Prolog

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Die Vögel drehen noch immer ihre Runden über meinem Kopf. Es kommt mir fast schon so vor, als würden es immer mehr werden. Sie gleiten lautlos dahin. Keiner von ihnen durchbricht die Stille, die auf diesem Ort liegt. Es scheint fast so, als würden sie spüren, was ich hier tue. Sie scheinen ein Gespür für Gefühle zu haben. Als würden sie magisch davon angezogen.

Was sie hier jedoch tun?

Ich weiß es nicht. Sie sind nur da und fliegen über meinen Kopf hinweg. Heißt es nicht, dass Aasgeier spüren, sobald sich ein Lebewesen seinem Lebensende lebt? Sie versammeln sich alle über ihm und warten voller Anspannung den letzten, qualvollen Atemzug ab, um sich dann auf den Kadaver zu stürzen. Respektlos, abwertend. Sie erfreuen sich an dem Tod und genießen das, was sie durch ihn bekommen.

Mich würde interessieren was das für Vögel sind. Sind es Schwalben? Krähen? Raben? Oder doch Stare? Ich kenne mich nicht mit Vögeln aus. Das hat mich nie interessiert. Sowie alles andere. Doch jetzt habe ich das Bedürfnis, zu erfahren, was diese schlauen Tiere für eine Rasse sind. Weiß außer mir überhaupt jemand, was sie für ein Gespür haben? Steht das in einem der schlauen und so überlebenswichtigen Büchern der Menschen, in denen sie alles festhalten, was ihnen wichtig erscheint und wo doch so viel fehlt?

Ein leichter Wind streicht über den Felsen, auf dem ich seit Ewigkeiten sitze.

Wie lange? Kann ich nicht sagen.

Was ich hier mache?

Nun, das wirst du erfahren.

Broken SoulsWhere stories live. Discover now