4| Harte Ernsthaftigkeit und tödliche Regeln

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Der Mann wandte sich ab, sein offenes Karo-hemd flatterte in der Bewegung und er steuerte eine Gasse an. Zögernd folgte Chaya ihm. Immerhin schien er nun bereit mit ihr zu sprechen.

In der engen Gasse türmten sich Müllsäcke neben den für sie vorgesehenen Containern. Der Gestank nach vergärten Lebensmitteln war widerwärtig.

„Regel Nummer 1", erscholl die nun sehr nüchterne und vom falschen Enthusiasmus befreite Stimme, „wage es nicht ihn anzusehen."

Perplex sah Chaya den Mann an. Seine Miene war düster, der Drei-Tage-Bart ungepflegt und die Ringe unter seinen Augen tief, doch in seinen Augen war eine harte Ernsthaftigkeit.

Es war die Art von Ernst, bei der man von selbst die leiseste Spur eines Lächeln verlor.

„Regel Nummer 2: Stell dich den Irdischen nicht in den Weg." Die Augen des Mannes glitzerten erregt, sein Kopf ruckte vor, direkt vor Chayas Gesicht und sie erkannte die Bedrohung, die er ausstrahlte.

„Stirb einfach."

Chaya sah ein Blitzen und wollte zurückspringen, doch ihr Körper versagte. Das Messer war schneller, der Schmerz an ihrem Hals unerwartet, aber kurz, denn schon begann sich alles zu verdunkeln, das letzte, verschwommene, das sie hörte: „Das war Regel Nummer 3."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 19, 2019 ⏰

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