ich von den Gedicht halten soll...

,, einen Engel der Dich stets bewacht '' 

Dieser Satz bereit mir irgendwie Kopfschmerzen...

Also stelle ich es schnell zurück ins Regal und will mich gerade zum gehen abwenden als...
Ich volle Kanne in Neil reinlaufe.

,, Aua! ''

Alle seine Bücher fallen zu Boden

,, Kacke Entschuldigung... '' nuschel ich und will die Bücher aufheben aber als ich in seine blauen Augen schaue, kann ich mich auf einmal nicht mehr bewegen...

Ihn ergeht es ähnlich... Er bleibt stehen und schaut mir in meine Augen. Mein Herz hämmert in meiner Brust als ob es gleich zerspringen würde... Seine wunderschönen blauen Augen wandern zu meinen Lippen...
Ich halte meine Luft an, wird er mich küssen? Will ich das überhaupt? Ich meine wir kennen uns ja gerade erstmal seit heute... Aber da war eine Verbindung zwischen uns, die ich gleich gespürt habe, seit er mich angesprochen hat...

Er kommt mir langsam näher... Ich spüre schon seinen heißen Atem auf meiner Haut...
Ich spüre schon förmlich seine Lippen auf meine...

Doch genau in diesen Moment klingelt mein Handy und der Augenblick ist vorbei... Er geht verlegen einen Schritt  von mir weg...
Meine Knie sind ganz weich und ich bin irgendwie enttäuscht...
Man verdammt warum habe ich mein Handy nicht auf stumm gestellt?!

Also gucke ich auf mein Handy während Neil seine Bücher aufhebt und sehe eine SMS von Oma :

Habe Matteo gerade abgeholt. Sind jetzt Zuhause. Wollte fragen wann du Zuhause bist wegen Mittagessen ?

Warum fragt Oma mich wegen Mittagessen? Es ist doch erst... Fuck! So spät ist es schon? Ich muss sofort los sonst verpasse ich meinen zweiten Kurs heute...

,, Ähm... Ich muss jetzt leider los sonst verpasse ich den nächsten Kurs. ''

,, Jaa... Ich ähm muss auch noch wohin...''

Wir sind beide sichtlich verlegen wegen der Situation von davor...
Um die Stimmung aufzulockern sage ich:

,, Vielleicht können wir ja ein anderes Mal den Campus zusammen weiter erkunden? ''

,, Ja vielleicht... Okay bis dann ''

Was soll den dieses,, vielleicht'' heißen? Habe ich irgendwas falsch gemacht?

,, Bis dann ''
Antworte ich enttäuscht. Aber ohne etwas zu bemerken dreht er sich um und geht...

Ich bin immer noch total durcheinander wegen unseres beinahe Kusses von vorhin und dann seiner Abweisung. Wenn Oma mir keine SMS geschickt hätte, hätte ich ihn doch glatt geküsst! Einen beinahe Fremden... Der mich anscheinend noch niemals wirklich mag...
Aber irgendwie kann ich nicht aufhören an seine vollen Lippen und seine himmelblauen Augen zu denken.

Ich seufze und renne schnell zum nächsten Kurs Raum...

Aber während des gesamten Kurses kann ich nur an Neil denken... Man dieser Typ hat mich doch glatt verhext! Was er wohl gerade macht?
Und wann wir uns wohl wieder sehen? Hoffentlich Bald...

Als der Kurs zuende ist stehe ich auf und fahre nach Hause. Dort angekommen warten Oma und Matteo schon auf mich und wir essen gemeinsam zu Mittag.

Bis Oma fragt :

,, Und wie war dein erster Tag an der Uni? ''

Ich verschlucke mich diesmal wirklich und muss husten...

,, Alles okay, Liebes? '' musterte sie mich besorgt.

,, Ja ja... '' Ich trinke schnell mein Wasser uns sage dann: ,, Es war echt gut. Meine Kurse sind echt interessant. ''

Ich konnte meiner Oma ja schlecht erzählen, dass ich fast einen Typen, den ich kaum kenne, geküsst hätte und deshalb fast meinen Kurs verpasst hätte...

,, Das freut mich. Möchtest du noch ein bisschen? ''

,, Mmmh was? "

Sie kraust ihre Stirn, dass macht sie immer wenn sie sich Sorgen macht...

,, Ob du noch etwas von den Spaghettis möchtest?''

,,Nein danke Oma... ''

,, Sicher dass du mir nicht noch irgendwas anderes zu erzählen hast? ''

,, Ja Oma und ich muss jetzt noch ein bisschen lernen für morgen ''

Sie wirkt nicht sehr zufrieden als ich aufstehe und in mein Zimmer gehe.

Nach den lernen gehe ich noch schnell duschen und dann endlich schlafen. Es war ein echt langer und anstrengender Tag...
In dieser Nacht träume ich von blauen Augen...

Der Engel der mich küsste Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt