Moonlight Melody (Vampire Knight FF)

12. Die Kirschblüten-Prinzessin

Ich liege nun schon fast zwei Stunden wach in meinem viel zu großen Bett, rolle mich unruhig hin und her. Ich hatte wieder dieses Verlangen, wie damals in dieser einen Nacht. Natürlich ist mir bewusst, dass ich dies auch alleine regeln kann, allerdings will ich es nicht. Ich will einen anderen Körper spüren, wie seine Wärmer bei einer Berührung in mich über geht. Finger, welche langsam und sanft über meine Haut fahren. Weiche Lippen, die Küsse auf jedem Zentimeter verteilen. Starke Arme, welche meine Handgelenke dominant in die Matratze drücken. Blicke, die mich lüstern mustern und Küsse mit einer bestimmenden, sanften Art, welche die Lust in mir noch weiter steigern.
Leider tue ich mir mit diesen Gedanken keinen Gefallen, da sie das Verlangen nur noch stärker machen. Und immer wenn ich so denke, schleicht sich auch irgendwie Senri in meinen Kopf. Ist es weil ich mit ihm geschlafen habe?
Jedenfalls will ich gerade, dass er vom Bettende zu mir hoch und über mich klettert. Seine Hände unter mein Nachtkleid wandern lässt und meinen Hals mit Küssen übersät.

Ich setze mich auf und klatsche mit den Handflächen gegen meine Wangen. Was denke ich denn da? Das war ein einmaliger Vorfall und er wird sich nicht wiederholen.

Beschämt trette ich aus einem der vielen leeren Räume der Schule, richte meine Kleidung und binde meine Haare zu einem Zopf. Ich könnte mich gerade so selbst verfluchen! Senri folgt mir ziemlich gelassen und macht nicht wirklich die Anstalten sein Hemd wieder zu zuknöpfen. "Das war das letzte mal, hörst du?" "Jaja sicher doch Prinzessin", meint der junge Mann nur, er hat mir wahrscheinlich nicht mal richtig zugehört. Senri packt mich an der Hüfte und zieht meinen Körper an seinen. Dann schaut er mit einem verführerischen Grinsen zu mir runter "Kannst du davon denn überhaupt genug haben?" Ich bleibe still. Zu guter Letzt küsst er mich noch einmal sehr intensiv, bevor er mich mit hoch rotem Kopf einfach stehen lässt. So ein verdammter Idiot!
Sich jetzt aufzuregen birngt auch nichts....ich werde das später klären.

Als ich gerade einen kleinen Spaziergang durch das Schulgebäude mache, stoppe ich direkt vor einem offenen Fenster. Von Draußen ist ein schwacher Blutgeruch war zu nehmen, wie einen Schlag trifft es mich. Dieses Blut kann nur von ihr sein! Mit einem Schwung springe ich aus dem Fenster und folge dem Geruch des Blutes.
Zero ist dabei den Reinblüter zu töten, welcher ihm diese Hölle auf Erden geschenkt hat. Er hat alles Recht dazu sie eigenhändig umzubringen, doch ich kann es ihm nicht gestatten, dies ist meine letzte Möglichkeit, um endlich frei zu sein.

Ich folge den Blutflecken durch den Flur, in einem der Zimmer sind schreie zu hören. Es sind Zero und sein Bruder Ichiru, eine familiäre Angelegenheit wie mir scheint. Im oberen Stockwerk ist derweil eine weitaus gepflegtere Unterhaltung im gange. Kaname hält doch tatsächlich einen kleinen Plausch mit meinem letzten Opfer, allerdings scheinen sie mich recht schnell zu bemerken und drehen sich beide zum Türrahmen. "Eine erfreuliche Überraschung dich hier zu treffen. Du bist also die letzte aus dem Blut der Mizuki's..." "Die Freude ist ganz meinerseits Kirschblüten-Prinzessin Shizuka Hio. Dennoch sollte auch dir zu Ohren gekommen sein, was meist geschieht, wenn ich einem anderen Reinblüter gegenüber stehe." Sie lächelte nur, als wäre sie eine enge Freundin, nicht bewusst was ihr gleich blüht und doch scheint ihr bewusst zu sein, dass der Tod auf sie wartet. Keine Sekunde später durchstößt mein rechter Arm ihren Körper, geschwächt von dem Schuss, den Zero ihr verpasst hat, kann sich die weißhaarige Schönheit nicht währen. Mein Cousin hätte anscheinend die gleiche Idee, denn auch sein Arm ragt aus dem Körper, des letzten Mitglieds der Reinblüterfamilie Hio.
Zornig sehe ich über die Schulter der jungen Frau in die braunen Augen. "Kaname!", knurre ich ihm wütend entgegen, doch an seiner Mimik ändert sich nichts. "Yune, ich habe meine Gründe. Du kannst mich nicht abhalten.", nach diesen Worten zögert er nicht lange und versenkt seine Fangzähne in Shizuka's Hals. "Shizuka-sama!", ein Schrei aus dem Flur. Mit einer schnellen Handbewegung reiße ich der Kirschblüten-Prinzessin ihr Herz aus der Brust und verschwinde aus dem Zimmer, ebenso wie mein Cousin. Allerdings lasse ich mich noch auf dem Dach nieder. Das Blut an meiner Hand tropft langsam auf die Kacheln, während ich dem bitteren Weinen des Jungen lausche. Er hat so viel in seinem Leben durchgemacht, immer wieder hörte er, wie leben wird. Dass er nie alleine klar kommen würde, dass er immer hinter Zero anstehen würde. Und nun wird er wieder alleine sein, der schwächere Teil des Zwillingspaares.

"Es tut mir so leid. Ichiru..."