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"Jungkook, gehst du bitte einkaufen? Das Geld und der Zettel liegen auf der Kücheninsel", plappert meine Mutter, als sie mein Zimmer betritt und zum Fenster stürmt, um das Rolo hochzumachen. Bei dem plötzlichen in mein Reich eindringen meiner Mutter habe ich mich so sehr erschreckt, dass ich geradewegs hochgeschreckt und von meinem Bett auf den harten Boden geknallt bin. "Eomma, ich schlafe noch!", grummele ich und stehe vorsichtig auf, um meinen Kreislauf nicht zu überlasten. Das jedoch scheint meine Mutter nicht zu kümmern. "Jetzt bist du ja wach! Also hopp, hopp, um 14 Uhr kommen meine Gäste und ich habe noch nicht mit dem Essen angefangen!", quasselt meine Mutter auf mich ein, während sie wieder zu meiner Zimmertür geht. Dort dreht sie sich um und wirft mir ein Luftküsschen zu. "Und guten Morgen übrigens!" Mit dem Satz verschwindet sie wieder aus meinem Raum.

Genervt lasse ich mich zurück in meine Kissen sinken und starre an die Decke. Doch als ich auch nach weiteren Minuten nicht erneut in die Traumwelt gleite, stehe ich doch auf und ziehe mich um. Als ich an der Tür stehe, äffe ich meine Mutter nach und werfe einen Luftkuss Richtung meines Bettes. Auf meinem Nachttisch steht ein eingerahmtes Bild von Taehyung, welches ich manchmal abends betrachte und mir vorstelle, wie es wohl wäre, wenn er neben mir liegen würde und ich mich an ihn kuscheln könnte. Bei dem Gedanken werde ich rot und laufe dann schnell aus dem Zimmer. Unten in der Küche schnappe ich mir den Einkaufszettel und das Geld, welche auf der Küchelinsel liegen, und verlasse nach einem kurzen 'Bin Weg!' das Haus.

Doch kaum betrete ich den Bürgersteig, dringt mir eine bekannte Stimme ans Ohr. "Ich habe keine Ahnung wo ich bin! Bestimmt Stunden weit weg von zu Hause und mein Handyakku ist auch gleich leer! Hilf mir, Namjoon!" Das hört sich verdächtig ähnlich nach Taehyungs Stimme an. Und seine Stimme erkenne ich unter tausenden anderen, das ist ja wohl klar. Zögernd gehe ich in die Richtung, aus der diese wunderschöne Stimme ertönt. Sie führt mich zu einer Seitengasse, wo Kim Taehyung persönlich auf einer alten Kiste sitzt und sich das Handy ans Ohr drückt. "Ich bin geliefert. Wenn meine Eltern das erfahren!", redet er weiter, während ich einfach nur starr zu ihm starre und mich dann mit einem Satz aus meinem Blickfeld rette. Ich versuche mein schlagendes Herz zu bändigen. Doch dann atme ich einmal tief durch und betrete wieder die Gasse.

"I-ich könnte dir helfen, n-nach Hause zu k-kommen", stammele ich und sehe mit großen Augen zu Taehyung. Dieser guckt augenblicklich zu mir. "Jeongguk?", fragt er ungläubig. "Warte, Namjoon, ich schreib dir später." Und mit dem Satz legt er auf und packt sein Handy wieder weg. Er steht auf und kommt auf mich zu, was mein Herz wieder ausrasten lässt. Warum reagiere ich nur so stark auf ihn? Es würde mich nicht wundern, wenn ich hier von jetzt auf gleich einen Ständer bekommen würde. Aber das kann man mir echt nicht übel nehmen, vor mir steht immerhin die Widergeburt des Schönheitsgottes! Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es so einen Gott jemals gegeben hat, aber wenn nicht, dann ist Tae eben dieser Gott.

"Wohnst du hier?", reißt mich Taehyungs wunderschöne, tiefe Stimme aus meinen Gedanken. "J-ja, gleich da drüben", erkläre ich und zeige ungefähr in die Richtung. Kann ich bitte einmal aufhören zu stottern? Interessiert mustert Tae mich. Ich räuspere mich ein wenig. "Ähm, was machst du hier? I-ich dachte, du wohnst in der Nähe d-der Schule", frage ich ihn und hoffe dabei einfach, dass er mein Stammeln überhört. "Ich war gestern total dicht und habe keine Ahnung, wie ich hier hin gekommen bin", erzählt er und massiert sich seine Schläfen. Er muss wohl sehr starke Kopfschmerzen haben. "Wir haben zu Hause Aspirin. Aber wenn ich ohne Einkäufe nach Hause komme, reißt mir meine Eomma den Kopf ab", murmele ich und rede dabei eher mit mir selbst, als mit meinem Gegenüber. "Na, dann gehen wir eben zusammen einkaufen, gehen dann zu dir, ich schlucke ein paar Aspirin und dann fahre ich mit deiner Hilfe nach Hause?", schlägt Taehyung vor.

Ich gucke mit großen Augen zu ihm auf. "Echt?" Er nickt und lächelt. Mit seinem Finger stupst er mir kurz auf die Nase. "Ja! Warum denn nicht?" Ja, warum denn eigentlich nicht? Ich nicke nun ebenfalls und versuche erneut, meinen schnellen Atmen und mein wie wild klopfendes Herz zu beruhigen, nachdem er mir auf die Nase gestupst hat. "O-okay, dann komm mal mit...", murmele ich und mache mich zusammen mit Taehyung auf den Weg zum Supermarkt.

PROM KING ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ [ DISCONTINUED ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt