Kapitel 7

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Ich drehte mich langsam um und sah ihn direkt in seine blauen Augen...

,, Rachel, du musst ruhig bleiben ich werde dir bald alles erklären. ''
Dabei sah er mich entschuldigend an.

Mein Handgelenk brannte mittlerweile unter seiner Berührung. Sein Blick war sehr durchdringend und intensiv.

Ich konnte ihn verstehen dennoch war alles so verwirrend für mich. Außerdem verwirrten seine blauen Augen mich noch mehr... Mochte er mich? Oder bildete ich mir alles nur ein? Dabei musste ich an unseren Beinahe Kuss denken...
Okay STOP! Hör auf zu denken Rachel! Er kann dich hören...

Also sah ich ihn in die Augen und nickte.

Damit schien er zufrieden zu sein. Er wendete den Blick ab, ließ mein Handgelenk los und sackte stöhnend in sich zusammen.

Jetzt sah man ihn wieder den Kampf mit Raphael an...

Ich durchwühlte unseren Küchenschrank und fand dabei ein ganzes Paket Eisenkraut Tee.

,, Wir haben noch ein ganzes Paket Eisenkraut Tee. Was soll ich damit machen? ''

,, Mach einen Tee und pack alle Teebeutel rein die du hast. Je intensiver der Tee wird, desto mehr hilft er mir. Eisenkraut ist nämlich eins der vier heiligsten Kräuter auf der Welt. Man sagt ihn magische Kräfte zu, was auch stimmt"

Ich nickte und befolgt seine Anweisungen. Hoffentlich ist dieses Kraut wirklich so magisch wie er sagt.... Es wäre nämlich echt schön zu sehen dass es ihn bald besser geht.

Schließlich stellte ich den Tee auf den Wohnzimmer Tisch. Dabei fielen mir wieder meine kaputten Hände und Knie auf. Verdammt die muss ich auf jeden Fall noch versorgen, sonst infiziert sich nachher noch was...
Deshalb sagte ich zu Neil:

,,Bitte entschuldige mich, ich muss mal kurz auf Klo''

Er nickte bloß und versuchte den Tee zu trinken. Man sah ihn genau seinen Ekel an... Es schmeckte wohl scheußlich.

Im Badezimmer angekommen, sah ich ein Mädchen im Spiegel was ich nicht kannte... Sie sah abgekämpft aus.
An ihren Hals sah man viele Blutergüsse die sich schon Lila verfärbten, ihre Lippe war aufgeplatzt und an ihren Händen klebte trockenes Blut sowie an ihrer Kompletten Kleidung.
Alles in allen sah sie schrecklich aus.

Ich wendete schnell meinen Blick ab und desinfizierte meine Hände. Es brannte wie die Hölle. Ich musste einen Schrei unterdrücken.

,, Alles in Ordnung?! '' fragte Neil sofort aus dem Wohnzimmer.

,, Ja alles in Ordnung ''

Was eine Lüge war. Mein Körper schmerzte so doll wie noch nie in meinen Leben .

Ich machte weiter mit meinen Knien. Doch dafür musste ich erstmal meine Hose ausziehen. Der Anblick schockierte mich. Meine Knie sahen schlimmer aus als gedacht aber auch sie mussten desinfiziert und verbunden werden.

Als das erledigt war, holte ich mir kurz frische Klamotten aus meinen Zimmer und zog mich um.
Ich wählte eine schwarze Hose und passend dazu ein schwarzes T-Shirt.

Plötzlich stand Neil im Türrahmen. Zum Glück war ich schon angezogen...
Er sah schon viel gesünder aus. Seine Haut hatte wieder eine normale Farbe angenommen und seine Verletzungen waren kaum noch sichtbar.

Allerdings wirkte er sehr unruhig... Er schaute ständig umher als ob er was hören würde.

,, Alles okay? '' fragte ich

,, Ich weiß nicht... Ich bin noch nicht bei vollen Kräften. Der Tee hat zwar etwas geholfen aber irgendwas stimmt hier nicht...''

,, Okay... Was gena... ''

Genau in diesen Moment hämmerte es an der Tür

Mein Herz blieb stehen und auch Neil verkrampfte sich.

Da hörten wir Raphael's abartige Stimme:
,, Klopf, klopf! Lasst mich rein! Neil...!Ihr könnt euch nicht ewig vor mir verstecken! Und töten könnt ihr mich leider auch nicht! Also entweder ihr lasst mich rein oder ich komme selbst rein! ''

Neil und ich schauten uns stumm an. Was sollten wir nur tuen?!

,,Ich töte euch auch schnell und schmerzlos wenn ihr mich jetzt freiwillig rein lasst....!Okay...?! Ich zähle jetzt bis 10 und dann komme ich rein! ''
,,1"
,,2''
,,3''

,, FUCK! Neil was sollen wir nur tuen? Mein Auto steht vor den Haustür... Wir können nirgendwo mit fliehen?!''

,,6''
,,7''

,, Okay ich habe eine Idee aber du musst mir vertrauen! Gib mir deine Hände und schließ die Augen! Und egal was passiert du darfst sie erst öffnen wenn ich es dir sage! Okay? ''

,, 10! Ich komme. Macht euch bereit  qualvoll zu sterben... ''

Ich nicke und gebe Neil schnell meine Hände. In diesen Moment höre ich wie die Haustür aus den Angeln fliegt. Er kommt... Mein Herz beschleunigt sich...

Neil packt meine Hände und fährt seine Flügel aus. Er schließt die Augen redet etwas auf einer Sprache die ich nicht verstehe. Wir beginnen blau zu leuchten.
Seine Flügel sind so faszinierend dass ich kaum den Blick abwenden kann.

,, Schließ jetzt bitte deine Augen Rachel. ''
flüstert er.

In diesen Moment sehe ich aus meinen  Augenwinkel wie Raphael blutverschmiert und mit einen Schwert in mein Zimmer gestürmt kommt.
Er reißt seine Augen auf als er uns sieht. Er will sich auf uns stürzen.

Aber ich schließe schnell die Augen und gebe all mein Vertrauen an Neil.

,, Nein bleibt hh.... '' schreit Raphael.

Aber wir hören ihn gar nicht mehr und  sind plötzlich nicht mehr in meinen Zimmer.
Sondern schweben.
Ich darf nicht meine Augen öffnen... Aber es ist so verlockend. Ich möchte wissen wo wir sind.
Alles ist soo hell, dass sehe ich selbst mit geschlossenen Augen.
Aber ich darf nicht! Ich habe es Neil versprochen...

Dieses Gefühl, dieser Ort... Ich war hier schon einmal....
Mein 13 jähriges ich war hier schon einmal...

Und dann ist auf einmal alles vorbei und ich spüre wieder Boden unter den Füßen und den Wind...
Aber niemand sagt mir dass ich die Augen öffnen darf und ich spüre auch nicht mehr seine Hände. Wo ist Neil?

Also öffne ich sie selber und sehe...

Der Engel der mich küsste Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt