Ich verbrachte viele Stunden auf dieser Bank, vor mir lag meine große Tasche die ich ununterbrochen anstarrte.
Ich nahm die Flasche in die Hand und sah sie an. Da ist nicht mehr viel drin.
Ich machte den Deckel ab und trank einen weiteren Schluck.
"Riley?" Ich erschrak. Ich wusste weder wer das war, noch woher das kam.
"Oh mein Gott" neben mir stand Miss Black und sah mich entsetzt an.
"Hallo" sagte ich leise.
Sie setzte sich neben mir auf die Bank und nahm mir die Flasche aus der Hand.
"Wiesoooo" nörgelte ich.
"Du bist 16! Woher hast du den überhaupt?"
"Ich hab ein falschen Ausweis"
Sie machte die Flasche zu und sah sie genauer an.
"Hast du das etwa alleine getrunken?"
"Mhm"
"Weißt du wie stark das ist??"
"Naja.. jetzt ist es halt passiert" ich wusste nicht was ich sagen sollte. Am liebsten wäre ich vor Scham im Boden versunken.
Sie rutschte noch ein Stück zu mir und legte einen Arm um mich.
Erzähl mir was passiert ist" sagte sie leise.
Dann sitzen wir morgen noch hier"
Wir haben sowieso schon elf Uhr, solltest du nicht langsam nach Hause?"
Ich kann nicht nach Hause, wer weiß ob das überhaupt noch steht" ich lachte.
Dann gehen wir zu mir" sagte Miss Black und stand auf.
Miss Black, ich"
Marlene. Wir sind nicht in der Schule Riley" unterbrach sie mich.
Also gut Marlene"
"Wolltest du nicht irgendwas sagen?"
"Weiß ich nicht mehr"
Kannst du Laufen?" sie nahm meine Hand und ich stand auf, wollte meine Tasche nehmen aber viel direkt darauf. Nachdem Marlene mich ausgelacht hat, half sie mir hoch und wir liefen langsam weiter. Wie jedes Mal bewegte sich der Boden und Marlene hielt mich fest bis wir bei ihr angekommen waren.
Du hast Glück dass ich direkt hier am Park wohne" sagte sie als sie die Tür aufschloss.
Nur müssen wir jetzt in den Sechsten Stock, aber wir nehmen den Aufzug"
Der Aufzug war direkt vor dem Eingang also drückte Marlene auf einen Knopf und die Türen öffneten sich. Ich ging rein und setzte mich auf den Boden, weil meine Beine sich so schwer anfühlten. Ich lehnte mich an und mir wurde schwindelig als der Aufzug sich auf seinen Weg in den Sechsten Stock machte,
"Mir ist schlecht" sagte ich.
"Glaub ich dir." sie setzte sich neben mich bis der Aufzug oben angekommen war.
"Meinst du, du musst jetzt kotzen?"
"Vielleicht" ich stand auf und ging raus aus dem Aufzug.
"Ne geht noch" sagte ich und lachte.
Marlene stand ebenfalls auf und wir gingen zu ihrer Wohnung. Sie tat mir in diesem Moment ziemlich leid, da ich mich bei ihr abstützte und sie noch meine Tasche tragen musste.
Sie schloss die Tür auf und stellte meine Tasche ab.
Ihre Wohnung war relativ klein, Wohnzimmer und Küche waren ein Raum, vor einem Fenster stand ein Schreibtisch mit viel Papierzeugs.An der Wand waren noch zwei Türen, die wahrscheinlich zum Schlafzimmer und Badezimmer führten.
Marlene nahm zwei Gläser aus einem Schrank und schüttete Wasser rein.
„Setz dich" sagte sie und setzte sich auf die Couch. Ich setzte mich neben sie und sie gab mir ein Glas.
„Willst du mir jetzt erzählen was passiert ist?" fragte sie, und mir kam direkt was hoch. Ich riss meine Augen auf. Ich sprang auf und rannte zur Spüle.
"Hier ist das Badezimmer!" rief Marlene und machte eine der verschlossenen Türen auf.
Ich drehte wieder um und rannte ins Badezimmer, machte schnell den Toilettensitz nach oben und übergab mich während Marlene meine Haare zusammenhielt.
Ich spülte ab und setzte mich hin.
"Gehts wieder?" fragte Marlene und ich nickte und wir fingen an zu lachen.
Irgendwann setzten wir uns zurück ins Wohnzimmer und niemand von uns sagte etwas.
„Willst du mir jetzt eigentlich erzählen was passiert ist?" fragte sie dann nach einer Ewigkeit.
„Ein alter Freund meiner Mom ist zurück.." sagte ich leise. Ich hatte immer schon ein Problem damit, mit anderen Leuten über meine Probleme zu reden, aber mit ihr war alles anders.
„Ich gehe davon aus er ist scheiße?" sie sah mich besorgt an.
„Er ist gestört und was weiß ich nicht alles"
„Er hat meine Mom damals zerstört und damit auch unsere ganze Familie." fuhr ich fort.
„Wie hat er das geschafft?"
„Meine Mom liebt ihn. Sie hält immer zu ihm. Wir hatten sie verloren bis wir irgendwann einen Anruf bekommen haben und sie zurück geholt haben, und das wiederholte sich andauernd. Er ist einfach gefährlich."
Vor meinem Innerem Auge spielten sich Szenen ab die ich nie wieder sehen wollte und mir wurde klar, dass es eine verdammt schlechte Idee war meine Mom mit ihm alleine zu lassen.
„Kannst du mich nach Hause fahren?" fragte ich Marlene.
„Jetzt?"
„Ja. Er ist bei uns, ich muss ihn rausschmeißen" ich stand entschlossen auf und übergab mich fast ein zweites Mal.
„Okay, dann komm" sagte sie, schnappte sich ihre Schlüssel und ging raus, ich nahm mir meine Tasche und lief ihr hinterher.
Ich setzte mich ins Auto und schnallte mich an. Sie machte leise Musik an und ich sagte ihr wo ich wohne.
Nach zehn Minuten sind wir auch schon angekommen und ich stieg aus. Es war noch Licht an, das heißt er ist sowieso noch da.
Ich machte die Tür auf und Marlene kam mit rein.
„Sicher dass das eine gute Idee ist?" fragte ich leise.
„Eigentlich bin ich garnicht deine Lehrerin" flüsterte sie und zwinkerte. Ich zuckte mit den Schultern und knallte die Tür zu.
Meine Mom und Dustin saßen im Wohnzimmer und standen auf, als sie mich sahen.
„Gott sei Dank" sagte meine Mutter und umarmte mich sofort.
Dustin und Ich sahen uns über den ganzen Raum in die Augen. Als meine Mom mich los ließ ging ich auf ihn zu und trat ihm mitten in die Eier. Er hielt sich die Hände auf den Schritt, verzog sein Gesicht und fiel zurück auf die Couch.
„Du kannst jetzt unser Haus verlassen" sagte Ich und wartete darauf dass er tut was Ich sagte.
„Wirds bald?" fragte Marlene von hinten und ich sah sie an und lächelte.
„Wer bist du überhaupt?" fragte meine Mom.
Marlene sah mich ahnungslos an und ich antwortete für sie.
„Das ist Marlene, meine Freundin"
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I love you, okay? /lehrerinxschülerin
Teen FictionRiley ahnt nicht, dass es der Anfang einer Lovestory ist, als sie ihre neue Klassenlehrerin kennenlernt, und freut sich leider zu früh über diese Art "Neuanfang". Natürlich versucht sie, diese Frau aus ihrem Kopf zu bekommen, aber Menschen die zusam...