× Kapitel 2 × ✔

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"Wie kann ich Ihnen helfen?", riss mich eine weiche Stimme zurück in die Realität. Verwundert drehte ich mich um und erblickte eine Frau in meinem Alter, vielleicht ein paar Jahre älter als ich.
"Ich bin Miss Edwards, aber Sie können mich auch einfach Perrie nennen."

"Mein Sohn wird in Zukunft hier wohnen. Louis Tomlinson", stellte meine Mutter mich vor und deutete dabei zu mir. Langsam ging ich auf die beiden zu und blieb neben Mum vor einem Holztresen stehen.

Überzeugt war ich von der ganzen Sache immer noch nicht. Wahrscheinlich würde das alles hier sowieso nichts bringen und ich würde dieses Gebäude noch verstörter verlassen, als ich es jetzt schon bin. Wenn ich hier überhaupt wieder herauskommen werde.

Perrie tippte etwas in den Computer vor ihr und nach kurzer Zeit blickte sie wieder zu uns.
"Louis William Tomlinson, herzlich Willkommen im St. George Hospital, Manchester."

"Wenn Sie mir nun folgen würden. Ich bringe Sie zu Louis' behandelndem Arzt, Dr. Payne. Er wird Ihnen erklären, welche Behandlungen durchgeführt werden und alle restlichen Dinge klären", teilte sie uns mit und wir folgten ihr durch das große Gebäude.

Vor einer Holztür blieb sie stehen und klopfte an. Nach einem 'Herein' öffnete sie die Tür und deutete uns den Raum zu betreten. Perrie blieb draußen vor der Tür stehen.
Hinter einem Schreibtisch saß ein freundlich aussehender Mann, der etwa Ende 20 war.

Wir schüttelten Hände mit ihm und stellten uns vor. Kurz redeten wir über meine allgemeine Behandlung. Welche Therapien ich bekommen würde und so weiter.

Allerdings interessierte mich das alles eher weniger.
Ja, ich wollte gesund werden, aber ich war immer noch nicht der Meinung, dass ich das hier schaffen werde.

"Hier ist dein Therapieplan für die erste Woche. Ich werde jetzt mit deiner Mutter noch ein bisschen Papierkram klären, während du dir schon einmal dein Zimmer ansehen kannst. Ich werde dann gleich mit ihr bei dir vorbei schauen, damit ihr euch verabschieden könnt", sagte Liam und drückte mir ein Blatt Papier in die Hand.

"Perrie erwartet dich auf dem Flur mit deinem Gepäck. Sie wird dir dein neues Zimmer zeigen."

Wie Dr. Payne es gesagt hatte, brachte Perrie mich in mein Zimmer und zeigte mir dieses. Darin waren ein Bett, ein Schreibtisch, ein Kleiderscharank und einige Regale. Außerdem gab es ein separates Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und einer kleinen Dusche.

Ich bedankte mich bei Perrie und sie verabschiedete sich von mir, versprach aber mitzukommen, wenn meine Mutter hergebracht wurde.

Mein Koffer stand Mitten im Raum und ich hievte ihn auf mein Bett. Nach und nach legte ich die Sachen in den Kleiderschrank und richtete mein Zimmer ein.

Ich würde hier nicht rauskommen, bevor ich Fortschritte zeigen würde.
Was macht man nicht alles für seine Familie...

Meine Krankheit kam immer in Schüben, aber bis jetzt hatte ich noch keinen. Wahrscheinlich war dies der stressigen Situation verschuldet. Allerdings sollte es nicht mehr allzu lange dauern, denn ich hatte zwischen den Schüben noch nie eine längere Pause als 36 Stunden.
Manchmal riss mich die Krankheit sogar aus dem Schlaf und ich wachte weinend auf.

Nach einer weiteren halben Stunde kam Perrie wieder, im Schlepptau hatte sie meine Mutter. Sobald diese im Zimmer stand, schloss sie mich in ihre Arme. "Melde dich bitte so schnell wie möglich. Am Anfang darfst du zwar keinen Kontakt zu uns haben, aber wenn es dir besser geht, musst du Zuhause anrufen."

Sie schluchzte in meine Schulter und ich schloss meine Augen, damit ich nicht auch anfing zu weinen. "Pass auf dich auf, wir lieben dich."

"Ich liebe euch auch. Sag das den anderen, vorallem den Mädchen", antwortete ich ihr. Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann aus dem Zimmer.

Ich wischte mir kurz über die Augen und setzte mich auf meine Bettkante. Jetzt war ich also wirklich hier und meine Familie lebte 90 Minuten von mir entfernt.

Lost Boy - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt