I love you, okay? /lehrerinxschülerin

Kapitel 5

Ich  erwiderte.

Am Liebsten hätte ich für immer in diesem Moment gelebt, aber alles schöne hat auch ein Ende.

Also ließ sie von mir ab.

Sie sah mir wieder in die Augen und ihr Lächeln verschwand mit einem Mal.

"Wir dürfen das nicht"  sagte sie und drehte sich um.

"Das ist doch jetzt ein Scherz oder?" Fragte ich entsetzt.

"Tut mir leid. Ich hätte das nicht tun sollen." Sie nahm sich ihre Tasche und machte sich auf den Weg nach draußen. Ich blieb an der selben Stelle stehen wie vorher. Ist das gerade wirklich passiert?

Nach einigen Minuten in denen ich nur unnötig im Raum rumstand machte ich mich letztendlich auch auf den Weg in die Pause.

Ich begann nach Aver zu suchen, die aber immernoch in der Schlange am Bäcker stand. Ich stellte mich unauffällig neben sie.

"Hey" sagte ich.
"Hey, wieso hat das so lange gedauert?" Sie zog die Augenbrauen zusammen.

"Wir haben noch geredet." Sagte ich.

"Ich hab kein Bock auf Sport" nörgelte Aver. Was soll ich denn sagen?

"Ich auch nicht"

Ich versuchte den Kuss aus meinen Gedanken zu verdrängen, aber es funktionierte nicht. Immer wieder spielte sich dieser Moment in meinem Kopf ab und immer wieder löste es etwas in mir aus.

Ebenso wie Miss Blacks Stimme, die sagt dass wir das nicht dürfen. Und ich hasste die Tatsache dass sie damit recht hatte.

Ich kaufte mir beim Bäcker ein Brötchen und suchte mir in der Mensa ein Platz wo ich es in Ruhe essen konnte. Doof nur, dass die Pause vorbei war.

Also machte ich mich auf und ging mit Aver Richtung Sporthalle. Aver redete zwar mit mir, aber ich bekam nichts mit. Da hätte sie besser mit einem Stein reden können, denn alles woran ich denknen konnte war Miss Black und was sie getan hatte.

Ich wusste dass es mir nicht gefallen sollte, aber das tat es.

"Riley?"

"Hm?" ich drehte mich zu Aver um.

"Ich rede die ganze Zeit mit dir!" sie lachte.

"Ich weiß ich hör dir zu, ich sage nur nichts" log ich.

"Achso, okay"

Wir stellten uns vor die Sporthalle und warteten auf Miss Black. Sie kam ein paar Minuten zu spät, und meinte wir sollen uns schnell umziehen damit wir anfangen können. Sie schaute mich nicht einmal an.

Ich warf meine Tasche auf eine der Bänke in der Umkleide und atmete kurz durch, bevor ich mich umzog. Aver und ich waren schnell fertig und gingen in die Halle.

"Was machen wir heute?" fragte Aver.

"Wir spielen Basketball"

"Und Fußball?" fragte einer der Jungs.

"Das könnt ihr entscheiden. Die, die Fußball spielen wollen gehen raus auf den Sportplatz und die Basketballer bleiben hier."

"Ich gehe davon aus du willst Basketball spielen?" fragte Aver mich.

"Ja, du?"

"Ich bleib bei dir" sagte sie und lächelte mich an.

Als alle fertig mit Umziehen waren, gingen einige auf den Sportplatz und Andere blieben in der Halle.

Wir bildeten Teams und spielten Basketball. Ich versuchte diese Frau und diesen Kuss aus meinem Gedächtnis zu verdrängen, deshalb setzte ich kein Spiel aus, bis Miss Black mich dazu zwang.

"Setz dich jetzt mal für ein Spiel zu mir Riley, du kippst ja gleich um."

Ich trank einen Schluck Wasser und setzte mich hin.

"Alles okay bei dir?" fragte sie nach einer Ewigkeit unangenehmer Stille.

"Klar. Und bei ihnen?" sie nickte und sah mir wieder in die Augen, bis es knallte weil jemand hingefallen war. Unhöflicherweise lachte ich und Miss Black ermahnte mich bevor sie ging um meinem Klassenkameraden zu helfen.

Es war Nick, der gefallen war. Er spielte zum Glück direkt weiter und Miss Black kam zurück zu mir.

"Du bist schadenfroh" sagte sie und versuchte ihr Lachen zu unterdrücken.

"Wieso?"

"Du hast gelacht" Sie sah mich an und lachte. Ich versuchte Ernst zu bleiben, aber irgendwann musste ich einfach auch lachen.

Ich setzte noch ein paar weitere Spiele aus und unterhielt mich mit Miss Black. Ich lernte sie besser kennen, und sie mich. Ich war von mir überrascht, dass ich so viel mit ihr reden konnte ohne dass ich mich unwohl fühlte, denn das war eigentlich immer so. Aber auch die schönsten Stunden gehen vorbei.

"Das ist das letzte Spiel, ich gebe dir noch schnell meine Nummer bevor die Anderen wieder anfangen uns zu beachten" sagte sie und holte Zettel und Stift aus ihrer Tasche. Sie gab mir den Zettel unauffällig und ich steckte ihn schnell in meine Tasche.

-

Ich schloss die Haustür auf und stellte meine Tasche in den Flur. Ich wollte schnell die Treppe in mein Zimmer hoch, aber meine Mom hatte mich schon bemerkt.

"Riley? Wir haben Besuch!" rief sie. Jetzt fiel mir auch wieder ein, dass sie das heute Morgen gesagt hat.

Ich lief ins Wohnzimmer und konnte meinen Augen kaum trauen, denn vor mir saß ein alter Freund meiner Mutter.

"Du kannst dich doch bestimmt noch an Dustin erinnern, oder?" ich sah sie entsetzt an, und danach Dustin.

"Das ist doch nicht dein Ernst" sagte ich. Meine Mom senkte den Kopf ein wenig.

"Du hast rein Garnichts aus der ganzen Scheiße gelernt, oder?!"

"Er hat sich geändert" sagte sie.

"Nein hat er nicht! Genauso wenig wie die ganzen Anderen male! Wieso checkst du das nicht?!" ich wollte meine Mom nicht anschreien, aber ich hatte keine Wahl. Sie sah mir in die Augen und es bildeten sich Tränen.

"Du kannst dich verarschen lassen, aber ich bin da raus." Ich wendete meinen Blick von ihr ab und sah Dustin an.

"Und du, fick dich einfach! Ich kann deinen widerlichen Anblick nicht ertragen" Ich drehte mich um und ließ Beide im Wohnzimmer stehen. Ich rannte lautstark die Treppe hoch und verwüstete mein Zimmer, packte die Sachen die ich brauchte ein und rannte wieder die Treppe runter.

"Er oder ich Mom, du kannst mich anrufen wenn du dich entschieden hast"

"Wohin willst du überhaupt?" fragte Dustin während ich meine Schuhe anzog.

"Das geht dich einen Scheiß an" sagte ich, stürmte aus dem Haus und knallte die Tür hinter mir zu.

Ich wusste nicht wo ich jetzt hin sollte. Ich lief in die Stadt und kaufte mir hochprozentigen Alkohol mit meinem gefälschten Ausweis. Echt nützlich so ein Teil.

Ich fuhr mit dem Bus in den Park und setzte mich auf eine Bank die etwas weiter abseits war. Ich machte die Flasche auf und nahm einen kräftigen Schluck. In meinem Hals brannte es, aber das war mir egal und ich trank direkt weiter.