Maya
Nach dem Gespräch mit Amara, setze ich mich zurück in unser kleines Wohnzimmer und mache mich daran, einen Joint zu bauen. Das Gras, welches ich von Tom gekauft habe, ist meiner Meinung nach, das beste was ich je geraucht habe. Und er gibt mir auch immer einen guten Kurs.
Amara sagt zwar immer, dass er sowohl auf sie als auch auf mich ein Auge geworfen hat, aber ich es einfach nie sehe.
Das liegt aber nicht daran, dass ich es nicht möchte, sondern eher, weil ich mehr auf Frauen stehe.
Deshalb verstehe ich mich selbst nicht. Ich verstehe nicht, wieso ich Amara halb zugesagt habe, auf ihren Wunsch mit dem Dreier. Sie will es so gerne und hat mich schon Monate lang angefleht, versucht mich zu überreden. Aber jedes Mal habe ich abgeblockt und das Thema zur Seite geschoben.
Gerade lecke ich an dem Pape, um es danach zu befestigen, als Amara nur in einem T-Shirt bekleidet in das Wohnzimmer kommt und ein Fenster öffnet.
„Ich hoffe, du weißt, dass du mich damit glücklich machst", lächelt sie mich sanft an und drückt mir einen Kuss an meine Wange.
Zögernd nicke ich ihr nur zu und zünde mir den Joint an. Meine Gedanken schweifen ab und lassen mich an unserer Beziehung zweifeln.
Mache ich sie wirklich nicht mehr glücklich? Bin ich ihr nicht mehr gut genug? Müssen wir wirklich erst einen Dreier haben, damit sie an meiner Seite glücklich ist und auch bleibt?
Fragen über Fragen, die sich weiterhin in meinen Kopf bohren und ich mir nicht beantworten kann. Ich kann sie nicht mal meiner Freundin stellen. Die Angst vor der Antwort ist zu groß.
„Über was denkst du jetzt nach?", fragt sie mich und streicht mir mit ihren Fingern über meinen nackten Arm. Ihre rehbraunen Augen sehen mich fragend an.
Ich möchte ihr nicht von meinen Gedanken erzählen, aber ich weiß auch, dass sie mir nicht glauben wird. Dass sie merken wird, dass ich lüge.
Also suche ich nach einem anderen Grund. Einer Antwort, die ehrlich klingt.
„Von mir aus darfst du auch den Typen aussuchen", denke ich zurück an ihre eben gesagten Worte und ziehe meine Mundwinkel leicht in die Höhe.
„Ich brainstorme schon mal und überlege, welcher Typ es sein kann", antworte ich ihr und gebe ihr einen flüchtigen Kuss auf ihre vollen rosanen Lippen.
Amara kichert leise auf und schüttelt mit dem Kopf. „Du bist viel zu wählerisch, Maya. Wahrscheinlich wird dieser Dreier erst in zwei, drei Monaten sein, weil du dich nicht entscheiden kannst."
Sie hat recht, ich bin sehr wählerisch. Aber bei ihr ist das anders gewesen. Unsere Freundschaft damals war der Anfang unserer jetzigen Beziehung und ich war, und bin schon immer eifersüchtig gewesen, wenn sie mit jemand anderen was gemacht hat.
Und sonst auch, hatte ich nur Augen für sie, habe sie immer und immer wieder mit anderen verglichen. Aber keine kam bisher an sie ran.
„Du kennst mich eben von allen am besten", lache ich leise vor mich hin und lege den Joint im Aschenbecher ab. „Und trotzdem muss ich zugeben, dass es mich trotzdem überrascht."
Schüchtern lächele ich sie an und nicke. Wie schon gesagt, es wundert mich selbst. Aber ich würde für diese Frau alles tun, nur damit sie glücklich ist. Und trotzdem habe ich das gefühl, es läuft nicht mehr.
Sollen wir trotzdem etwas neues probieren, um unserer Beziehung diesen gewissen Kick zu verleihen? Das wir etwas aufregendes erleben und wieder Spaß haben?
Ich liebe meine Freundin, seit fünf Jahren schon. Aber das ist dann wohl doch eine Nummer zu groß für mich. Oder uns.
Meine Gedankengänge werden unterbrochen als es an unserer Haustür klopft. Wer stört uns bitte um diese Uhrzeit?
Ein Blick auf unsere Uhr zeigt mir, dass es kurz nach sieben Uhr morgens ist, und keiner außer Tom weiß, dass wir wach sind.
„Wer ist das?", fragt Amara mich und sieht mich fragend an. Ich erwidere ihren Blick, doch hebe nur meine Schultern an. „Weiß ich nicht", antworte ich ihr verwirrt und greife wieder nach meinem Joint, welcher schon lange erloschen ist.
„Dann schaue ich mal nach", seufzt sie und erhebt sich von unserer Couch, um zur Haustür zu laufen. Bevor sie dort ankommt und die Tür öffnet, klopft es wieder. Dieses Szenario erinnert mich an eben, wo ich an Tom's Tür wie wild geklopft habe.
„Guten Morgen, wie kann ich helfen?", höre ich die Stimme von meiner Freundin leise und lehne mich etwas seitlich um in den Flur zu sehen. Doch außer ihren Körper erkenne ich nichts. Sie versteckt sich leicht hinter der Tür, da sie immer noch in einem T-Shirt steckt. „Achso, falsche Tür. Er wohnt gegenüber", lacht sie dann leise auf und schließt kurz darauf die Tür.
Mit tapsenden Schritten kommt sie wieder zu mir zurück und lässt sich neben mir nieder, doch dieses Mal legt sie ihren Kopf auf meinem Schoß ab und sieht mir beim Rauchen zu.
„Wer war das?", hake ich nach und streiche ihr durch ihre roten Locken, welche in einem Dutt stecken.
„Keine Ahnung. Irgendein betrunkener Flüchtling, der zu Tom will", zuckt sie mit den Schultern. „Krass, dass er jetzt schon Flüchtlingen was verkauft, dachte er hat mehr Niveau, alter."
Ich seufze leise auf und lasse dabei den Rauch aus meiner Lunge. „Wenn er dadurch Geld verdient, dann können auch gerne Flüchtlinge bei ihm etwas holen", kichere ich leise.
Sie spitzt ihre Lippen etwas. Das macht sie immer, wenn sie einen Kuss von mir verlangt. Grinsend lehne ich mich zu ihr runter und gebe ihr einen flüchtigen Kuss auf ihre Lippen. „Ich liebe dich, Amara."
Sie lächelt mich an und hebt ihren Kopf etwas hoch, um einen erneuten Kuss auf meine Lippen zu hauchen. „Ich liebe dich auch, Maya", flüstert sie grinsend.
Stille kehrt ein und wir sehen uns die Folge von Friends an, welche noch immer auf unserem kleinen Fernseher läuft. Zwischendurch lachen wir wegen den Szenen auf, was aber normal für diese Serie ist.
„Weißt du", beginnt Amara und lässt mich zu ihr sehen. „Dafür, dass der Typ ein Flüchtling ist, sah er relativ gut aus."
Entschuldige was?
Amara sieht noch immer gebannt auf den Fernseher, doch in mir kocht es schon. Ich mag es überhaupt nicht, wenn sie über andere Leute spricht. Vor allem über Männer.
Ja, es ist ein Thema, dass ich zugesagt habe. Aber ein anderes, dass sie so offen über das Aussehen anderer spricht.
„Dein Ernst, Amara?", zische ich und versuche mich zu erheben. „Wieso sagst du das jetzt?"
Verwirrt zieht meine rothaarige Freundin ihre Stirn zu Falten und blickt zu mir. Natürlich weiß sie, weshalb ich wieder durchdrehe. Mein Blick und meine Körperhaltung allein sagen schon vieles aus.
„Hä? Ich hab nur gesagt, dass ich ihn gut aussehen fand? Mehr ist doch nichts dabei?", rechtfertigt sie sich und erhebt sich, sodass ich augenblicklich von der Couch springen kann. „Nichts dabei? Nichts dabei? Amara, du weißt, dass ich sowas nicht leiden kann!"
Sie rollt mit den Augen und setzt sich auf ihre Knie. Ihr Blick gilt mir. „Ja und trotzdem bin ich hier bei dir und nicht mit dem Typen, fickend im Treppenflur."
Ich schnaube genervt auf und verschwinde einfach ins Badezimmer. Meine Nerven liegen für diesen Morgen blank.
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guten abend 🌬
letztes kapitel aus der sicht von den fünf mädels. danach geht es weiter!
wir sind immer noch gespannt und möchten wirklich gerne wissen, was ihr bisher davon haltet! schreibt es in die kommentare. ☺️
weiter geht's dann jedoch bei 30 kommentaren! 😌🙄
stay tuned! 💜
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how to get away with these rapper
FanficFünf Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind durch eine starke, jahrelange Freundschaft miteinander verbunden. Sie wollten einander nie aus den Augen verlieren, haben Geheimnisse miteinander geteilt und waren immer für einander da...