Wie lange Sophie noch im Büro verblieb, konnte sie nicht bestimmen. Das Bild von dem Anfall, sie hatte sich entschieden es so zu betiteln, ihrer Freundin vor den Augen, in die Netzhaut eingebrannt. Diese Zerbrechlichkeit und Verwundbarkeit. So etwas hatte der Rotschopf noch nie erlebt.
Schlussendlich entließ die Pädagogin Sophie, welche nun ihren Weg nach Hause antrat. Wie ferngesteuert verbrachte das Mädchen den Nachmittag in ihrem Zimmer, mit nichts weiter zu tun, als die Wand tot zu starren.
Die Zeit verging, hatte keine Bedeutung mehr. Die Schatten wurden länger, ohne eine Reaktion auszulösen. Zwischenzeitlich brachte ihre Mutter ihr ein Tablet mit einer Stulle Brot hoch, sie lag noch immer unberührt an ein und derselben Stelle.
Ob sie nun geschlafen hatte, oder nicht konnte Sophie ebenfalls nicht sagen. Es war einfach wieder Morgen. Als ob jemand den Film vorgespult hätte.
Gerade bereit, einfach nur zu funktionieren, wollte Sophie mit ihren Rucksack wieder zur Schule aufbrechen. In der Diele vor der Haustür wurde sie aufgehalten. Ihre Mutter, die Haare zur Ausnahme einmal nicht in einem Dutt, blockierte den Weg nach Draußen.
„Du musst heute nicht zur Schule", die Blicke verrieten, dass Frau Riolu ihre Mutter benarichtet hatte. Es schien als wüsste ihre Mutter genau, was hier vor sich ging. Anders als sie selber.
„Was ist mit Janin?"
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Es ist ein abruptes Ende und auch ist die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt, doch ich möchte euch auch diesen Schnipsel nicht vorenthalten, besonders da es hier nach nicht weitergehen wird. Im Vorwort hatte ich es bereits erwähnt und angedeutet, dass diese Geschichte in einer meiner Tiefpunkte entstanden ist. Und dementsprechend nah ist die hier aufgeschriebene Situation, jetzt aus Retro-Perspektive, an dem, was sich original so abgespielt hat. Natürlich sind sämtliche Namen und räumliche Gegebenheiten so abgeändert, sodass ich die Anonymität wahren kann, meine als auch sämtlicher anderen Beteiligten.Auch hier am Ende möchte ich mich bedanken, dass ihr euch die Zeit genommen habt, bis hier hin zu lesen und die Geschichte auf euch wirken zu lassen.
Und ebenfalls möchte ich euch dringend dazu raten, falls ihr Probleme habt, euch jemanden anzuvertrauen, euch Hilfe zu holen. Es hat uns vor 3 Jahren sehr geholfen und es kann auch euch helfen, wenn ihr euch darauf einlasst.
Damit verabschiede ich mich fürs Erste
Over and Out
Kathy
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Stimmen im Kopf
Short StoryDie Welt kann von dem einen auf den anderen Moment auf den Kopf gestellt werden. Selbst mit Vorboten trifft es einem oft eiskalt. So ist es auch Sofie ergangen, als ein einziger Tag ihr Leben fortan prägt.